Der Roman „Fruchtbarkeit“ (Fécondité) des großen französischen Romanciers des 19. Jahrhunderts - Émile Zola - stellt den ersten Band seines letzten Romanzyklus „Vier Evangelien“ (Les Quatre Évangiles) dar. Dieses Buch erschien im Jahre 1899. Mit jeweils zwei Jahren Abstand folgten der zweite und der dritte Band – „Arbeit“ (Travail) und „Wahrheit“ (Vérité). Der vierte Band des Zyklusses „Gerechtigkeit“ (Justice) blieb aufgrund des tragischen Todes Zolas unvollendet. In seinem Spätwerk geht Zola von seiner realistischen und gesellschaftskritischen Position zum idealistischen Schaffen der Utopien über. Diese Art des Sozialromans mit utopisch-sozialistischen Ideen repräsentiert einen besonderen Bereich seines literarischen Nachlasses.
Ã'mile Zola Bücher
Emile Zola, eine Schlüsselfigur des französischen Naturalismus, stellte meisterhaft die gesellschaftlichen Umwälzungen und psychologischen Auswirkungen der Industriellen Revolution dar. In seinen umfangreichen Romanzyklen, insbesondere Les Rougon-Macquart, sezierte er die erblichen und umweltbedingten Einflüsse von Laster und Ehrgeiz über Generationen hinweg während des Zweiten Kaiserreichs in Frankreich. Zola nutzte eine wissenschaftliche, fast klinische Beobachtung, um darzustellen, wie gesellschaftlicher Druck und biologische Veranlagungen menschliches Verhalten sowohl zum Fortschritt als auch zum Verderben treiben. Seine einflussreichen Werke bleiben eindringliche Erkundungen der menschlichen Natur und der Kräfte, die unsere Schicksale gestalten.


Die Projektion einer durch die Organisation der Arbeit von den Lasten des Kapitalismus befreiten Welt bedeutete eine optimistische Revision des allzu Ungewissen Ausgangs von Germinal, in dem sich keine Lösung der sozialen Frage abzeichnete. »Germinal war negativ, destruktiv, pessimistisch, mit einem ganz unbestimmten optimistischen Ausblicke in die Zukunft auf der letzten der sechshundert Seiten. »Arbeit« ist positiv, konstruktiv und im höchsten Grade optimistisch. Es ist ihm nur gerade so viel Pessimismus beigemengt, als nötig ist. um die Wahrscheinlichkeit nicht direkt zu verletzen. Diese optimistische Richtung ist nicht neu bei Zola, sie datiert von dem Anarchistenromane „Paris“. Um den Glanz der Kommune zu verstärken, zeichnet Zola zunächst das aktuelle Lohnsklaventum in düsteren Farben: in Beauclair herrschen unter den Arbeitern Alkohol, Gewalt. Unzufriedenheit und Hunger; die Unternehmer, Rentiers und Zwischenhändler bereichern sich, unterstützt von Militär, Bürokratie und Kirche, um ungestört ihren Lastern frönen zu können. Luc Froment, von einem befreundeten Erfinder gerufen, baut mit dessen Hilfe sein Phalanstere auf, das nach und nach die ganze Gegend mit seinen Ideen infiziert und zum Zusammenschluss bewegt. Voraussetzung für die Verwirklichung der Utopie ist für ihn, dass die Herzen der Menschen gewonnen und reformiert werden. Die alte Welt des Lohnsklaventum bricht in „Arbeit“ von selbst zusammen. Teils geht sie an der eigenen Korruption zugrunde, teils greift das Schicksal den Kommunarden kräftig unter die Arme: Ragu, der eifersüchtige Arbeiter, der ein Attentat auf Luc verübt, flüchtet; die kapitalistisch geführte Fabrik wird in einem Brand vernichtet: die Kirche stürzt aus Altersschwäche ein. Mit dem Fortgang des Romans häufen sich die Wunder: Kapital und Arbeit versöhnen sich, die Liebe besiegt den Egoismus.