Stanislau um 1900: eine galizische Kleinstadt am Rande der Monarchie. Adelja und Stefa, „miteinander verflochten wie die Stämme zweier Bäume“, einander stützend, einander die Luft zum Atmen nehmend, wachsen gemeinsam auf. Als Adelja den Steinmetz Petro heiratet, wird aus der engen Verstrickung ein Dreieck, aus dem Stefa sich vergeblich zu befreien trachtet. Und als der Magier Torn mit seinem Zirkus die Stadt besucht, taucht plötzlich der engelsgleiche Junge Felix in Petros Werkstatt auf – ein kleiner Schlangenmensch, sprachlos, biegsam und brüchig wie Papier. „Der Papierjunge“ bietet mehr als ein dichtes, mit sinnlichen Eindrücken und Details gesättigtes Bild einer Epoche, es ist eine drängend erzählte Geschichte von Liebe und Verrat.
Sofia Andrukhovych Bücher
Sofia Andrukhovych ist eine zeitgenössische ukrainische Schriftstellerin, deren Werk sich mit den Feinheiten menschlicher Verbindungen und den Komplexitäten der modernen Existenz auseinandersetzt. Ihr Stil zeichnet sich durch eindringliche Charakterpsychologie und eine poetische Sprache aus, die den Leser in die Tiefen der erlebten Emotionen zieht. Andrukhovych erforscht Themen wie Identität, Erinnerung und die Suche nach Bedeutung in unruhigen Zeiten, wobei sie oft neuartige Metaphern und Symbole einsetzt. Ihr Schreiben ist ein Beweis für die Kraft der Sprache und die Fähigkeit der Literatur, unsere Weltanschauung zu spiegeln und gleichzeitig zu formen.







Die Geschichte von Romana
Das Amadoka-Epos 1
Romana ist eine Frau, die Geschichten zusammensetzt und Erinnerungen sammelt: eine Archivarin. Sie glaubt, in einem namenlosen Soldaten, der 2014 schwerverletzt aus dem Krieg im Donbass zurückkehrt, ihren verschollenen Ehemann Bogdan zu erkennen: Der Mann ist zu verstümmelt, um identifiziert zu werden, und zu traumatisiert, um sich zu erinnern. Romana versucht, Bogdan erzählend Gedächtnis und Identität zurückzugeben. Einst hat er ihr einen geheimnisvollen Koffer mit Fotos und Dokumenten übergeben. Dieser Koffer wird zum Ausgangspunkt einer Suche nach der gemeinsamen Vergangenheit. Vielleicht ist Romana aber nur eine unzuverlässige Erzählerin, die einem fremden Soldaten eine Biografie anbietet…
Die Geschichte von Uljana
Das Amadoka-Epos 2
Mit der „Geschichte von Uljana“, dem zweiten Band des Amadoka-Epos, entführt uns Sofia Andruchowytsch in die 1930er-Jahre, in das galizische Städtchen Butschatsch mit seiner multiethnischen Bevölkerung. Zwischen dem ukrainischen Mädchen Uljana und dem jüdischen Jungen Pinkhas wächst eine ungestüme, jedoch heimliche Liebe. Mit der nationalsozialistischen Besatzung 1941 beginnen die Deportationen der jüdischen Bevölkerung. Uljanas Vater versucht unter Lebensgefahr zu helfen, manche im Ort allerdings beteiligen sich aktiv am Morden, und wieder andere schlagen sich auf die Seite der anrückenden Sowjets. Zu Kriegsende jedoch zieht sich eine Schlinge aus Geheimnis, Verrat und Gewalt unerbittlich zu – und weder Uljanas Liebe noch ihre Familie werden ihrem grausamen Schicksal entgehen …
Hrdina románu zázračně přežije zranění, avšak s následkem ztráty paměti: neví, jak se jmenuje, odkud pochází, nepamatuje si ani zlomek ze svého předchozího života. Opatruje jej žena a spolu se dotknou nejhlubších vrstev vzpomínek, spojí rozptýlené kousky podvědomí a odkryjí společnouhistorii. Název Amadoka označuje největší jezero v Evropě, které se nacházelo na území dnešní Ukrajiny. Zmiňuje se o něm už Herodotos a po několik století jej starověcí a středověcí kartografové zaznačovali do map. Až do okamžiku, kdy jezero zmizelo beze stopy. A to jsou další poschodí této knížky. Jak ale mizí jezera, světy, kultury a co po nich zůstává?
Фелікс Австрія (Felìks Avstrìja)
- 280 Seiten
- 10 Lesestunden
Maňásci
- 56 Seiten
- 2 Lesestunden
Jemné povídky talentované ukrajinské prozaičky.