Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Pädagogik - Geschichte der Päd., Note: 1,0, Universität Potsdam (Institut für Erziehungswissenschaft), Veranstaltung: Klassiker der Pädagogik, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Biographie des Johann Heinrich Pestalozzi (1746-1827) ist durchzogen von Brüchen, Fehlschlägen, von stetigem Neuanfang und dem Festhalten an gesteckten Zielen. Die von ihm errichteten Waisenhäuser waren stets dem finanziellen Bankrott ausgesetzt oder mußten aufgrund politischer Turbulenzen geschlossen werden. Ebenso war seine pädagogische Arbeit nicht frei von Widersprüchen, seine Methode blieb unvollendet und brachte in ihrer Anwendung oft nicht den gewünschten Erfolg mit sich. Und dennoch gilt Pestalozzi als Klassiker der Pädagogik. Er verdankt diesen Status wohl weniger der Rezeption seiner Methoden in der heutigen Pädagogik, als dem Ideal, welches ebendiese Methoden begleitet. Pestalozzi hat für die Sache einer besseren, gerechteren Welt gekämpft, Niederlagen einstecken müssen [...] und er ist aufgestanden, hat weitergekämpft, um sein Ziel und das Ziel der Menschlichkeit nicht aus dem Auge zu verlieren . Seine Idee gilt als bahnbrechend und wegweisend für die Pädagogik der damaligen Zeit. Er legte den Grundstein für eine ständeunabhängige Elementarbildung.
Iwa Juschak Reihenfolge der Bücher






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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Potsdam (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Spracheistkein unpolitischesGehege :HertaMüller, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Ameise trägt eine tote Fliege. Die Ameise sieht den Weg nicht, sie dreht die Fliege um und kriecht zurück. Die Fliege ist dreimal größer als die Ameise. Herta Müller beginnt ihren, im Jahre 1992 erschienenen Roman Der Fuchs war damals schon der Jäger mit einer schlichten Naturbeobachtung. Doch die Kulisse täuscht. Herta Müller bricht mit ihrer Tradition, setzt eine Zäsur in ihrem bisherigen Schaffen. Denn das Szenario zwischen Ameise und Fliege spielt sich nicht, wie sich vermuten ließe, in ländlicher Idylle oder banatschwäbischer Dörflichkeit ab. Im Gegenteil. Wir befinden uns auf dem Dach eines Wohnblocks am Rande einer namenlosen Großstadt. Man spürt die Hitze, das unerträgliche Drücken des Sommers, sieht die Gräser, die sich reptiliengleich, beinahe bedrohlich am Stadtrand schlängeln, man hört das Rauschen der Pappeln, die höher als alle Dächer der Stadt sind. Es scheint, als würde Müller die Natur des Dorfes nicht loslassen wollen, als würde sie Tiere und Pflanzen ihrer früheren Texte in ein neues Umfeld setzen. Doch während die Natur in Müllers bisherigen Veröffentlichungen das Handlungsgeschehen metaphorisch umrahmte, die Stimmungen und Gefühle der Protagonisten unterstrich und ins Zentrum setzte, tritt sie in diesem Roman in ihrer Bedeutung zurück. Dabei wird die Natur auch hier keineswegs zur Marginalie. Ihre Metaphorik bleibt erhalten. Die Tier- und Pflanzenwelt der Müllerschen Sprachlandschaft bettet sich hier jedoch ein in das steinerne, staubige Gesicht der Metropole, in die grauen Innenhöfe der Wohnviertel, schmiegt sich zwischen die öligen und rostigen Plätze der Fabriken. In teils grotesken Bildern eröffnet sich dem Leser eine Realität, die an die dörflichen Gegebenheiten anknüpft und sie in gleichem Maße ad absurdum führt. So grenzt das Rübenfeld an weiße Wände , so lecken Schafe an den Wänden der Fabrik . Die Vorstadt ist die Brücke zwischen Dorf und Stadt. Die Straßenbahn verbindet die Vorstadt mit der Stadt. Die Straßenbahn ist das Transportmittel der Arbeiter. Sie rauscht, wie die Pappeln rauschen. Die Fabrik bläst ihren Rauch weithin sichtbar über die Stadt. Indem Müller den örtlichen Handlungsrahmen ihrer Geschichten vom Dorf auf die Stadt erweitert, erweitert sie gleichsam ihren Blick aufs Universelle. [...]
