Hanns Cibulka (1920–2004) zählt zu den bedeutenden Autoren der ehemaligen DDR und reflektiert in diesem Buch schmerzlich-liebevoll über seine verlorene sudetendeutsche Heimat. Er betrachtet die politischen Veränderungen von 1989/90 und verbindet emotionale Intensität mit prägnanter Bildhaftigkeit, wie in seinen beliebten poetischen Tagebüchern.
Hanns Cibulka Reihenfolge der Bücher







- 2024
- 2020
Sanddornzeit
Tagebuchblätter von Hiddensee
Als Hanns Cibulka Anfang der 60er-Jahre zum ersten Mal Hiddensee bereist, bleibt ihm die Insel fremd. Ihm, der in einer mährischen Kleinstadt im Altvatergebirge aufgewachsen war und als Kriegsgefangener auf Sizilien den geschichtsträchtigen, sonnengrellen Süden kennengelernt hatte, erscheint die spröde norddeutsche Landschaft zunächst sperrig und stumm. Doch schon bald kann er sich dem Sog dieses Stücks Erde nicht mehr entziehen und fängt an, dessen eigenwillige Natur in seinen dichten Tagebuchaufzeichnungen in Text zu übersetzen. In der poetischen Landvermessung eines Sommers an der See finden neben der Geologie und Physik auch Windsbräute und Nebeltöchter ihren Platz, die steten Lichtwechsel und die Monochromie der Farben werden ebenso dokumentiert wie Lektüre- und Hörerlebnisse, Reflexionen über Naturtreue und Kunstwahrheit, Zivilisations- und Technikkritik. Hiddensee erscheint in diesen Tagebuchblättern als ebenso gegenwärtige wie mythische Landschaft, und nicht zuletzt als Symbol dessen, was Schutz erfordert und Bewahrung verdient.
- 2010
Hanns Cibulka, ein bedeutender Tagebucherzähler der DDR, bietet in dieser Sammlung von Texten und Aphorismen einen Einblick in seine Prosa. Seine Werke richten sich an Leser, die Geduld mit sich selbst suchen und zeigen ihn als neugierigen Flaneur und präzisen Beobachter, der sich mit grundlegenden Fragen auseinandersetzt.
- 2004
Späte Jahre
Tagebuchaufzeichnungen
- 2000
Sonnenflecken über Pisa
- 182 Seiten
- 7 Lesestunden
- 1996
- 1991
Neuauflage der drei Tagebücher „Sanddornzeit“, „Swantow“ und „Seedorn“. Hanns Cibulka, Jahrgang 1920, hat mit erstrangiger Lyrik und unverwechselbarer Tagebuchprosa einen bleibenden Beitrag zur gesamtdeutschen Literatur der jüngeren Vergangenheit geleistet. Geboren und aufgewachsen im mährischen Jägerndorf (heute Krnov), fand er nach Krieg und Gefangenschaft in Thüringen eine neue Heimat. Von 1953 bis zu seinem Tode 2004 lebte er in Gotha, wo er über drei Jahrzehnte Leiter der Heinrich-Heine-Bibliothek war. Neben den 'Thüringer Tagebüchern', die in Neuausgabe im Notschriften-Verlag bereits wieder vorliegen, gehören die 'Ostseetagebücher' zu den bekanntesten und meistgelesenen Prosawerken Cibulkas. Auch sie kennzeichnet der besondere persönliche 'Tonfall' dieser Aufzeichnungen, das reizvoll-zwanglose, aber hochfaszinierende Mit- und Ineinander von Landschaftserlebnis und subtiler geistiger Konzentration. Zwei der drei 'Tagebücher' führen nach Hiddensee – 'Swantow', das umfänglichste, dazwischen erschienen, nach Rügen – es wurde in den Jahren der DDR zum weithin verbreiteten Protesttext gegen die Umweltzerstörung. (Heinz Puknus)




