Vom Leben und Lieben im Angesicht des Todes. 2004 wurde Emmanuel Carrère Zeuge der Tsunami- Katastrophe. In den Trümmern des Desasters lernte er ein junges Paar kennen, dessen Tochter von der Welle fortgerissen wurde. Carrère kümmert sich um die verwaisten Eltern – und beginnt ihre Geschichte zu schreiben. Zurück in Paris, umlagert das Unglück weiter Carrères Leben: Seine Schwägerin stirbt und lässt drei Kinder zurück. Carrère gibt den großen und kleinen Katastrophen ein Gesicht. Dabei ist sein Schreiben immer präzise und zugleich ergreifend.
Jaime Zulaika Bücher



Amok
- 192 Seiten
- 7 Lesestunden
Alles begann ganz harmlos: Eine versäumte Medizin-Klausur, eine kleine Lüge, die größere nach sich zog, und der Student Jean-Claude Romand kam aus dem Tritt. Um den schalen Geschmack seiner Erfolglosigkeit zu kaschieren, entwickelte er ein Doppelleben: Jahre später glaubte jeder in dem zweifachen Vater einen Arzt der Weltgesundheitsorganisation zu sehen. Nach außen ein gelungenes Leben, aber nichts war echt. Schließlich treibt die unablässige Mimikri ihn in die Ecke, er löscht seine Familie aus und will sich selber richten: Amok. Die Abgründigkeit dieser Geschichte scheint von Dostojewskij zu stammen, und doch hat sie sich 1993 in einem kleinen französischen Ort an der Schweizer Grenze zugetragen. Vor aller Augen entspannte sich eine Tragödie und niemand, nicht einmal die Ehefrau, hatte nur das geringste geahnt.§War da kein Spalt im Leben? Diese Frage ließ Emmanuel Carrere nicht los. Es gibt viele dieser Fälle, und fast nie haben wir eine Chance hinter die Geschichten zu schauen. Do ch Carrere gelang es - mit Distanz und psychologischen Gespür entdeckt er uns die Innenwelt einer gigantischen Lüge, die unausweichlich tragisch endete.
Arthur Conan Doyle, Erfinder der berühmtesten Detektivfigur der Literaturgeschichte, klärt einen Justizirrtum aufArthur Conan Doyle und George Edalji könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine, aus niederem schottischen Adel stammend, wird Augenarzt, dann ein erfolgreicher Schriftsteller und einer der berühmtesten Männer seiner Zeit. Der andere, Sohn eines anglikanischen Dorfpfarrers indischer Herkunft, führt ein bescheidenes Leben als Provinzanwalt. Die Wege der beiden Männer kreuzen sich, als Arthur in die Rolle des Sherlock Holmes schlüpft, um George zu helfen, der Opfer eines rassistisch motivierten Justizirrtums wird.