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Aufstiegschancen in der spätmittelalterlichen Gesellschaft
Reichtum und Weisheit im Fortunatus
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Universität Potsdam (Institut für Erziehungswissenschaft), Veranstaltung: Fortunatus, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Motiv der Wahl zwischen Reichtum und Weisheit wird in der Forschung zum Fortunatus als Hauptmotiv und Kernthema der Erzählung gewertet. Der Verfasser dieser Erzählung widmet sich damit einem Thema, welches seine Wurzeln im Alten Testament, der alttestamentarischen Weisheitslehre und insbesondere der Geschichte um die Weisheitswahl König Salomons findet. Obwohl genaue Angaben zum Verfasser bis in die heutige Zeit nicht rekonstruiert werden können, ist doch wahrscheinlich, dass er aus dem Bürgertum des 15. Jahrhunderts stammt. Die Ereignisse seiner Zeit, die Umbrüche vom feudalen zum frühkapitalistischen Gesellschaftssystem, spiegeln sich in der Erzählung wider und finden ihren Ausdruck nicht zuletzt im Motiv Reichtum gegen Weisheit. Obwohl der Verfasser sich direkt auf die alttestamentarische Weisheitslehre bezieht und angibt, seine didaktischen Absichten ebendieser Lehre unterzuordnen, finden sich in der Geschichte um Fortunatus und seine Abenteuer doch Anhaltspunkte, welche sich der Absicht des Verfassers entgegenstellen und der Lehre des Alten Testaments widersprechen. Die vorliegende Arbeit wird versuchen, den Grundwiderspruch in der Didaxe aufzudecken. Da dieser Widerspruch im Kontext des zeitgeschichtlichen Gesellschaftssystems zu verstehen ist, wird sich der erste Abschnitt der Arbeit der Frage widmen, welche der Komponenten - Reichtum oder Weisheit einen gesellschaftlichen Aufstieg zur damaligen Zeit ermöglichten. Von dieser theoretischen Grundlage ausgehend, führt der zweite Abschnitt der Arbeit direkt in die Erzählung des Fortunatus . In diesem Abschnitt soll sowohl die Funktion des Reichtums als auch die Funktion der Weisheit unter Berücksichtigung der im ersten Abschnitt herausgearbeiteten Ergebnisse und anhand der Erzählung überprüft und erläutert werden. Der dritte Abschnitt der Arbeit wird sich schließlich der Diskussion um das Grundproblem der bereits erwähnten widersprüchlichen Didaxe der Erzählung widmen. Ausgehend von den Funktionen des Reichtums und denen der Weisheit soll in diesem Abschnitt die Frage geklärt werden, inwieweit der Autor tatsächlich der vorgegebenen Intention folgt, dass in alweg vernunfft und weißhait für all schaetz dieser welt / zu begeren und zu erwoelen ist , und inwiefern und auf welche Art und Weise er sich in seiner Erzählung von dieser Didaxe entfernt.
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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Potsdam (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Zur Literatur des Expressionismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts gilt als Zeit des Umbruchs, des Wandels und der Erneuerung. Die Industrialisierung fordert dem Menschen neue Leistungen ab, Naturwissenschaften und Technik drängen sich in den Fokus des Interesses. In besonderem Maße wirkt sich auch das Heranwachsen der Städte zu Metropolen auf die Menschen dieser Zeit aus. Das Verhältnis zur Stadt ist ambivalent. Auf der einen Seite bietet sie mit ihrer Vielzahl von Eindrücken, mit Caféhäusern und Literaturclubs gerade den Künstlern einen Ort, Kreativität zu entfalten und zu vermitteln. Auf der anderen Seite drohen Fortschritt und Urbanisierung das Individuum zu verschlingen. Die Simultaneität des Geschehens spiegelt sich in der Kunst dieser Zeit wieder.
