Während des bitterkalten nordamerikanischen Winters leitet Emilio Renzi an der elitären Taylor University ein Seminar über W. H. Hudson. Gefangen im skurrilen Elfenbeinturm der Universität, wo die Kollegen Intrigen schüren und der einbeinige Dekan Don D’Amato einen Hai im Keller hält, lässt sich Renzi auf eine Affäre mit der brillanten Professorin Ida Brown ein. Doch dann ist Ida auf einmal tot – und das FBI beginnt zu ermitteln. Ist Ida Brown Opfer eines Serienkillers geworden? Hatte sie Kontakt zu einer terroristischen Zelle? Und wieso ist es bei der Jagd auf Massenmörder hilfreich, James Joyce gelesen zu haben? Renzi findet nach dem Tod seiner Geliebten keine Ruhe und geht den überforderten Agenten zur Hand: Bald schon eröffnen sich vor ihm die paranoiden Abgründe der US- amerikanischen Gesellschaft. Was vermeintlich als sentimentale campus novel beginnt, verwandelt sich unversehens in einen Kriminalroman mit Anleihen bei Thrillern aus Hollywood – und in das Psychogramm eines kaltblütigen Täters mit revolutionären Ideen.
Ricardo Piglia Reihenfolge der Bücher
Ricardo Piglia zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen argentinischen Schriftstellern. Sein Werk, das sich durch scharfen Einblick in die menschliche Psyche und meisterhafte Sprache auszeichnet, erforscht die Komplexität von Identität und Erinnerung. Piglia beschäftigt sich in seiner Fiktion häufig mit der Verknüpfung von Geschichte und persönlicher Erfahrung und setzt dabei innovative Erzähltechniken ein, die den Leser in die Tiefen des menschlichen Bewusstseins entführen. Seine Arbeit stellt eine faszinierende Untersuchung der lateinamerikanischen Literatur und Kultur dar.







- 2015
- 2010
In dieser Geschichte lauscht ein Clubgast in einer Schmugglerbar an der argentinisch-brasilianischen Grenze den Erzählungen eines Jazzpianisten und erlebt mysteriöse Mordfälle, amouröse Verwicklungen und die Wirren des argentinischen Bürgerkriegs. Zudem zeigt die Titelgeschichte, dass Glück ebenso geschmiedet werden muss wie Gold.
- 2010
Wieso musste Tony Durán sterben? In seinem lang erwarteten neuen Roman entführt uns Ricardo Piglia in die trügerische Ruhe der argentinischen Provinz. Während alle Welt glaubt, der schwule Japaner Yoshio habe den Ausländer Durán getötet, entwickelt Kommissar Croce mit Hilfe des aus Buenos Aires angereisten Journalisten Renzi seine eigene Theorie: Waren es wirklich nur die körperlichen Reize der Zwillingsschwestern Ada und Sofía Belladona, die Durán in die Pampa gelockt haben? Was hatten deren Vater und Bruder, die Besitzer der hiesigen Fabrik, mit dem Opfer zu schaffen? Was hat es mit dem Erbe der irischen Mutter der Zwillinge auf sich? Und was nur hat Cueto, der aalglatte Staatsanwalt und Intimfeind Croces, zu verbergen? Piglia bietet alles auf, was das Genre des Kriminalromans hergibt – um die Gemeinplätze der Gattung am Ende auszuhebeln und zu zeigen, dass nichts so ist, wie es scheint. Dabei gelingt ihm die Quadratur des Kreises: ein Buch, das sich liest wie ein Krimi – und doch keiner ist.
