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Bookbot

Hans Joachim Schädlich

    8. Oktober 1935
    Hans Joachim Schädlich
    Versuchte Nähe
    Tallhover
    Narrenleben
    Das Tier, das man Mensch nennt
    Mal hören, was noch kommt / Jetzt, wo alles zu spät is
    Aufsätze, Reden, Gespräche
    • 2023

      «… hauptsächlich hasse und verachte ich das Tier, das man Mensch nennt, obwohl ich herzlich John, Peter, Thomas usw. liebe.» Unter diesem Credo von Jonathan Swift aus dem Jahr 1725 versammelt Hans Joachim Schädlich in seinem neuen Buch Texte, die wie in einem Kaleidoskop historisch genau recherchierte Verheerungen der letzten Jahrhunderte spiegeln. Verbrechen der Nazizeit, des Stalinismus und totalitärer Systeme und Gewalttaten Einzelner, die an Rohheit kaum zu überbieten sind, werden konterkariert von skurrilen und sanfteren Texten. Voller Achtung vor schöpferischer Genialität, mit einer fast liebevollen Hinwendung zu den kleinen, verzeihlichen menschlichen Schwächen besticht Hans Joachim Schädlich mit einer sprachlichen Knappheit, die Raum lässt für eigene Deutung. Ein wichtiges Buch in einer Zeit, in der die Weltordnung wieder vom Sieg der Gewalt bedroht wird.

      Das Tier, das man Mensch nennt
    • 2021
    • 2020

      Eine Gründerzeitvilla wie aus dem Bilderbuch. Bewohnt wird sie seit 1940 von der Familie Kramer. Doch die sorglose Zeit währt nicht lange. Der Vater, Wollkaufmann und überzeugter Nationalsozialist, kann angesichts der Verbrechen des Nazi-Regimes nicht länger an seinem Glauben festhalten. Nach seinem frühen Tod wird die Familie von den Schrecken des Krieges eingeholt. Hans Joachim Schädlich hat sich den Jahren zwischen 1931 und 1950 zugewandt, der Zeit vom Ende der Weimarer Republik bis zu den Anfängen der DDR. In virtuoser Verdichtung führt er vor Augen, wie eine Familie im Widerstreit von Wahn und Gewissen diese Jahre erlebt. Die Villa wird zum Gleichnis - exemplarisch für die Umbrüche des 20. Jahrhunderts.

      Die Villa
    • 2019

      Anlässlich der 50. Wiederkehr der Schließung hat der Historiker Burghard Ciesla für die 1992 neu gegründete Eberswalder Forsthochschule (HNEE) die Ereignisse von damals noch einmal rekonstruiert. Gemeinsam mit dem Forstwissenschaftler Hans-Friedrich Joachim erzählt Ciesla die Geschichte der Forstfakultät und ihres Endes mit all ihren Facetten.

      Protokoll einer Schließung
    • 2018

      Felix und Felka

      • 201 Seiten
      • 8 Lesestunden

      Rom, an einem Nachmittag im Mai 1933. Ein tätlicher Angriff des Malers Hanns Hubertus Graf von Merveldt zwingt den deutsch-jüdischen Maler Felix Nussbaum, die Villa Massimo zu verlassen. Die Rückkehr nach Deutschland ist ihm und seiner Lebensgefährtin, der polnisch-jüdischen Malerin Felka Platek, angesichts der nazistischen Judenverfolgung unmöglich. Nach Aufenthalten an der italienischen Riviera, in Paris und Ostende finden sie schließlich eine Bleibe in Brüssel. Dem dringlichen Rat eines Freundes, sich nach Palästina zu retten, folgen sie nicht. Obwohl die Bedrohung durch die deutschen Besatzungsbehörden zunimmt, bleiben sie in Brüssel, verstecken sich in einer Mansarde. In „Felix und Felka“ zeigt sich Hans Joachim Schädlich erneut als Meister der so kunst- wie eindrucksvollen Reduktion. Wohl noch nie ist ein Künstlerleben, das unter den Zwängen der rassistischen Verfolgung stand, derart verdichtet literarisch dargestellt worden. In unvergesslichen Momentbildern gelingt es ihm, existentielle Ängste spürbar zu machen. Indem er das Künstlerpaar in seinem ganz privaten Umfeld zeigt, erfährt die Geschichte eine Kraft, die weit über das Einzelschicksal hinausreicht.

      Felix und Felka
    • 2015

      «Es gibt keinen Text von Hans Joachim Schädlich, der mit den ethischen Fragen, die er auslöst, irgend etwas zu tun haben möchte. Sie sollen außerhalb der Texte verhandelt werden. (…) Schädlichs Modernität besteht darin, dass er seine Identität nur noch durch deren vollkommene Abwesenheit ausdrücken kann. (…) Die Moral selber ist nach wie vor ein Medium – wir haben kein anderes -, in dem die Menschen ihre Angelegenheiten verhandeln. Besonders dann, wenn sie als normative Instanz so gottlos abwesend ist wie in den Verhältnissen, die zu beschreiben Hans Joachim Schädlich hoffentlich nicht müde wird.» (Wilhelm Genazino)Schädlichs brillante Essays zu historischen, biographischen, gesellschaftlichen oder politischen Fragen begleiten nicht nur sein erzählerisches Oeuvre. Sie geben Auskunft über Leben und Werk und bringen einem den scheinbar so distanzierten Autor näher.

