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Andrej Bitov

    Andrei Bitovs literarisches Schaffen befasst sich mit der Komplexität menschlicher Beziehungen und der Sinnsuche in der modernen Welt. Seine Prosa zeichnet sich durch tiefen psychologischen Einblick in seine Charaktere und eine meisterhafte Sprachbeherrschung aus, die den Leser in tiefgründige existenzielle Betrachtungen zieht. Bitov erforscht meisterhaft Themen wie Identität, Erinnerung und kulturelles Erbe und schafft so Werke von bleibender literarischer Bedeutung. Seine einzigartige Stimme und sein philosophischer Tiefgang machen ihn zu einer bedeutenden Stimme der zeitgenössischen Literatur.

    Georgisches Album
    Der Symmetrielehrer
    Das Licht der Toten
    Das Puschkinhaus
    Mensch in Landschaft
    Armenische Lektionen
    • 2018

      Leningrad, November 1961. Am Morgen nach den Revolutionsfeierlichkeiten tobt der Wind durch die ausgestorbene Stadt, reißt das Fenster eines kleinen Palais auf und entdeckt den Philologen Ljowa Odojewzew tot am Boden seines verwüsteten Arbeitszimmers liegend, eine Duellpistole Puschkins in der Hand. Mit dieser Szene beginnt Andrej Bitows legendärer Roman, der neben Nabokovs Gabe , Bulgakows Meister und Margarita und Jerofejews Moskva – Petuški zu den prägenden Büchern einer neuen Autorengeneration in Rußland gehörte. Ljowa, Sproß eines Adelsgeschlechts, ein indifferenter „Held unserer Zeit“, zwischen verschiedenen Frauen hin- und hergerissen, hat sich in der Gelehrtenexistenz eingerichtet. Erschüttert von der Begegnung mit dem Großvater, der dreißig Jahre in Arbeitslagern zugebracht hat, wählt Ljowa dennoch den Weg seines Vaters. „Väter und Söhne“ verbindet die Einsicht, daß Flucht, Untreue und Verrat lebensnotwendig sind… Es sei das größte Übel, in einer fertigen und erklärten Welt zu leben, heißt es auf den letzten Seiten. Deshalb wurde der Literatur selten soviel zugetraut wie im Puschkinhaus : Gestalten, Motive, Fragen russischer Dichter bevölkern das „Romanmuseum“ mit seinen vielräumigen Abteilungen. Held und Autor erleiden eine widernatürliche Gegenüberstellung. Die Gegenwart wehrt sich dagegen, permanent Vergangenheit oder Zukunft sein zu sollen. Seit Lawrence Sterne, für Bitow neben Puschkin der größte Avantgardist, hat es kaum ein so ironisches, originelles Romanwerk gegeben.

      Das Puschkinhaus
    • 2012

      Eine Gruppe Geologen sitzt bei schlechtem Wetter in der Taiga fest. Um die Zeit zu vertreiben, erzählt der Übersetzer A. B. ein »ausländisches« Buch nach, das er nur halb verstanden hat und deshalb mit Erfindungen ausschmückt. Zehn Jahre später – das Buch ist verschollen, sein Inhalt lange vergessen – steht A. B. plötzlich ein Kapitel vor Augen, vollständig, wie eine Vision. Während sein Gedächtnis den Text speichert, wird das Ereignis, das die Vision ausgelöst hat, gelöscht. Aus dieser irritierenden Erfahrung erwächst Andrej Bitows Meisterwerk, in dem er sich den letzten Dingen des literarischen Daseins zuwendet: dem Verhältnis zwischen Autor und seinen Geschöpfen; der Schriftstellerexistenz, die Schuld und Schmerz zurücklässt; der Liebe, die dem Schreiben geopfert wird; und nicht zuletzt Russland »als Versuch Gottes, die Zeit durch den Raum zu ersetzen«. Ein ungemein intelligent komponiertes, ironisch gefärbtes, doch unverhohlen melancholisches Buch. Opus magnum und Lebensbilanz: das Schlüsselwerk eines Autors von Weltrang.

      Der Symmetrielehrer
    • 2003

      »Jenseits des Puschkin-Passes, wo die biblische Landschaft Armeniens allmählich dem warmen und feuchten Lebensatem Georgiens weicht und alles so stetig und zielstrebig anders wird, bogen wir von der Landstraße ab und tauchten ins herandrängende Grün.« Die Fahrt durch eine Schlucht, über eine löchrige Brücke, die den Blick auf ein Autogerippe tief unten im gischtenden Wasser freigibt, gleicht einem Augenrausch. Als hätte der Mensch die Welt soeben zum ersten Mal betreten. Das Ziel der Reise ist die Ankunft in der Gegenwart, »im Echten«, dort, wo man im Fremden ganz bei sich ist. Bitow erhebt die Fernsicht zum poetischen Prinzip. »In Georgien schrieb ich über Rußland, in Rußland über Georgien. Warum mußte ich mich im Dorf Golusino bei Kostroma oder in Golizyn bei Moskau von Tifliser Visionen bedrängen lassen, um dann, als ich endlich in Tiflis war, über den Leningrader Zoo zu schreiben!« Was ihm im Süden wie eine Gnade zuteil wird – die Fülle des Lebens –, das kann er im russischen Norden, in der Stadt, nur im Wachtraum, im Bewußtseinsdämmer heraufbeschwören. Die Reisebilder und autobiographisch gefärbten Erzählungen im Georgischen Album gehören zu Bitows stärksten Prosastücken: Erinnerungsblätter, die nicht nur den Landschaften des »russischen Italien«, sondern auch den geliebten Orten und Menschen seiner Heimatstadt Petersburg gewidmet sind.

      Georgisches Album
    • 2002
    • 1999

      Puschkins Hase

      • 194 Seiten
      • 7 Lesestunden

      Bitow wurde 1937 in Leningrad geboren, veröffentlichte seit 1959 Erzählungen, Essays, Romane sowie Reiseberichte. 1990 erhielt er den russischen Puschkin-Preis. Mit dem Roman Das Puschkinhaus ist Bitow 1978 (dt. 1983) weltweit bekannt geworden. In deutscher Sprache erschienen darüber hinaus Das Licht der Tote n (1990), Mensch in Landschaft (1994), Puschkins Hase (1999) und Armenische Lektionen (2002). Bitow starb am 3. Dezember 2018 in Moskau. Rosemarie Tietze, geboren 1944, eine der renommiertesten und vielfach ausgezeichneten Übersetzerinnen aus dem Russischen, u. a. des Werks von Andrej Bitow, Gaito Gasdanow und Lew Tolstoi. Ihre Neuübersetzung von Anna Karenina (2012) wurde ein Bestseller.

      Puschkins Hase
    • 1994