Kip Norvald wächst in den späten 80ern in Venice, Florida, bei seiner Oma auf. Kira Hetfield lebt im Trailer ihres Vaters, Leslie Vogler, der androgyne Schwarze in Glamklamotten, bei den jüdischen Adoptiveltern. Nichts in ihrem Leben ist gut und einfach. Was sie zusammenbringt, ist eine neue, unerhörte Musik: Death Metal. Deren reinigende Härte lässt vieles vergessen, Kips psychische Probleme, die Übergriffe von Kiras Vater, Leslies blutiges Gesicht nach einem homophoben Angriff. Die drei wollen nur weg aus diesem toten Winkel Floridas, wo es außer Rentnern, Bullen und Drogenköchen, Sümpfen und Palmen wenig gibt. Und so steigen sie eines Tages ins Auto und verschwinden in Richtung L. A. – Hauptstadt des Metal, des Glamrock, der legendären Clubs, in ein Dasein voller Freiheit und Risiko. Es dauert lange, bis Kip erkennt, dass seine Liebe zu Kira unerfüllt bleiben mag, aber dass sie ohne ihn von der Dunkelheit verschlungen wird. Unter Wölfen ist komplexe Liebesgeschichte, Künstlerroman, Thriller und eine an poetischen Wundern reiche Zeitreise mit gewaltigem Soundtrack.
John Wray Reihenfolge der Bücher
John Wrays Fiktion befasst sich mit den komplexen Zusammenhängen zwischen Identität, Erinnerung und Ort. Sein Schreiben zeichnet sich durch tiefgreifende Einblicke in die menschliche Psyche und eine meisterhafte Beherrschung der Sprache aus. Durch seine Romane erforscht er die dunkleren Facetten menschlicher Erfahrungen und sucht nach Sinn in einer chaotischen Welt. Seine Werke werden für ihre literarische Tiefe und stilistische Raffinesse gelobt.







- 2024
- 2021
Wray, Jahrgang 1971, ist Amerikaner. Seine Mutter ist Österreicherin, er ist zweisprachig aufgewachsen, verbringt seine Sommer noch immer im Kärntner Haus seiner Großeltern in Friesach – und seinen neuen Band «Madrigal» hat er auf Deutsch geschrieben. In der titelgebenden Erzählung geht es um Bruder und Schwester. Er ist ein erfolgreicher Schriftsteller mit Profilneurose, sie – Madrigal – eine erfolglose Schriftstellerin mit psychischen Problemen. Nach ein paar Absätzen entführt Wray seine Leser aus der realistischen Anfangssituation in die irrlichternden Welten im Kopf von Madrigal: filmreife Horrorszenen, Vorstadtdepression und Reisebeschreibungen aus dem 19. Jahrhundert wechseln in schneller Folge. Sogar Donald Trump hat am Ende noch einen Cameo-Aufritt. Von der ersten Seite an ist man gefangen in und von diesen Welten, deren Achse und Horizont stets verschoben erscheinen, ins Metaphysische, ins Abwegige. Daraus entwickeln die Texte eine eigene Logik, die Logik der Paranoia, die sich bekanntermaßen stets aus sich selbst begründet und fortschreibt. Nach seinem gefeierten Auftritt während der Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt legt John Wray nun seinen lange erwarteten Erzählband vor.
- 2019
Die achtzehnjährige Aden Sawyer hat einen Plan. Er wird sie weit vom Haus ihrer Mutter, in dem die Familienfotos zur Wand gedreht sind, und vom Einfluss ihres dominanten Vaters entfernen. Denn sie ist entschlossen, nach Peschawar in Pakistan zu reisen, um dort in einer Medrese den Islam zu studieren. In Pakistan angekommen, schlüpft sie in eine neue Identität, verkleidet sich als junger Mann. Doch bald gerät sie in größere Gefahr, als sie sich jemals vorstellen konnte. Denn der Weg zur Erlösung ist lang und gefährlich, und er führt direkt in die Kriegswirren Afghanistans. Dort muss Aden Entscheidungen fällen, die nicht nur ihren Glauben auf die Probe stellen, sondern ihr tiefstes Verständnis davon, wer sie ist …
- 2016
„Das Geheimnis der verlorenen Zeit“ ist einer der megalomanischsten Romane der jüngeren amerikanischen Literaturgeschichte: ein gewitzter, raffinierter Mix aus Wissenschaft, Philosophie, Pop und Unterhaltung. Ein wilder Abenteuertrip, vom Wien der Jahrhundertwende bis ins Manhattan der Gegenwart, von der ersten Dimension in die vierte. Eingeschlossen in einer Blase angehaltener Zeit sitzt der junge Waldemar Tolliver in einem vermüllten Apartment am Central Park in New York und versucht, Herr seiner Geschichte zu werden. (Aber vielleicht hat er auch nur zu viel Science-Fiction gelesen.) Über hundert Jahre Familiengeschichte muss er erforschen und verstehen, um wieder in die Welt zurückkehren zu können. (Glaubt er.) Ein grandioses Panorama breitet sich aus: Waldemars Urgroßvater, Produzent eingelegter Gurken und Hobby-Physiker aus dem k. u. k. Znaim, war dem Geheimnis der Zeit auf der Spur. Nein, besser noch: dem Geheimnis menschlicher Reisen durch die Zeit! Leider gingen die Unterlagen bei einem dummen Unfall mit einem Automobil verloren. Drei Generationen von Tollivers – Genies, Kriminelle, Verlierer, Visionäre - ruhen fortan nicht, das Geheimnis zu lüften, obwohl bald ein deutscher Patentamtsangestellter namens Einstein mit ganz ähnlichen Theorien Schlagzeilen machen wird … Um es mit Jonathan Lethem zu sagen: „John Wray ist die nächste Welle der amerikanischen Literatur.“
- 2009
William Heller ist sechzehn, schizophren und glaubt, nur er kann die Welt vor dem Untergang retten. Verfolgt von einem Profiler des NYPD, der vielleicht genauso verrückt ist wie er, hetzt er durch die Tunnel des New Yorker U-Bahn-Systems ... John Wray schreibt mit der zwingenden Logik der Paranoia: apokalyptisch, visionär. «Durch die Fenster von John Wrays ratterndem U-Bahn-Express erspähen wir das tiefe Dunkel in der menschlichen Seele.» Colson Whitehead «Amerikas originellster junger Schriftsteller hat uns einen Holden Caulfield für unsere Ära geschenkt.» Gary Shteyngart «Am Anfang denkt man an Salinger, aber das Finale und der bleibende Nachgeschmack lassen den erstaunten Leser ‹Dostojewski› flüstern. Ja – es ist wirklich so exzellent!» The Kirkus Reviews «Über diesen John Wray wird man noch viel reden müssen – und das ist gut so.» Frankfurter Allgemeine Zeitung
- 2002
Die rechte Hand des Schlafes
- 382 Seiten
- 14 Lesestunden
1938 kehrt Oskar Voxlauer in die österreichische Kleinstadt seiner Kindheit zurück. Gezeichnet von den traumatischen Erfahrungen an der italienischen Front im Ersten Weltkrieg und zwanzig Jahren Fron in einer sowjetischen Kolchose, will er eine einsame, den Menschen ferne Existenz in den Bergen führen. Aber die heraufziehende Naziherrschaft und die Liebe zu einer geheimnisvollen Frau bringen ihn in Gefahr und in die kleinstädtische Gesellschaft zurück.