Helon Habilas Schriften bieten eine tiefgründige Erkundung des zeitgenössischen afrikanischen Lebens und haben ihm prestigeträchtige Auszeichnungen eingebracht. Seine Erzählungen befassen sich mit Themen wie Identität, Erinnerung und der Suche nach Sinn inmitten gesellschaftlicher und politischer Umwälzungen. Habila verwebt gekonnt persönliche Geschichten mit breiterem Gesellschaftskommentar und schafft so kraftvolle und nachhallende Erzählungen. Seine Prosa besitzt eine lyrische Qualität, die den Leser tief in die komplexen menschlichen Erfahrungen eintauchen lässt, die er darstellt.
Der Protagonist, ein nigerianisch-amerikanischer Akademiker, zieht mit seiner amerikanischen Frau nach Berlin, als diese dort ein renommiertes Kunststipendium erhält. In Berlin lernt er viele afrikanische Immigranten und Geflüchtete kennen und erfährt so von ihren Fluchterlebnissen. Diese Begegnungen führen bei ihm, der als schwarzer Intellektueller ein privilegiertes und sicheres Leben führt, zu einer tiefen Selbstreflexion. Er stellt sein bisheriges Leben in Frage und merkt, dass er unlösbar mit den Schicksalen der Migranten verbunden ist und sein Leben nicht länger getrennt von deren alltäglicher Not führen kann. Als er eine junge Frau aus Sambia in die Schweiz begleitet, wo sie die Todesumstände ihres Bruders klären will, steigt er auf der Rückreise nach Berlin ohne Papiere in den falschen Zug und landet in einem Flüchtlingslager am italienischen Mittelmeer … Habila lässt in seinem Roman ein Mosaik aus den unterschiedlichsten Erfahrungen von Migranten entstehen. Er zeigt damit, dass die Themen Vertreibung und Migration »ewige« Themen bleiben werden, sollten nicht Menschlichkeit und Respekt vor anderen Kulturen unsere Gesellschaften bestimmen.
Port Harcourt, Nigeria, im Delta des Niger. Eine Frau verschwindet. Dies wäre keine Nachricht in den Medien wert, handelte es sich nicht um eine Britin, die Ehefrau eines hochrangigen Mitarbeiters einer ausländischen Ölgesellschaft, die im Delta und vor der Küste Öl bohren. Die Entführung ist offensichtlich das Werk einer Rebellengruppe, die gegen die Ölgesellschaften kämpfen, die das Land ausbeuten und zerstören. Als eine Lösegeldforderung eingeht, wittert der junge Journalist Rufus die Chance zu einer großen Story und macht sich mit dem gealterten Starreporter Zaq auf die Suche nach der Entführten. Es wird eine Reise ins Delta des Nigers hinein, ins „Herz der Finsternis“, in eine apokalyptische Welt. Mit wachsendem Entsetzen nimmt Rufus die Zerstörung der Umwelt wahr, die Eskalation der Gewalt, die je eigenen Profitinteressen, die die widerstreitenden Kräfte – Ölgesellschaften, Polizei und Armee, Politiker und lokale Würdenträger auf der einen Seite, die Rebellen mit ihren Sympathisanten auf der anderen – in den Auseinandersetzungen verfolgen, die Entmenschlichung auf beiden Seiten der Front. Opfer sind in jedem Fall die einfachen Menschen, Fischer zumeist, die im Delta des Flusses leben. Sie haben nicht die Mittel, sich zur Wehr zu setzen, ihre Dorfgemeinschaften werden zwischen den Fronten zerrieben, sie verlieren ihre Lebensgrundlage, werden vertrieben, müssen fortziehen, hin zur großen Stadt, an deren Rand sie stranden. Hoffnung vermittelt einzig ein Dorf auf der kleinen Insel Irikefe, das einen humanistischen, egalitären Gegenentwurf lebt, ähnlich dem, den Wole Soyinka in „Zeit der Gesetzlosigkeit“ beschreibt: im Einklang mit der Natur, ihren Rhythmen und Gesetzen folgend. Hier findet Rufus‘ nach einem Brand körperlich und seelisch schwer verletzte Schwester Boma Ruhe, hier findet Rufus eine Liebe, hier schließt Zaq seinen Frieden …Doch auch hier ist nicht alles so, wie es scheint. Wie überhaupt nichts so ist, wie es an der Oberfläche aussieht. Das Grab der Britin ist leer. Nur ein Stein ist darin begraben …„Öl auf Wasser“ ist Bildungsroman und Umweltkrimi zugleich, Politthriller und anrührende Liebesgeschichte.'Ein schlanker, atmosphärischer Roman - teils Thriller, teils Betrachtung der todbringenden Kosten der Ölpolitik in der Region. Ein klassischer Bildungsroman.' Daily Mail'Habilas Stil hat jene Mischung aus Eleganz und verdammt guter Geschichte, die wir mit Conrad und Graham Greene verbinden. Großartig.' The Times'Meisterhaft. Baut auf der Tradition des klassischen Detektivromans auf und funktiniert zugleich auf einer tiefer gehenden, metaphorischen und philosophischen Ebene. Habila besitzt die filmische Fähigkeit, Szenen in das Bewusstsein zu brennen.' Independent'Liest sich wie eine post-koloniale Antwort auf Conrads Herz der Finsternis.' Financial Times