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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Universität Potsdam (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Liebesromane des 16. Jahrhunderts, Sprache: Deutsch, Abstract: Kommunikation lässt sich als komplexes System des Austausches sprachlicher und nichtsprachlicher Zeichen definieren. Im Kontext der Liebe gewinnt dieses System an Mannigfaltigkeit und Facettenreichtum. Die Kommunikation zwischen Liebenden bedient sich oft feiner Nuancen, die die Intimität der Partner stärken, indem sie sie dem Verständnis Außenstehender entziehen. Die vorliegende Arbeit soll einen Einblick in die Kommunikation der Liebenden in Georg Wickram s Goldtfaden geben. Intention dieser Arbeit ist es, die Kommunikation der Liebenden in ihrer Struktur offenzulegen und in ihrer Bedeutung zu beleuchten. Anhand ausgewählter Kommunikationssituationen soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit der Austausch von Worten, Gedanken und nicht zuletzt der Austausch von Geschenken zur Entwicklung der Liebe der Protagonisten beiträgt. Die Arbeit unterteilt sich dabei in zwei Bereiche. Zum einen strebt sie eine Auseinandersetzung mit Situationen an, in welchen sich die Protagonisten monologisch zu ihren Hoffnungen und Wünschen, aber auch zu ihrer Verzweiflung und ihren Ängsten äußern. Zum anderen sollen dialogische Situationen im Fokus des Interesses stehen, Situationen also, in welchen sich die Liebenden in direkter verbaler Auseinandersetzung miteinander befinden. Der Blickwinkel richtet sich zwar vorrangig auf den Beginn der Liebe zwischen den Protagonisten. Die ausgewählten Situationen stehen jedoch exemplarisch für das gesamte Kommunikationskonzept der Erzählung.
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Durch Bildung an die Spitze?
Zur Elitenrekrutierung in Deutschland
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Pädagogik - Berufsbildung, Weiterbildung, Note: 1,3, Universität Potsdam (Institut für Erziehungswissenschaften), Veranstaltung: Meritokratie, Bildung und Reichtum, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Elite von den Einen bewundert, von den Anderen mit Misstrauen beäugt. Kaum eine soziale Gruppe polarisiert so stark wie die Spitze der Gesellschaft. In Zusammenhang mit Eliten thematisiert die öffentliche Diskussion zwei eher gegensätzliche Aspekte. Während auf der einen Seite das Versagen der Eliten, besonders im Zuge der zyklisch auftretenden Wirtschaftskrisen betont und die Notwendigkeit einer führenden Elite in Wirtschaft und Politik in Frage gestellt wird, lässt sich auf der anderen Seite das dringliche Bestreben, der Ruf nach einer neuen Elitenrekrutierung vernehmen. Dabei ist das Verständnis von Elite alles andere als homogen. Man spricht von elitären Kreisen, die die obersten Positionen und Ämter bekleiden, die an den Schalthebeln der Macht sitzen. Man spricht von Wirtschafts-, Bildungs-, Politik-, und Militäreliten. Man spricht von Sport- und Medieneliten und könnte das Feld, wie Michael Naumann, polemisch weiter auffächern in Skiflug-, Torwart- und Talkshow-Eliten 1. Gemäß der Definition Günter Endruweits setzt sich die Elite aus allen Mitgliedern eines sozialen Systems [zusammen], die aus einem Selektionsprozess als den übrigen Mitgliedern überlegen hervorgehen 2. Eine solche Überlegenheit drückt sich nach heutigem Verständnis im Faktor Leistung aus und knüpft sich eng an Qualifikationen, welche im Rahmen institutionell organisierter Bildungsprozesse erworben werden. Die individuelle Schulkarriere legt den Grundstein für anschließende Ausbildungswege und Arbeitsmarktchancen. Formiert sich die gesellschaftliche Spitze, laut Definition, aus den leistungsfähigsten Vertretern unterschiedlichster Bereiche, so suggeriert diese Annahme, dass prinzipiell jeder Bürger die Chance hat, durch entsprechende (intellektuelle) Anstrengungen in die obersten Ränge der Gesellschaft aufzusteigen. Bildung gilt als Schlüssel zum Erfolg. Für eine wissenschaftliche Karriere lässt sich diese Formel zweifelsohne dokumentieren. Doch öffnet der Schlüssel Bildung auch die Pforten in die elitären Kreise von Wirtschaft, Politik und Justiz? Ist die elitäre Klasse Deutschlands tatsächlich so durchlässig, dass sie jedem, fernab von seiner sozialen Herkunft, die Chance gewährt, in ihrer Mitte zu weilen? