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Jean Starobinski

    17. November 1920 – 4. März 2019

    Jean Starobinski war ein einflussreicher Literaturkritiker, dessen Werk aus seinem tiefen Verständnis der klassischen Literatur, Medizin und Ideengeschichte schöpfte. Seine oft mit existenziellen und phänomenologischen Traditionen verbundene Kritik konzentrierte sich auf die französische Literatur des 18. Jahrhunderts und Autoren wie Rousseau und Diderot, erweiterte sich aber auch auf andere Epochen und Kunstformen. Starobinskis einzigartige Perspektive, geprägt durch seinen medizinischen Hintergrund, ermöglichte es ihm, Themen wie Melancholie und Interpretation mit außergewöhnlicher Tiefe zu erforschen. Seine Analysen zeichnen sich durch durchdringende Einblicke und präzisen Stil aus, was ihn zu einer Schlüsselfigur der Literaturwissenschaft macht.

    Jean Starobinski
    Kleine Geschichte des Körpergefühls
    Das Rettende in der Gefahr
    Gute Gaben, schlimme Gaben
    Aktion und Reaktion
    Das Leben der Augen
    Rousseau
    • Jean Starobinskis brillantes Werk über Jean-Jacques Rousseau, den Denker der Moderne, dessen Wirkmächtigkeit auf den Gebieten der Wissenschaft, aber und vor allem auch auf den der alltäglichen Fragen, seit 300 Jahren ungebrochen ist. In seiner epochalen Studie zeichnet Starobinski präzise nach, wie Rousseau zum Meister der Anklage einer Welt wird, in der Ungerechtigkeit und Unterdrückung alltäglich sind; eine Welt, deren Zerrüttetheit sich in allen ihren Widersprüchen im Seelenleben des großen Philosophen spiegelt. Die Brisanz seiner Gedanken zur Demokratie, zur Sprache und zur Erziehung sind gerade in den heutigen Zeiten uneingeschränkt aktuell.

      Rousseau
    • Begriffsgeschichte als Abenteuergeschichte? Ein scheinbar paradoxes Unterfangen. Wenn aber ein Gelehrter vom Format Jean Starobinskis erzählt, wie unsere Vorstellung entstanden ist, dass eine Handlung zwangsläufig eine Reaktion hervorruft, dann entwickelt sich daraus eine Geschichte voller überraschender Querverbindungen und Entwicklungen, die 2000 Jahre europäischen Wissens umspannt.

      Aktion und Reaktion
    • Melancholie im Spiegel

      • 127 Seiten
      • 5 Lesestunden

      Seine Neigung zur Melancholie, die - so Jean Starobinski - die intime Gefährtin des Dichters war, kultivierte Baudelaire stets mit Wonne und Schrecken. In unterschiedlich gebrochener Intensität stets gegenwärtig, durchzieht sie die Blumen des Bösen und kann als die beherrschende Figur gelesen werden. Die Interpretationen Starobinskis fördern nicht nur viele Einsichten in die Geschichte der Melancholie zutage, sondern sie sind auch Beispiele einer Lese-Kunst, die den Texten ihre Unverwechselbarkeit und Schönheit beläßt.

      Melancholie im Spiegel
    • Montesquieu

      Ein Essay

      Jean Starobinski läßt den großen Europäer Montesquieu noch einmal als Persönlichkeit lebendig werden: als Schriftsteller und als Zeitgenossen einer radikalen Epoche, die sich endgültig vom mittelalterlichen Jahrtausend verabschiedet hatte.

      Montesquieu
    • Montaigne

      Denken und Existenz

      »Essai« hieß für Michel de Montaigne (1533-1592) noch »Versuch«. Erst durch seine Versuche ist daraus eine literarische Gattung geworden. Für Montaigne ging es um Selbstbeobachtung und Reflexion über Themen wie Freundschaft, Tod, Freiheit, Körper, Liebe, Sprache, öffentliches Leben. In Starobinskis Buch über Montaignes Leben finden diese »Essais« und die ihnen eigene Beweglichkeit besondere Beachtung. Mit Starobinskis Montaigne kann der Leser einen der großen Autoren des 16. Jahrhunderts wiederentdecken.

      Montaigne