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Matthias Mühlhäuser

    Über Clemens Brentano: Die Virtuosität der Sprache
    Schweigen und Schweigeformen in der Literatur: Die Hermetik des beredten Schweigens in Gottfried von Straßburgs "Tristan"
    Ehrenmorde - Ein Plädoyer gegen Verbrechen im Namen der Ehre
    Die "edelen herzen" und die "nobilitas cordis"
    Arthur Schnitzler: "Doktor Gräsler, Badearzt" - Zwischen Solipsismus und Kleinbürgertum
    Zur Typhus-Montage in Thomas Manns "Buddenbrooks"
    • Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) (Institut für Literaturwissenschaft), Veranstaltung: PS Thomas Mann: "Buddenbrooks", Sprache: Deutsch, Abstract: Seit ihren Ursprüngen besteht die Literatur aus Abschreiben. Während bereits die antiken Dramen als eine fixierte Konfiguration ihrer Mythen gelten müssen, stellen schon die ältesten überlieferten mittelalterlichen Texte nichts anderes als eine Verschriftlichung von zuvor unfixierten und mündlich überlieferten Erzählungen dar. Als Sonderform intertextueller Verfahren erscheint die Montage als ein allgemeines Merkmal von Textualität, da sie von einem Textbegriff ausgeht, der nicht nur literarische, sondern auch alle anderen Textsorten bis hin zur gesprochenen Alltagssprache umfasst. Jeder Text ist somit nur noch als Bestandteil eines Universums von Texten denkbar, in dem das gesamte soziokulturelle und semiotische Wissen zirkuliert. Bestandteil dieses soziokulturellen Wissens sind auch Kenntnisse und Diskurse benachbarter und anderer wissenschaftlichen Disziplinen wie im Falle der Typhus-Montage der zeitgenössische medizinische Wissensstand, der sich auf den normierten Krankheitsverlauf eines an Typhus erkrankten Patienten bezieht. Das Neue an jener Form literarischer Montage nennt Thomas Mann Amplifikation und meint das Finden im Gegensatz zum Auffinden. Die Geschlossenheit, doch auch die Originalität des literarischen Kunstwerks wird nun partiell aufgehoben. Dem montierten Teil wird eine neue Bedeutung zugewiesen, die Verweisfunktionen der Zeichen einem neuen Objekt zugeordnet, indessen aber die ursprüngliche Bedeutung erhalten bleibt. Durch die Montage erscheint Wirklichkeit in ihren unvereinbaren Widersprüchen; der idealistische Begriff einer Repräsentierbarkeit essentieller Wirklichkeit ist aufgekündigt .

      Zur Typhus-Montage in Thomas Manns "Buddenbrooks"
    • Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Universität Karlsruhe (TH) (Institut für Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar: Artur Schnitzler: Das erzählerische Werk, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Titel der Erzählung, Doktor Gräsler, Badearzt, scheint bereits auf den ersten Blick wie beliebig aus einem Telephonbuch herausgegriffen zu sein. Dies ist auffällig und legt nahe, dass der Beruf für den Protagonisten wie auch für die Erzählhandlung von besonderer Bedeutung sein dürfte. In diesem Zusammenhang findet sich auch in Schnitzlers bereits 1900 veröffentlichten Erzählung Leutnant Gustl eine Berufsnennung bereits im Titel, deren zentrale Bedeutung für die Handlung schnell deutlich wird. Nicht nur werden Erscheinungen dekadenter Daseinsform des fin de siècle vorzugsweise Angehörigen der Offizierskaste zugeschrieben. Auch spielt diese Zugehörigkeit für Gustl selbst eine fundamentale Rolle, bildet sie doch die Grundlage für jenen zweifelhaften Ehrbegriff, der eine Duellierung mit seinem Widersacher notwendig zu machen scheint. Im Falle von Doktor Gräsler, Badearzt nun ist wenn auch nicht die Zugehörigkeit zur Ärzteschaft als solcher der Status als Badearzt durchaus negativ konnotiert, unterstellt man doch den in Kuranstalten und Ferienorten praktizierenden Medizinern eine besondere Affinität zur eher wohlhabenden und zahlungskräftigen Klientel, wenn nicht gar die Neigung, einen ethischen Beruf vorrangig aus Profitlichkeit ergriffen zu haben. Dass sich Gräsler einer Einordnung seines Status als Arzt in einen bereits am Rande der Professionalität angesiedelten Bereich außerhalb der wissenschaftlichen Medizin durchaus bewusst ist, zeigt C.E.J. Brinson auf: In the company of other doctors Gräsler is aware of his low standing as an itinerant and fundimentally uncommitted Badearzt . Nach Ansicht von Michaela L. Perlmann handelt es sich gar um die Furcht vor dem Berufsrisiko der Ansteckung, daß sie (die Ärzte, M.M.) lieber Ausschau nach den einträglichen, leichten Fällen halten, als sich der prekären Fälle anzunehmen . Vielleicht mag der Autor auch die Absicht gehabt haben, im Leser bereits bei der Rezeption des Titels eine unterschwellige Abneigung, eine Vorahnung von Zweitrangigkeit des Protagonisten oder den Keim des Verdachts einer Charakterschwäche des Doktor Gräsler zu legen.

