Ein Schatz wird gehoben: Die schönsten, bedeutendsten und überraschendsten Briefwechsel zwischen Carl Seelig und den Größen der deutschsprachigen Literatur sind hier zum ersten Mal versammelt. Sie zeigen Seelig als einsamen Studenten, der sich von Carl Spitteler Trost erhofft. Als begeisterten Leser, der im Ersten Weltkrieg Bücher an Hermann Hesse in die ›Bücherzentrale für deutsche Kriegsgefangene‹ schickt. Als beherzten Herausgeber, der von Stefan Zweig beraten wird und von Franz Kafka eine Abfuhr erhält. Als engagierten Förderer der Exilierten, der Nelly Sachs einen Verlag sucht, für Alfred Polgar Geld auftreibt und Thomas Mann zu dessen Erstaunen Hilfe anbietet, statt ihn um Hilfe zu bitten. Carl Seelig war ein außerordentlicher Netzwerker. Als Vermittler zwischen Schreibenden, Verlagen und Zeitungen half er denjenigen weiterzuarbeiten, die der Nationalsozialismus zum Schweigen bringen wollte. In seinen Briefwechseln wird er als Anwalt einer bedrohten Literatur erfahrbar.
Carl Seelig Reihenfolge der Bücher






- 2022
- 1986
Helle Zeit - dunkle Zeit
- 171 Seiten
- 6 Lesestunden
InhaltsverzeichnisLeben und Tod.Jugend.Autobiographische Skizze.Erinnerungen eines Kommilitonen.Freundschaft.Albert Einstein ganz privat.Freundschaft mit Ärzten: Heinrich Zangger, Moritz Katzenstein, Hans Mühsam, Rudolf Ehrmann und Gustav Bucky.Assistent bei Albert Einstein.Einsteins Beziehungen zum Zionismus und zu Israel.Albert Einsteins letzter Tag.Gedenkworte.Welt der Atome.Brief über die Atomzertrümmerung.Albert Einstein und die Kettenreaktion.Kurzgeschichte des Einstein-Briefes.Die Uranspaltung in Deutschland.Der erste Nachweis der Kernspaltung.Amerikanischer Bericht über die deutsche Uranspaltung.Kein Anteil an der Atombombe.Der experimentelle Nachweis der Energie-Freimachung.Die Illusion deutscher Atombomben.Über die Arbeiten zur technischen Ausbeutung der Atomenergie in Deutschland.Entwicklung und Wesen des Atomzeitalters.Anmerkungen des Herausgebers.
- 1977
Carl Seeligs Aufzeichnungen seiner Wanderungen mit Robert Walser haben in der Literatur nicht ihresgleichen. Sie entwerfen das Porträt eines Verstummten, eines Dichters, der, wie Hölderlin, »taktvoll« genug war, dem Leben zu entsagen. Nach seinem 50.Geburtstag hörte Walser mit Schreiben auf und gab sich mit dem Leben eines Irrenhauspatienten zufrieden. Carl Seelig, der ihm und seinem zu scheinbarer Dauer-Erfolglosigkeit verurteilten Werk helfen möchte, besucht Walser in der Anstalt, zwanzig Jahre ist ihnen »beschieden, spazierenzugehen«.
- 1955
1903 hat Robert Walser diese Geschichte vom Konkurs eines Prahlers, diesen «Wirklichkeitsroman, der ja eigentlich kein Roman ist, sondern nur ein Auszug aus dem schweizerischen täglichen Leben» (R. W.), erlebt und ihn vier Jahre später anläßlich eines Romanwettbewerbs zu Papier gebracht.
- 1921