Award-winning author Helon Habila has been described as "a courageous tale teller with an uncompromising vision ... a major talent" (Rawi Hage). His new novel Travelers is a life-changing encounter with those who have been uprooted by war or aspiration, fear or hope. A Nigerian graduate student who has made his home in America knows what it means to strike out for new shores. When his wife proposes that he accompany her to Berlin, where she has been awarded a prestigious arts fellowship, he has his reservations: "I knew every departure is a death, every return a rebirth. Most changes happen unplanned, and they always leave a scar."In Berlin, Habila's central character finds himself thrown into contact with a community of African immigrants and refugees whose lives previously seemed distant from his own, but to which he is increasingly drawn. The walls between his privileged, secure existence and the stories of these other Africans on the move soon crumble, and his sense of identity begins to dissolve as he finds that he can no longer separate himself from others' horrors, or from Africa. A lean, expansive, heart-rending exploration of loss and of connection, Travelers inscribes unforgettable signposts--both unsettling and luminous--marking the universal journey in pursuit of love and home
Lomba is a young journalist living under military rule in Lagos, Nigeria, the most dangerous city in the world. His mind is full of soul music and girls and the lyric novel he is writing. But his neighbors on Poverty Street are planning a demonstration that is bound to incite riot and arrests. Lomba can no longer bury his head in the sand.
Set against a backdrop of shifting societal norms, the story explores themes of loyalty and the struggle for personal freedom amid the pressures of modernity and political ambition. Characters navigate their relationships and aspirations as they confront the challenges posed by a changing world, highlighting the tension between tradition and progress.
'A lean, evocative novel - part thriller, part meditation on the deadly cost of the region's oil politics. A classic coming-of-age narrative' Daily Mail From the desks of Nigeria's newsrooms, two journalists are recruited to find the kidnapped wife of a British oil engineer. Zaq, an infamous and ageing hack, knows the score, but Rufus, who is keen, young and eager to get noticed, has no idea what he's let himself in for. Journeying into the oil-rich regions of the Niger Delta, where militants and corporations rule, and life is cheap but death even cheaper, Rufus uncovers a world far darker and more corrupt than he ever imagined. 'Habila's writing has that combination of elegance and rattling-good-yarn that we associate with Conrad and Graham Greene. Terrific' The Times 'Masterly. Draws on the tradition of the classic detective novel but also operates on a deeper, metaphorical and philosophical level. Habila has a filmic ability to etch scenes on the imagination' Independent 'A strange, almost hallucinatory plunge into the dangerous world of the Niger Delta' Metro 'Lays bare the real-life tragedy of the Niger delta, in which petrodollars warp human relationships as surely as leaking crude poisons birds and fish . . . powerful, accomplished' Observer 'Reads like a post-colonial riff on Conrad's Heart of Darkness' Financial Times
Publisher's description. An urgent investigation of the infamous 2014
kidnapping of 276 girls from a school in Nigeria. Reporting from inside the
traumatised and blockaded community of Chibok, Helon Habila bears witness to
this tragedy, interviewing grieving families and returning survivors, and
presenting a comprehensive indictment of the terrorist crimes of Boko Haram.
Penguin