The Gastarbeiter, a symbol of migrant workers in late industrial modernity, was created to address temporary gaps in Western European capitalism while also reflecting its early economic and political fractures. Emerging from the disparities between the "developed" North and the "underdeveloped" South, this figure occupied a regulated space within European democracies. Today, the Gastarbeiter represents an avant-garde presence at the intersection of capitalism and socialism. This early messenger of global transformation underscores not only the collapse of socialism but also the rise of global neoliberal capitalism, revealing the inherent contradictions that have led to a significant crisis in recent years. This crisis is dramatically expressed in the current challenges faced by refugees and migrants. The Gastarbeiter's legacy is central to understanding today's so-called "crisis," necessitating an exploration of its hidden genealogy across ideological divides and political interests. By reconnecting our present with the past, we can better comprehend the current situation and envision a transformed future.
Boris Buden Reihenfolge der Bücher







- 2018
- 2015
Findet Europa
Eine Suche in der Dolmetscherkabine
Sechs erfundene Konzept-Charaktere nehmen an einem fiktiven Symposium teil. Was sie verbindet, ist zweierlei: ein weit über das Sprachliche hinausgehende Interesse an Übersetzung und ein Problem – die verlorengegangene europäische Idee. Einige von ihnen glauben, diese in der Übersetzung wiederzufinden. Die anderen bezweifeln dies: Ausgerechnet in der Übersetzung stoße die Idee der europäischen Integration an ihre immanenten Grenzen. Ein polittheoretisches Forschungsspiel mit ungewissem Ausgang.
- 2009
Zwanzig Jahre nach der Wende im Herbst 1989 stellt Boris Buden eine radikale Zeitdiagnose: Seit dem Kollaps der kommunistischen Regime, in dem nicht nur Diktatur und Planwirtschaft, sondern die Ära der industriellen Moderne selbst untergegangen sind, hat sich die Zukunft verabschiedet. In Werken der Gegenwartskunst und in den neuen Geschichtsmuseen herrscht der Geist der Retroutopie: die Rückbesinnung auf unentfaltete Potentiale der Vergangenheit. Die Sehnsucht nach Geschichte hat den Glauben an den Fortschritt abgelöst. Religion und Nationalismus erleben eine Renaissance. Was bedeutet dies für unsere Gesellschaft? Lebt die obsolet gewordene soziale Hoffnung - eine verworfene Idee - im kulturellen Gedächtnis fort?
- 2008
Übersetzung: das Versprechen eines Begriffs
- 231 Seiten
- 9 Lesestunden
Übersetzung ist heute elementar. Die gegenwärtige Kulturtheorie fand in ihr den lang gesuchten postuniversalistischen Allgemeinheitsbegriff; die postkoloniale Welt das neue Modell der kulturellen Identifikation; transnationale politische Projekte das Amalgam nicht-essenzialistischer Gesellschaftlichkeit; die globale Welt ihre allseits verständliche gemeinsame Sprache; und schließlich die demoralisierte Emanzipation ihre neue Hoffnung. Was hat diesen sonst so bescheidenen Begriff der sprachlichen Praxis so allgemein begehrt gemacht? Ist es seine faszinierende theoretische Karriere oder die Tiefe der Krise, in welcher wir uns befinden? Nur wer das eine in das andere zu übersetzen vermag, kann das Versprechen des Übersetzungsbegriffs kritisch bewerten. Und nur wer seine politisch-praktischen Potenziale ernst nimmt, darf darauf hoffen, etwas von diesem Versprechen einzulösen.
- 2008
Borders, nations, translations
- 205 Seiten
- 8 Lesestunden
Der Begriff und die Praxis der Übersetzung erfordern eine tiefgreifende Neuüberprüfung nicht nur überkommener Interpretationen von Übersetzung selbst, sondern auch grundlegender politischer Kategorien, die nicht aufhören, unsere Gegenwart zu durchwirken. Insbesondere gilt dies in einer postkolonialen, globalisierten Welt, in der Übersetzungen wie auch die Verweigerung von Übersetzung ein Machtgefüge stützen, das sich heute immer mehr zu verfestigen und zugleich zunehmend brüchiger zu werden scheint. Wie lässt sich diese Situation analysieren, und welches politische Handeln lässt sich in ihr erfi nden? Der Band versammelt die überarbeiteten Beiträge der Konferenz 'Borders, Nations, Translations', die im März 2008 in Wien stattfand. Mit Beiträgen von: Boris Buden, Encarnación Gutiérrez Rodríguez, Rada Ivekovic´, Sandro Mezzadra, Brett Neilson, Klaus Neundlinger, Stefan Nowotny, Jon Solomon, Gayatri Chakravorty Spivak, Hito Steyerl, Tom Waibel, Michaela Wolf.
- 2005
Der Schacht von Babel
Ist Kultur übersetzbar?
Das Übersetzen war immer mehr als nur eine literarische Praxis. In den romantischen Theorien galt Sprache als Ausdruck einer Nationalkultur; die Übersetzung zog daher die genaue Grenze zwischen der eigenen und der fremden Identität und sollte zur Bildung der Nation beitragen. In den Theorien des 20. Jahrhunderts, aber auch durch die Psychoanalyse, wurden Prozesse der Übersetzung gegenüber diesem „Originalkomplex“ aufgewertet. Heutige Kulturtheorien haben den Fokus erneut verschoben: von der Abgrenzung auf den Austausch, vom Konflikt auf die Kommunikation zwischen den Kulturen. Mit der Metapher „kulturelle Übersetzung“ werden jetzt Theorien der sprachlichen Übersetzung auf kulturelle und politische Prozesse umgemünzt und zum Medium nationaler, europäischer oder globaler Identitätsbildung erklärt. Boris Buden verfolgt diesen Wandel mit kritischem Blick: die politische Vereinnahmung des kulturellen Austauschs erzeugt einen Schacht von Babel - und eben kein Fundament, das die Vielfalt der Sprachen und Kulturen auflösen könnte.