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, bedarf es zum ersten einer Auseinandersetzung mit der Definition des Begriffes Elite und seiner historisch-semantischen Entwicklung. Da Elite, wie bereits angemerkt, eng mit dem Terminus Leistung verknüpft ist, wird sich di
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Qualitätsmanagement in der Weiterbildung
Das Modell LQW
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Pädagogik - Berufserziehung, Berufsbildung, Weiterbildung, Note: 1,3, Universität Potsdam (Institut für Erziehungswissenschaften), Veranstaltung: Qualitätsentwicklung in der Erwachsenenbildung, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Qualitätsentwicklung nach LQW befassen. Sie zielt dabei jedoch weniger auf eine detaillierte Darstellung des Modells ab, als auf die Frage, inwieweit sich Qualität im Bereich der Weiterbildung beurteilen und messen lässt. Da LQW speziell für den Weiterbildungsbereich konzipiert wurde und, nach Angaben von dessen Entwicklern, einen vergleichsweise hohen Zuspruch erfährt, dient die Auseinandersetzung mit ebendiesem Konzept vielmehr als gelungenes Beispiel für den Versuch, Qualität in der Weiterbildungslandschaft zu entwickeln, zu sichern und zu bewerten.
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Georg Büchners Lenz und Johann Friedrich Oberlins Rechtfertigungsbericht
Eine Gegenüberstellung
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universität Potsdam (Institut für Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Georg Büchners Lenz verwirrt. Und das in jeder Hinsicht. Schon die gattungstheoretische Einordnung des Textes bereitet einige Schwierigkeiten. Vor ihrem editionsgeschichtlichen Hintergrund und hinsichtlich ihres abrupten Endes lässt sich die Erzählung, die den Aufenthalt und psychischen Kollaps des Sturm-und-Drang Dichters Jakob Michael Reinhold Lenz bei dem philanthropischer Johann Friedrich Oberlin in Waldersbach thematisiert, als Fragment bezeichnen, obgleich sie doch ebenso jegliche Kriterien einer Novelle erfüllt. Ein weiteres Problem offenbart sich in der Erzählung selbst. Lenz besticht durch inhaltliche wie sprachliche Konfusion. Der Blick des Protagonisten wechselt unaufhaltsam zwischen Wahn und Realität, wird auf sprachstilistischer Ebene getragen von der Ambivalenz zwischen gebrochenen, fragmentarisch anmutenden Satzstrukturen auf der einen, geschliffenen und überaus kunstfertigen Formulierungen auf der anderen Seite. Büchners Entscheidung auf jedwede Art der Einführung oder Erklärung, Personen und Umstände betreffend, zu verzichten, gestaltet ein Verständnis des Textes ohne Hintergrundwissen diffizil. Dabei sind die Quellen, welcher der Erzählung zugrunde liegen vielgestaltig. Sie reichen von der biographischen Abhandlung Daniel Ehrenfried Stöbers über Leben und Wirken des Pfarrers Oberlin bis hin zu Auszügen aus Johann Wolfgang Goethes Autobiographie Dichtung und Wahrheit. Sie umfassen zeitgenössische Abhandlungen zum psychiatrischen Wahnsinnsverständnis ebenso, wie philosophische Diskurse zum ästhetischen Idealismus. Kurzum, Büchners literarische Aufarbeitung des Lenz-Stoffes findet auf der Grundlage einer Vielzahl von Schriften und Dokumenten statt, die sich mehr oder minder explizit um den Dichter Lenz, seine geistige Verfassung, sowie seinen Aufenthalt im Hause Oberlin ranken. Ein besonderer Stellenwert kommt dem von Oberlin unmittelbar nach Lenzens Abreise im Februar 1778 verfassten Bericht, im Jahre 1839 durch August Stöber unter dem Titel Der Dichter Lenz, im Steinthale veröffentlicht, zu.