Ein Antikriegsroman von 1930, dessen Neuausgabe in Frankreich 2008 hymnisch gefeiert wurde, vergleichbar mit den Werken von Remarque, Céline oder Norman Mailer: Nach dem Ersten Weltkrieg, den er als Infanterist an der Front verbrachte, beschrieb Gabriel Chevallier seine Erlebnisse in Romanform: Der junge Student Jean Dartemont wird eingezogen und an die Front geschickt, und dort bleibt er vier Jahre lang, unterbrochen nur von einem Lazarettaufenthalt. Monatelang harrt er mit seinen Kameraden in den Schützengräben aus, bedroht von Kugeln, Kälte, Durchfall und grenzenloser Angst. Bei seinem Ersterscheinen löste der Roman seiner Direktheit wegen einen Skandal aus und wurde angesichts des neuen Krieges 1939 zurückgezogen. Jetzt ist er erstmals auf Deutsch zugänglich.
Gabriel Chevallier Bücher
Gabriel Chevallier war ein französischer Romanautor, der für seine scharfen satirischen Beobachtungen gefeiert wird. Seine Schriften befassen sich mit den Torheiten gesellschaftlicher Konventionen und des menschlichen Zustands und nutzen Humor und scharfen Witz, um zugrunde liegende Absurditäten aufzudecken. Aus tiefgreifenden persönlichen Erfahrungen, einschließlich der Prüfungen des Krieges, schöpfend, schuf er Erzählungen, die Konflikte und deren Folgen kritisch untersuchten. Chevalliers einzigartiger literarischer Stil und seine wahrnehmungsstarke Kritik finden weiterhin Anklang bei den Lesern.







Die Neuausgabe eines Klassikers unter den humoristischen Romanen. Mit Clochemerle setzt Gabriel Chevallier den Bürgern im Weinanbaugebiet Beaujolais ein ebenso typisch-untypisches Denkmal wie seinerzeit Hasek den Tschechen mit Schwejk. Der geplante Bau einer Bedürfnisanstalt mitten in der burgundischen Kleinstadt Clochemerle erhitzt die Gemüter, entfesselt einen Skandal und führt um ein Haar zu einer weltweiten Krise.
Clochemerle wird Bad
- 268 Seiten
- 10 Lesestunden
Für Clochemerle, das wein- und liebesselige Dorf im Beaujolais, schlägt 1938 endgültig die Stunde des Abschieds von der guten alten Zeit. Längst haben die Fortschrittsgläubigen, die rasant Geschäftstüchtigen an Einfluß gewonnen. Nun gilt es nur noch, dem Ort zu allgemeinem Wohlstand zu verhelfen. Die Entdeckung einer Heilquelle und die wahrhaft geniale Erfindung der Wein-Brunnen-Kur löst auch dieses Problem, zum vergnüglichen Nutzen aller Beteiligten.(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)