      Arthur Schnitzler: "Doktor Gräsler, Badearzt" - Zwischen Solipsismus und Kleinbürgertum
    • Die "edelen herzen" und die "nobilitas cordis"

      Beobachtungen am Prolog des "Tristan" Gottfrieds von Straßburg

      Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) (Institut für Literaturwissenschaft, Abteilung Madiävistik), Veranstaltung: HS Tristan-Dichtungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Gemeinhin werden Prologe und Vorwörter wie auch Einleitungen zu einem Zeitpunkt verfasst, da das Hauptwerk in seiner geschlossenen und einem intendierten Rezipientenkreis angepassten Form bereits vorliegt. Gehen Schriften der Gegenwartsliteratur häufig ganz unvermittelt in medias res und verzichten auf einleitende Worte, so liegt dies nicht selten an den multimedialen Ausformungen zeitgenössischer Werbung, deren Funktion in den preelektronischen Epochen der Prolog übernahm, insofern dieser auch mittels der "caritativ benevolentiae" eine günstige Stimmung für eine adäquate Aufnahme des Werks erzeugen sollte. Fakultativ wendet sich der Autor außerdem an einen Musterleser als einem möglichen Dialogpartner, dessen kulturelles Weltbild weitestgehend dem seinen entspricht und es ihm ermöglicht, den komplizierten Verweisen innerhalb eines interkulturellen und intertextuellen Konnexes zu folgen. Im griechischen Drama bezeichnete der Prolog noch den ganzen Teil der Tragödie vor dem Einzug des Chores, welcher bis dahin die Erläuterung der dramatischen Handlung vornimmt. So erscheint der Prolog bei Euripides als monologischer Bericht über die Situation bei Ausgang der Handlung, der nicht nur die auftretenden Personen vorstellt, sondern außerdem bereits zentrale Teile des Handlungsgangs vorwegnimmt. Doch scheint im europäischen Mittelalter die griechische Dramatik unbekannt gewesen zu sein. Die Funktion und die Bestimmung des Prologs in den mittelalterlichen Epen ist mithin eine andere, zumal das Drama des Altertums im Mittelalter keine Fortsetzung fand.

      Die "edelen herzen" und die "nobilitas cordis"
    • Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,3 , Universität Karlsruhe (TH) (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Proseminar: Menschenrechte, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Koran ist das heilige Buch des Islam und gilt den Muslimen als das Wort Gottes und als die Grundlage des Rechts. Er enthält die Offenbarungen, die der Prophet Muhammad [diese inzwischen gebräuchliche Schreibweise folgt der arabischen Aussprache] zwischen 610 und 632 in Mekka und Medina verkündete. Sie enthalten Belehrungen, Ermahnungen und Predigten, doch auch endzeitliche Gerichtsdrohungen, die sich gegen jene richten, welche den Belehrungen und Ermahnungen nicht Folge leisten. Der Koran enthält nur eine geringe Zahl von Rechtsregeln im engeren Sinne und ansonsten eher allgemeine normative Prinzipien [1]. Gesetzliche Bestimmungen enthält auch die Sunna als die Sammlung derjenigen Aussagen und Handlungen des Propheten Muhammad, die für spätere Generationen verbindlich, in Teilen sogar rechtsverbindlich sind [2], in jedem Falle aber als Richtschnur für persönliches, gesellschaftliches und staatliches Handeln betrachtet werden. Jedoch stellt die Sunna keineswegs einen Verfassungsentwurf dar; vielmehr kann man ihr allenfalls bestimmte, auch politisch verwertbare Maximen und konkrete Verhaltensvorschriften entnehmen [3]. Ihre orthodoxen Anhänger nennen sich Sunniten und machen mehr als neunzig Prozent der Muslime aus. Die als verlässlich geltenden Einzelberichte ihrerseits sind in Hadithe [arab: Berichte] gesammelt und stehen als solche fast gleichberechtigt neben dem Koran und stellen neben diesem eine zweite Hauptquelle islamischer Religion, Gesetze und Dogmatik darstellen. Aus der systematisierenden Arbeit der islamischen Gesetzesgelehrten des 8. und 9. Jahrhunderts (nach christlicher Zeitrechnung) mit den Texten des Koran ist schließlich die Scharia entstanden. Das koranische Wort [Scharia] bezeichnet den Weg, der zur Tränke führt, zu dem Wasser, das Quelle des Lebens ist. Der Ausdruck hat dynamischen Charakter; denn die Scharia ist ein Weg, eine Methode, die befolgt werden will. Ganz im Gegensatz hierzu bedeutet sie in der Sprache der Islamisten, etwa der Muslimbrüder, ein erstarrtes Rechtssystem, das zudem häufig mit Explosivstoff geladen ist. In dieser Redeweise sind die wesentlichen koranischen Elemente nicht wiederzuerkennen.[4] Die Scharia umfasst die Pflichtenlehre der Muslime, die ethische Norm und die Rechtsgrundsätze für alle Lebensbereiche, darunter nicht nur Erbschaft, Wirtschaft und Vermögen, sondern besonders auch das gemeinschaftliche Zusammenleben in der Gemeinschaft und in der Ehe. [...]

