In ihrem Roman erzählt Lola Lafon von Frauen, die zu Komplizinnen werden, verstrickt in einem dichten Geflecht aus Schweigen, Scham und Schuld. Eine neue literarische Perspektive auf #MeToo. Auf den Bühnen des Pariser Varieté werden Schweiß und Schmerz gekonnt weggepudert. Cléo, seit Jahren Tänzerin in den Champs-Élysées, ist in der Maske besonders sorgfältig. Denn kaum eine hat mehr zu verbergen. Bereits mit 13 träumte sie davon, Tänzerin zu werden, um der stumpfen Mittelmäßigkeit ihrer Familie zu entfliehen. Hoffnungsvoll und mit der ungebrochenen Ambition junger Menschen gerät Cléo in ein Netzwerk der Ausbeutung und Manipulation, in dem die Grenzen zwischen Täter und Opfer geschickt maskiert werden. Kann, wer anderen Leid zufügt, selbst Opfer sein? Ein ergreifender Roman, der zeigt, wie leicht man zur Komplizin werden kann und wie viel Mut es braucht, sich von dieser Rolle zu befreien.
Lola Lafon Bücher
Lola Lafon ist eine französische Autorin, deren Werk aus einer reichen Mischung aus Musik, Tanz und Literatur fließt. Ihre Romane erforschen oft die Komplexität von Identität und den Weg zur Selbstfindung, wobei die Autorin auf ihre vielfältigen kulturellen Wurzeln zurückgreift. Lafon verstärkt ihren literarischen Ausdruck durch einzigartige „Konzertlesungen“, die ihr Schreiben mit Musik verbinden und so ein immersives Erlebnis für das Publikum schaffen. Ihre Werke werden zu Festivals und Theatern eingeladen, was ihre Position als vielschichtige Künstlerin bestätigt.






1976, mit vierzehn Jahren, betritt sie erstmals olympisches Parkett – und versetzt die Welt in Staunen. Die kleine Rumänin Nadia Comăneci stellt alles auf den Kopf: das Computersystem der Punktetafel, das die perfekte 10.0 nicht anzeigen kann, die Fronten des Kalten Kriegs, die im Turnsport wie in der Politik zwischen der USA und der Sowjetunion verlaufen. Lola Lafon erzählt die Stationen eines unglaublichen Lebens und den Mythos: von dem Wunderkind, dessen Körper die Sehnsucht nach der ewigen Jugend weckt. Davon, wie Ceaușescu sie zur „Heldin der sozialistischen Jugend“ macht. Vom Drill ihres Trainers, dem sie sich unterwirft, auf der Suche nach der perfekten Bewegung. Wer ist diese Frau wirklich? Lola Lafon trägt die Schichten ab, sie demontiert den Mythos, und erzählt das hoch dramatische Leben einer Ausnahmesportlerin – wie es gewesen sein könnte. Ein sprachlicher Parforceritt, vielstimmig und unwiderstehlich rhythmisch.
Quand tu écouteras cette chanson
- 214 Seiten
- 8 Lesestunden
Le 18 août 2021, j'ai passé la nuit au Musée Anne Frank, dans l'Annexe. Anne Frank, que tout le monde connaît tellement qu'il n'en sait pas grand-chose. Comment l'appeler, son célèbre journal, que tous les écoliers ont lu et dont aucun adulte ne se souvient vraiment? Est-ce un témoignage, un testament, une œuvre?Celle d'une jeune fille, qui n'aura pour tout voyage qu'un escalier à monter et à descendre, moins d'une quarantaine de mètres carrés à arpenter, sept cent soixante jours durant. La nuit, je l'imaginais semblable à un recueillement, à un silence. J'imaginais la nuit propice à accueillir l'absence d'Anne Frank. Mais je me suis trompée. La nuit s'est habitée, éclairée de reflets; au cœur de l'Annexe, une urgence se tenait tapie encore, à retrouver.
Parce qu’elle est fascinée par le destin de la miraculeuse petite gymnaste roumaine de quatorze ans apparue aux jo de Montréal en 1976 pour mettre à mal guerres froides, ordinateurs et records au point d’accéder au statut de mythe planétaire, la narratrice de ce roman entreprend de raconter ce qu’elle imagine de l’expérience que vécut cette prodigieuse fillette, symbole d’une Europe révolue, venue, par la seule pureté de ses gestes, incarner aux yeux désabusés du monde le rêve d’une enfance éternelle. Mais quelle version retenir du parcours de cette petite communiste qui ne souriait jamais et qui voltigea, d’Est en Ouest, devant ses juges, sportifs, politiques ou médiatiques, entre adoration des foules et manipulations étatiques ?Mimétique de l’audace féerique des figures jadis tracées au ciel de la compétition par une simple enfant, le romanacrobate de Lola Lafon, plus proche de la légende d’Icare que de la mythologie des “dieux du stade”, rend l’hommage d’une fiction inspirée à celle-là, qui, d’un coup de pied à la lune, a ravagé le chemin rétréci qu’on réserve aux petites filles, ces petites filles de l’été 1976 qui, grâce à elle, ont rêvé de s’élancer dans le vide, les abdos serrés et la peau nue.
Das Leben ist ein Verhängnis. Noch in der Hochzeitsnacht wird Ariah zur Witwe. Spurlos verschwindet ihr Mann in den Tiefen der Niagarafälle. Aber für Ariah fließt der Lebensstrom weiter, sie verliebt sich und gründet eine Familie – und dann schlägt das Schicksal noch einmal zu. Auch ihr zweiter Mann kommt auf mysteriöse Weise um. Jahrzehnte später decken die Kinder das Drama der Eltern auf: dunkle Geheimnisse, Betrügereien und verletzte Gefühle. Mit der Gewalt der Wasserfälle inszeniert Joyce Carol Oates die amerikanische Familie in der Krise und verbindet bravourös fesselnde Spannung mit verstörendem Tiefgang.