Ein schwedischer Wissenschaftler und Philosoph, der sich im Alter von über fünfzig Jahren der Theologie und spirituellen Visionen zuwandte und behauptete, berufen worden zu sein, das Christentum zu reformieren und eine himmlische Lehre zu offenbaren. Seine Schriften untersuchen die Natur der göttlichen Dreifaltigkeit in der einen Person des Herrn Jesus Christus und betonen, dass Erlösung sowohl Glauben als auch Nächstenliebe erfordert. Während seine Ideen zahlreiche Künstler und Denker beeinflussten, stießen sie auch auf scharfe Kritik.
Mit verblüffender sprachlicher Präzision und der systematischen Genauigkeit eines Naturforschers legt der große Mystiker des Abendlandes eine tiefgründige Beschreibung der jenseitigen Welt vor, die der Realität stets ganz nah bleibt und dabei doch unerwartete, utopische Räume von faszinierender Schönheit schafft. Sie zeigen die wirkliche Matrix, in der wir unseren Platz im Diesseits wie im Jenseits einnehmen, und gehen uns heute noch genauso an wie Swedenborgs Zeitgenossen.
nach Gesehenem und Gehörtem – Herausgegeben und umfangreich kommentiert von Hans-J. Hube
412 Seiten
15 Lesestunden
„Es gäbe zwei Orte, wo alle Wünsche in ihre eigene Erfüllung übergehen: den Himmel und die Hölle.“ Franz Josef Czernin Mit verblüffender sprachlicher Präzision und der systematischen Genauigkeit eines Naturforschers legt der große Mystiker des Abendlandes eine tiefgründige Beschreibung der jenseitigen Welt vor, die der Realität stets ganz nah bleibt und dabei doch unerwartete, utopische Räume von faszinierender Schönheit schafft, welche die 'wirkliche' Matrix zeigen, in der wir unseren Platz im Diesseits wie im Jenseits einnehmen. Swedenborgs Korrespondenzlehre einer Spiegelbeziehung von Himmel und Hölle beeinflusste bedeutende Künstler und Philosophen der damaligen Zeit - darunter William Blake, Arthur Schopenhauer, Anton Webern, Charles Baudelaire oder Paul Gauguin - und wirkt bis in die heutige Zeit hinein. Heute erinnert man sich kaum mehr an Swedenborg als den großen Naturwissenschaftler und Universalgelehrten, sondern als den verschrobenen Solitär der abendländischen Literatur und Mystik. Seine gerade durch ihre Akribie und Systematik so provozierend wie berauschend wirkende Beschreibung von Himmel und Hölle sorgte damals wie heute für viel Unverständnis. Doch ist die kritizistische Lesart nur eine unter vielen möglichen. Swedenborgs Darstellung der Geisterwelt ist gleichfalls ein Werk von außerordentlicher poetischer Kraft und subtiler Psychologie und es verwundert daher nicht, dass dieser eigenwillige Geist gerade in der späteren Rezeption einen enormen Einfluss auf Denker und Künstler wie August Strindberg, Goethe, Dostojewskij, Joseph Beuys oder Jorge Luis Borges ausgeübt hat.