Karlheinz Apel war ein angesehener Musikwissenschaftler, der 1950 Professor an der Indiana University wurde. Trotz seines Mathematikstudiums an führenden deutschen Universitäten pflegte er seine Leidenschaft für Musik, studierte Klavier und gab Musikunterricht. Sein lebenslanges Engagement und seine Expertise in der Musikwissenschaft machten ihn zu einer bedeutenden Persönlichkeit in der akademischen Welt, was 1972 durch die Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Universität gewürdigt wurde.
Die Notation der polyphonen Musik 900-1600 ist ein Standardwerk für die Erforschung vorbarocker Musik. Entstanden aus Vorlesungen von Willi Apel, eignet es sich sowohl für den Unterricht als auch für das Selbststudium. Der Fokus liegt auf musikalischen Quellen, ergänzt durch Faksimiles und eine schrittweise Einführung in komplexe Themen.
Willi Apels Buch, das 1967 erstmals bei Bärenreiter erschien, ist das Standardwerk zur alten Claviermusik und gilt noch immer als Pioniertat. Es gibt in Form von Einzel- und Sammelbesprechungen Auskunft über nahezu sämtliche Komponisten von Claviermusik aus jener Zeit. Auch wichtige anonyme Kompositionen bzw. Manuskripte werden berücksichtigt, ebenso die Entwicklung der Tasteninstrumente seit der Antike. Ein Buch mit einer solchen Materialfülle zum Thema Tastenmusik bis 1700 ist seither nicht wieder geschrieben worden. Insofern schließt die Neuausgabe, versehen mit einer umfangreichen Bibliografie und notwendigen Berichtigungen des als Cembalist und Herausgeber renommierten Siegbert Rampe, eine große Lücke. Willi Apel (1903–1988) lehrte an der Harvard University in Cambridge/Mass. und an der Indiana University in Bloomington Musikwissenschaft. Bis heute maßgeblich sind vor allem seine Publikationen „Die Notation der polyphonen Musik“ (1942), „Harvard Dictionary of Music“ (1944), seine Reihe über die Geschichte der Französischen Musik im 14. Jahrhundert (1957–1962), sein Buch über den Gregorianischen Choral (1958) und seine Editionsserie „Corpus of Early Keyboard Music“ (1963 ff.).
Describes the evolutionary processes of Gregorian chant's history as well as
its definition and terminology, the structure of the liturgy, the texts, the
notation, the rhythm, the tonality, and the methods and forms of psalmody.