Was unterscheidet Le Corbusier von seinen Zeitgenossen der Moderne und der Gruppe CIAM? Langfristig ist es die Verbindung von „Pilotis“ und "Boîte en l'air". Er transformiert die Säule nicht nur in eine schlichte Stütze, sondern strebt den Effekt einer „Schachtel in der Luft“ an, bei dem der Baukörper vom Boden abhebt. Adolf Max Vogt erforscht diese Obsession und beleuchtet Le Corbusiers frühe Jahre in La Chaux-de-Fonds. Bereits in der Elementarschule wird der zukünftige Architekt von der Geschichte der Pfahlbaukultur an Schweizer Seen fasziniert. Vogt zeigt, wie sich Le Corbusiers Werk aus den urzeitlichen Vorstellungen seiner Heimat entfaltet, wobei Pfahl und Pfahlrost bis zu seinem letzten, nicht realisierten Projekt für ein Spital in Venedig ein Leitmotiv bleiben. Le Corbusier projiziert Bauerfahrungen der Urzeit in die Zukunft und bietet einen klaren Ausweg aus der oft wiederholten und missbrauchten „Stiltreppe“ der europäischen Architekturgeschichte. Dieses Buch ist eine Provokation und bietet eine präzise Untersuchung ohne sprachliche Umschweife. Die Abbildungsqualität und die Bildunterschriften sind jedoch umstritten. Vogts Werk entführt den Leser in ein faszinierendes Labyrinth, das die abstrakte Idee der aufgestelzten Schachtel in immer feinere Verästelungen entfaltet.
Adolf Max Vogt Bücher
16. Juni 1920 – 24. Januar 2013






Supplementband mit zahlreichen Beiträgen von Argan, Giulio Carlo. Enthält 686 Abbildungen auf 460 Tafeln, darunter 61 Farbabbildungen und 34 Zeichnungen im Text. Insgesamt 343 Seiten Text.