Ein dramatisches Zeitalter auf wenigen Seiten zu besichtigen, dazu bedarf es der minimalistischen Kunst eines großen Autors. Taras Prochasko verwandelt ein Familienepos, das Hunderte Geschichten birgt, in lauter erzählerische Extrakte, die eine versunkene Welt und ihre Bewohner heraufbeschwören und zum Gegenstand der Meditiation machen. Diese Welt heißt Stanislau und liegt im Karpatenvorland, einem Winkel des Habsburger Reichs. Nach zwei Weltkriegen ist dort nichts mehr wie zuvor. Nur der Enkel Taras wohnt noch immer im Haus seines tschechischen Großvaters an der Hauptstraße. Nicht nur ihre verworrenen Lebensläufe ruft er auf, sondern auch die vielen Dinge, die es einmal gab: »Manchmal, wenn ich nichts mache und nichts sage, scheint es mir, daß genau dies das allerrealste Ich ist. Eine Sammlung chaotischer, unnützer Dinge.«
Taras Prokhasko Reihenfolge der Bücher
16. Mai 1968
Taras Prochasko ist ein ukrainischer Autor, dessen vielfältige berufliche Erfahrungen seine einzigartige literarische Stimme prägen. Seine Werke setzen sich oft mit Themen wie Identität, Erinnerung und der Suche nach Sinn im Alltag auseinander und schöpfen dabei aus reichen kulturellen und historischen Kontexten. Prochaskos Prosa ist bekannt für ihre Präzision, ihre introspektive Qualität und ihre Fähigkeit, die feinen Nuancen der menschlichen Existenz einzufangen. Mit seinem Schreiben versucht er, die verborgenen Schichten der Realität und die Tiefen der menschlichen Psyche aufzudecken.







- 2009