Die Essays von Natalie Zemon Davis bieten eine faszinierende Darstellung des gesellschaftlichen Umbruchs zu Beginn der Neuzeit, der sowohl die Eliten als auch die unteren Bevölkerungsschichten betrifft. Ihre detaillierte Beschreibung der städtischen Kultur des 16. Jahrhunderts eröffnet neue historische Perspektiven und prägt die Geschichtsschreibung.
Natalie Zemon Davis Reihenfolge der Bücher







- 2017
- 2008
Natalie Zemon Davis erzählt die fesselnde Lebensgeschichte von Leo Africanus, der als Muslim geboren, von Katholiken vertrieben und vom Papst getauft wurde, in Form eines Abenteuerromans.
- 2003
Glikl bas Judah Leib heiratete sehr jung einen jüdischen Großhändler, bekam vierzehn Kinder und verlor ihren Mann nach dreißigjähriger Ehe. Aus »Herzeleid« begann sie, ihre Lebenserinnerungen aufzuschreiben, führte daneben aber die Geschäfte weiter, handelte mit Strümpfen, besuchte Messen, verlieh Geld und verheiratete ihre Kinder. Natalie Zemon Davis, die Grande Dame der Sozial- und Mentalitätsgeschichte, rekonstruiert in diesem lebendigen Buch das Leben der Glikl, die Alltagsgeschichte einer ungewöhnlichen Frau in der Frühen Neuzeit. Vor genau einhundert Jahren wurden Glikls Memoiren, die erste erhaltene, bekannte Autobiographie einer Frau in Deutschland, erstmals durch Bertha Pappenheim aus dem Jiddischen ins Deutsche übersetzt und veröffentlicht. Bei Wagenbach außerdem lieferbar: "Leo Africanus. Ein Reisender zwischen Orient und Okzident"; "Drei Frauenleben"; "Metamorphosen. Das Leben der Maria Sibylla Merian" und "Die wahrhaftige Geschichte der Wiederkehr des Martin Guerre".
- 2002
Die schenkende Gesellschaft
- 240 Seiten
- 9 Lesestunden
- 1998
- 1996
Maria Sibylla Merian (1643–1717), die talentierte Tochter des berühmten Frankfurter Kupferstechers, interessierte sich schon früh für Malerei und Naturkunde. Nach einigen Jahren Ehe verließ sie ihren Mann gegen dessen Willen und schloss sich einer pietistischen Sekte an. Von Amsterdam, wo sie sich mit ihren beiden Töchtern niedergelassen hatte, brach sie 1699 zu einer zweijährigen Fahrt durch den Dschungel der Kolonie Surinam auf, um dort Tiere und Pflanzen zu sichten, zu sammeln und in Bildern festzuhalten. Zurückgekehrt, verlegte sie ihre Werke mit großem Gewinn und erlangte internationalen wissenschaftlichen Ruhm.
- 1994
Frühe Neuzeit
- 608 Seiten
- 22 Lesestunden
- 1986
Bis vor wenigen Jahren war die Historikerin Natalie Z. Davis nur wenigen Experten bekannt, die über Fachgrenzen hinausblickten. Heute gilt sie als eine der bedeutendsten nordamerikanischen Historikerinnen, deren Werk mittlerweile weitgehend in deutscher Sprache vorliegt und für moderne Historiker*innen Pflichtlektüre ist. Ihre Geschichtsschreibung vereint Mikrohistorie, die sich lebendig mit Einzelpersonen und Ereignissen beschäftigt, mit einer Strukturgeschichte, die auf der Auswertung von Massenquellen basiert. Zudem interessiert sich Davis intensiv für die Geschlechterdifferenz in der Vergangenheit. Sie betrachtet nicht nur soziale Klassen, religiöse und ethnische Gruppen, sondern auch die Geschlechtszugehörigkeit und deren vielfältige Konsequenzen. In dem vorliegenden Sammelband hat die Autorin sieben Essays zusammengestellt, die spannende Einblicke in ihre innovative Quellenanalyse bieten. Sie zeigt, wie althergebrachte Quellen neu interpretiert und bislang als unbrauchbar geltende Zeugnisse als wertvolle Informationen erkannt werden. Die Essays schildern die Lebens- und Vorstellungswelt der Menschen im 16. Jahrhundert und beleuchten Veränderungen in Alltag, Familie und sozialen Beziehungen. Davis' anschaulicher, oft essayistischer Stil könnte auch deutschsprachige Geschichtsschreiber*innen überzeugen, dass Wissenschaftlichkeit nicht trocken und langweilig sein muss.