      Ehrenmorde - Ein Plädoyer gegen Verbrechen im Namen der Ehre
    • Masterarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) (Institut für Literaturwissenschaft, Abteilung Mediävistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Reden und Schweigen sind Mitteilungsformen. Das Schweigen und das gesprochene Wort sind, sich gegen- und wechselseitig bedingend, wichtige Kennzeichen kollektiver Identität und damit tragende Elemente aus ein und demselben Programm. Die Form der Sprache, die Wahl der Worte oder der Umfang der Rede, jedoch auch die Art und Weise des Schweigens sind stets dem historischen Kollektiv verhaftet, die Sprechakte selbst an historische Konventionen gebunden. Sprechakte wie das Versprechen, das Stottern aus Verlegenheit oder aus Unsicherheit, das Bitten und das Danken hingegen erscheinen weitgehend außerhalb eines historischen Kontextes und vielmehr dem Wesen des historischen wie des zeitgenössischen Menschen gleichermaßen inhärent als zeitgenössische wie historische Formen des Eingehens von Verpflichtungen. Das beredte als ein signifikantes Schweigen in Rede und Literatur, das etwas bestimmtes aussagen will, bedarf immer der Interpretation, auch dort, wo es spontan vor oder nach Rechtfertigung oder Aufforderung entsteht. Am häufigsten entsteht Schweigen, wo die Worte versagen oder fehlen, bei jenem, der ihrer nicht habhaft wird angesichts von Affekten wie Respekt, Achtung, Hochachtung, Missachtung oder Verachtung, Höflichkeit, Diskretion, Bescheidenheit, Schlauheit oder Dummheit, Ein-verständnis, Vertrautheit, Vornehmheit, Überheblichkeit oder Arroganz, Verzweiflung, Scham oder Sittsamkeit, Misstrauen, Vorsicht, Furcht oder deren Steigerung Angst, Aggression, Entsetzen, Trotz, Hinterlist, Verbitterung, Zustimmung oder Ablehnung, einer schlichten Wortungewandtheit, wenn Sprache verloren geht, oder die Rede nach einem Zögern im Schweigen, wenn das Wort der Stille abgerungen wird. Eine wie auch immer geartete deiktische Funktion aber ist dem Schweigen als einer sprachlichen Einheit inhärent. Nicht nur in der zwischenmenschlichen Kommunikation, sondern auch in der Literatur wird das Schweigen als bewusste und als unbewusste Handlung poetologisch genutzt.

