Ladislav Mňačko
29. Januar 1919 – 24. Februar 1994
Ladislav Mňačko (* 29. Januar 1919 in Valašské Klobouky; † 24. Februar 1994 in Bratislava) war ein systemkritischer slowakischer Autor.
Der gelernte Drogist versuchte nach der Zerschlagung der Tschechoslowakei 1939 zunächst in die Sowjetunion und später in den Westen zu gelangen. Beide Fluchtversuche scheiterten, Mňačko wurde gefasst und in ein Konzentrationslager transportiert. In der Folge entkam er jedoch dem KZ und schloss sich dem slowakischen Widerstand gegen die Deutschen an.Ab 1945 war er Redakteur bei Rudé právo und bei Pravda. Im selben Jahr verfasste er sein erstes Theaterstück Partisanen. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er durch das Stück Brücken nach Osten bekannt. 1959 erschien seine literarische Aufarbeitung des slowakischen Nationalaufstands von 1944 in Form des Romans Der Tod heißt Engelchen. In den sechziger Jahren richtete Mňačko seinen Fokus auf die Aufarbeitung des Stalinismus. Sein Buch Verspätete Reportagen beschäftigte sich mit Schauprozessen, der Roman Wie die Macht schmeckt kritisierte ebenfalls die kommunistische Diktatur. 1967 emigrierte er mit seiner jüdischen Frau nach Israel, woraufhin er ausgebürgert wurde. Im Zuge des Prager Frühlings kehrte er in die Tschechoslowakei zurück. Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings im August 1968 floh er nach Österreich, wo er bis 1990 lebte. In den nächsten Jahren widmete sich Mňačko der literarischen Aufarbeitung seiner Abkehr vom Kommunismus. Bekanntestes Beispiel seiner nun in deutscher Sprache geschriebenen Romane ist Die siebente Nacht. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs kehrte er 1990 in die Slowakei zurück. Seine im Exil verfassten Bücher erschienen nun auch in der Slowakei.