      Aufsätze, Reden, Gespräche
    • 2015

      Trivialroman: Männer mit Spitznamen wie Dogge, Ratte, Biber sitzen in einer Bar, die in einem Bunker liegt. Etwas ist schiefgegangen. Ist es eine normale Verbrecherbande, ein Politiker-Clique oder eine totalitäre Sekte, die sich, untereinander zerstritten und von den mächtigen «Anderen» bedrängt, aufs Untertauchen vorbereitet? Man kann den «Trivialroman» verschlingen wie ein Groschenheft. Oder wie eine Parabel. Mal hören was noch kommt/ Jetzt, wo alles zu spät ist: Krank oder alt liegt er im Bett, in der ersten von Hans Joachim Schädlichs hier vorliegenden Erzählungen, wund, reglos in Dreck und Gestank, auf'm Rücken, die Händ flach auf'm Laken, dem Tode nah. Er denkt an Frauen, redet mit Frauen, die sein Gestammel noch verstehen. Und erinnert sich. Als komplementären Text stellt Schädlich zu dieser Erzählung den Monolog einer Frau, die sich an ihre Männer erinnert - jetzt, wo alles zu spät is.«Ewig auf Suche. Und was hab ich gefunden? Immer wieder 'nen andern. Und mit kei'm war's was.»

      Mal hören, was noch kommt / Jetzt, wo alles zu spät is
    • 2015

      Catt

      Ein Fragment

      • 103 Seiten
      • 4 Lesestunden

      Eine junge Frau, die von ihren besten Freunden Catt genannt wird, verdient in Ostberlin als Taxifahrerin ihr Geld. Das Taxifahren ist nur ein notwendiger Job. Catt ist eine Schriftstellerin, die die Erfahrungen ihres Arbeitsalltags und ihrer persönlichen Beziehungen einerseits in ausgearbeiteten Prosaskizzen, andererseits in bloßen Arbeitsnotizen festhält. Catt ist auf der Suche nach ihrer Freundin Janina, die plötzlich verschwunden ist. Janina war Assistentin am Kunsthistorischen Institut der Universität. Die Nachforschungen über Janinas Verbleib zeichnet Catt mit dem literarischen Anspruch auf, Janinas Geschichte zu schreiben – so entsteht eine Geschichte in der Geschichte.

      Catt
    • 2015

      Nach dem Erfolg seiner Novelle „Sire, ich eile“ über Friedrich II. und Voltaire erzählt Hans Joachim Schädlich nun die Geschichte zweier Narren. Joseph Fröhlich (1694-1757), gelernter Müller aus der Steiermark, wohlbestallter kurfürstlich-königlicher Taschenspieler und Lustiger Rat am Dresdner Hof, Vertrauter Augusts des Starken – der Einzige, der ihn duzen darf –, fürsorglicher Familienvater, der sich am Elbufer auf einem Grundstück, das August ihm geschenkt hat, ein Haus baut: ein menschenfreundlicher und wohltätiger Mann. Doch auch ein Spielball des Kurfürsten. Ganz anders das Leben von Peter Prosch (1744-1804), einem Tiroler aus ärmsten Verhältnissen und von heiter-naivem Naturell, der in Österreich und Süddeutschland von Fürstenhof zu Fürstenhof zieht – ihm ist es nicht vergönnt, eine Stelle zu erlangen. In einem fiktiven Brief an Joseph Fröhlich beklagt er, dass die Fürsten und ihre Günstlinge üble, oft grausame Scherze mit ihm treiben: Man will ihm ein Kind unterschieben, man erklärt ihn zum Taufpaten eines Esels, man heftet ihm einen falschen Bart an und steckt ihn in Brand, man bindet ihn am Sattel eines wilden Pferdes fest - alles zur Belustigung der Herren. Er erduldet es, denn: „Je mehr ich ertrage, desto größer ist mein Ertrag.“ Hans Joachim Schädlich macht erneut, kunstvoll und verknappt, zwei historische Gestalten und ihre Zeit lebendig. Mit diesem Roman über Macht und Moral, Abhängigkeit und Selbstachtung fügt er seinem Werk ein weiteres Bravourstück hinzu.

      Narrenleben
    • 2012

      Enttäuscht vom Desinteresse des Versailler Hofes, erschüttert vom Tod seiner geliebten Émilie du Châtelet, gibt Voltaire 1750 dem Drängen des preußischen Königs nach: der 56-Jährige geht an den Hof des um achtzehn Jahre jüngeren Friedrich. Anders als Émilie hält er an der Wunschvorstellung fest, der König sei der 'Philosoph auf dem Thron'. Friedrich, der den berühmten Franzosen seit 1736 in Briefen umwirbt, verspricht sich von Voltaires Aufenthalt in Potsdam und Berlin nicht nur die Mehrung seines Ruhmes. Er hofft auf einen geistvollen Gesprächspartner - und auf einen Korrektor seiner eigenen poetischen und philosophischen Schriften. Bald erweist sich, dass Voltaire und Friedrich nach Temperament und Lebensgewohnheiten unverträglich sind. Es kommt zum Bruch. Voltaire ist in Gefahr, er will fort und macht sich auf die Reise. Die preußischen Residenten in der Freien Reichsstadt Frankfurt aber halten ihn auf Befehl Friedrichs fest: Er wird unter Hausarrest gestellt, sein Gepäck wird beschlagnahmt, er erfährt Erniedrigung und Willkür. Friedrich und Voltaire sehen sich nie wieder. Hans Joachim Schädlich führt mit äußerster Verknappung, jedoch historisch präzise, nicht nur die Unvereinbarkeit von freiheitlichem Geist und absolutistischer Macht vor Augen - er rückt auch Voltaires berühmte Gefährtin Émilie du Châtelet ins Bild und eine große aufgeklärte Liebe.

      "Sire, ich eile ..."