- 2010
„Der letzte Leser“ ist eine ebenso wahre wie fiktive Geschichte des Lesens. Zu Beginn erklärt Piglia: „Wir werden uns nicht so sehr damit beschäftigen, was Lesen ist, sondern mit dem Leser selbst (wo er liest, wozu, unter welchen Umständen, welche Geschichte trägt er mit sich?).“ Mit fortschreitender Lektüre sieht man sich von Figuren umgeben, die, nicht ausschließlich real oder fiktiv, Bestandteile eines fesselnden literarischen Universums sind. So tauchen neben Joyce, Kafka, Borges und Che Guevara auch Bartleby, Hamlet und Don Quijote auf. Literarische Anspielungen und Anekdoten bilden neben fundierten Interpretationen ein dyna- misch alternierendes Wechselspiel quer durch den literarischen Horizont des 20. Jahrhunderts. „Der letzte Leser“ ist nicht nur ein originell komponiertes Buch, es ist eine Einladung, in die Privatbibliothek eines bedeutenden hispanoamerikanischen Schriftstellers einzutauchen.
- 2006
Kurzformen
Babylon, Borges, Buenos Aires
- 2003
Falscher Name
Hommage an Roberto Arlt
Die spannende Suche nach einer unveröffentlichten Erzählung des legendären argentinischen Schriftstellers Roberto Arlt und die Präsentation des glücklichen Fundes: Alles wahr oder alles erfunden? »Ich habe die einzige Erzählung von Arlt entdeckt, die nach seinem Tod unveröffentlicht geblieben ist«, behauptet der Protagonist dieses Kurzromans. Sein Name lautet wie der des Autors: Ricardo Piglia. Dieser Piglia stieß auf ein Notizbuch des berühmten Roberto Arlt, das den Plan einer Erzählung mit dem Titel »Luba« enthält. Bei seiner Suche nach diesem unbekannten Text sieht er sich in geradezu kriminelle Machenschaften verwickelt, bis er am Ende dem mitfiebernden Leser im Anhang eine vollständige Fassung der Erzählung präsentieren kann. Nur: eine Erzählung »Luba« von Roberto Arlt gibt es nicht. Was im Anhang präsentiert wird, ist eine im Stil von Arlt geschriebene Erzählung des Autors Ricardo Piglia. Piglias Kurzroman ist ein virtuoses Spiel mit Wahrheit und Fiktion, eine wunderbare Mischung verschiedenster Genres. Es ist die schönste Hommage, die er Roberto Arlt machen konnte.
- 2002
Künstliche Atmung
- 224 Seiten
- 8 Lesestunden
Eine Familiengeschichte über mehrere Generationen, die durch die Landschaften des Exils bis nach Europa führt. Piglias während der argentinischen Militärdiktatur entstandener Roman thematisiert Lateinamerikas schicksalhafte Verbindung mit Europa. Exil, Briefe, Geschichtsfetzen, ungeheuerliche Lebensläufe – dies ist der Stoff des Romans, dessen Autor als wichtigster Repräsentant der argentinischen Gegenwartsliteratur gilt. Ein junger Schriftsteller, Emilio Renzi, veröffentlicht seinen ersten Roman, der von einem Ehebruch aus den vierziger Jahren erzählt. Erst nach der Veröffentlichung lernt er den Protagonisten kennen, seinen Onkel Marcelo Maggi, der zurückgezogen in der Provinz lebt und Briefe eines Vorfahren entziffert: Es handelt sich um Enrique Ossorio, in der Mitte des 19. Jahrhunderts Sekretär des Diktators Rosas. Er wurde, halb tragischer Held, halb Verräter, auf dem Weg über Buenos Aires, New York und Santiago, Zeuge der tumultuarischen Geschichte seines Kontinen
- 2001
Das Geschehen ist rasant: Vier Verbrecher mit engen Verbindungen zu Polizei und Politik rauben einen Geldtransport aus, rasen durch Buenos Aires und schießen auf alles, was sich bewegt. Sie entkommen über den Río de la Plata nach Montevideo, verschanzen sich dort in einer Wohnung und werden von der Polizei sechzehn Stunden lang belagert. Diese von Radio und Fernsehen übertragene Belagerung steuert unweigerlich auf ihr ungeheuerliches Ende vor den Augen einer fassungslosen Zuschauermenge zu … Piglia erzählt in „Brennender Zaster“ eine wahre Geschichte – und macht daraus einen packenden Roman, der als Verfilmung mit einem Goya ausgezeichnet wurde.