      Schweigen und Schweigeformen in der Literatur: Die Hermetik des beredten Schweigens in Gottfried von Straßburgs "Tristan"
    • Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Karlsruhe (TH) (Institut für Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar: Märchen, Sprache: Deutsch, Abstract: Clemens Brentano kam am 9. September 1778 in Ehrenbreitstein nahe Koblenz zur Welt. Obgleich aus einer reichen Frankfurter Kaufmannsfamilie stammend, mag bereits dem Vater Peter Anton die Poesie im Blut gelegen haben: Clemens erinnerte sich im Alter daran, diesen immer so feierlichen Papa auch einmal beobachtet zu haben, wie er [...] mit dem halblauten Skandieren italienischer Verse beschäftigt erregt im Zimmer umherlief.1 Clemens Großmutter, Sophie von La Roche, war bereits sehr erfolgreich dichterisch tätig gewesen; u.a. war 1771 ihr Roman Die Geschichte des Fräuleins von Sternheim publiziert worden. Wie dem jungen Dichter Wieland Sophiens Jugendliebe gegolten hatte, so war 1772 der junge Goethe deren sechzehnjähriger Tochter Maximiliane, Clemens Mutter, leidenschaftlich zugeneigt. In Goethes 1774 niedergeschriebenen Roman Die Leiden des jungen Werthers weist denn Lotte auch Züge von Maximiliane auf. So war dichterische Anlage bereits in das Blut von Clemens und seinen Geschwistern gelegt. Es mag einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des kleinen Clemens gehabt haben, dass seine Erziehung bereits 1784 in die Hände der strengen Tante Möhn in Koblenz gelegt wurde. Die Trennung von den Eltern und deren früher Tod im Abstand von nur vier Jahren sowie das Unverständnis, mit welchem der Regung seiner Phantasie und der frühen Neigung zum Lesen sämtlicher Romane, die ihm unter die Hände kamen, begegnet wurde, begünstigten schnell das Hervorbrechen jener Traumwelt, in die sich Brentano Zeit seines Lebens phasenweise flüchten sollte.

      Über Clemens Brentano: Die Virtuosität der Sprache
    • Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Universität Karlsruhe (TH) (Institut für Literaturwissenschaft (Mediävistik)), Veranstaltung: Fortunatus, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit geht der Frage nach, was für einen Menschen der anonyme Autor im Volksbuch von Fortunatus am Übergang zur frühen Neuzeit porträtiert, welche Rolle Freude und Leid, Liebe, Hass und Angst in seinem Leben gespielt haben, welche Affekte ihm eigen waren und welche Mentalität diese ausbildeten. Zumindest partielle Projektionen der Wesenheit und Mentalität des Autors und der ihn umgebenden und damit auch prägenden Menschen wirken naturgemäß auch auf seinen Protagonisten ein. Innerhalb dieses Feldes ist das literarische Werk zu betrachten und sind soziokulturelle Konditionen zu berücksichtigen.

      Angst als mentalitätsgeschichtlicher Affekt im Volksbuch von Fortunatus (1509)
    • Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universität Karlsruhe (TH) (Institut für Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar Literatur & Geld, Sprache: Deutsch, Abstract: Bis heute hat die Geschichte von Schlemihl, der sich um jeden Preis Geld und das damit vermeintlich verbundene gesellschaftliche Ansehen wünscht, der schließlich seinen Schatten verkauft an den Mann im grauen Rock, nichts von seiner Faszination auf ein breites Publikum verloren. Noch Thomas Mann vertritt in seinem Chamisso zugeeigneten Aufsatz aus dem Jahre 1930 die Auffassung, der Peter Schlemihl gehöre zu den liebenswürdigsten Jugendwerken der deutschen Literatur . Es muss etwas zeitloses an dieser Geschichte sein, deren Protagonist seine Gier nach Geld und Macht letztlich mit dem Verlust seiner bürgerlichen Identität bezahlt. Es ist sicher nicht allein die Faszination des Geldes, die Chamissos Leserschaft seit nunmehr fast zweihundert Jahren in ihren Bann zieht; vielmehr die Frage nach der Notwendigkeit der Eingliederung des Individuums in die menschliche Gemeinschaft, die Fragwür-digkeit beständig neu zu kodifizierender bürgerlicher Konventionen und nicht zuletzt die Frage nach jenen, die solche Konventionen als ungeschriebenes Gesetz zur Eingliederung des Individuums in ihr Kollektiv, doch auch zu einem wie es scheint jederzeit möglichen Ausschluss aus ihrem Verbund festzulegen geneigt sind. Dem Schattenmotiv vorangestellt ist das Geldmotiv, ist es doch nichts weniger als die Gier des mit-tellosen Peter Schlemihl nach unbegrenzten monetären Mitteln, die zum eigentlichen Auslöser für den fatalen Tausch wird und den Schattenverlust erst nach sich zieht. So wird in dieser Arbeit das Geldmotiv und seine Bedeutung im Vordergrund zu stehen haben; das Schattenmotiv soll auf eine marginale Rolle begrenzt bleiben, doch auch nur dort, wo es in kontextuellem Bezug erforderlich erscheint. Ergänzend wird ein intertextueller Bezug zum Volksbuch des Fortunatus unternommen, dem Chamisso das alles entscheidende Motiv des Glückssäckels entnommen hat, nicht ohne auf den monetären Einfluss in diesem wie dem anderen Handlungsverlauf zu sprechen zu kommen.

      Die Verführungsmacht des Geldes in Adelbert von Chamissos 'Peter Schlemihls wundersame Geschichte'