Kraut und Kohl, einst als Notgemüse belächelt, haben sich zu beliebten Superfoods entwickelt. Angelika Overath erzählt die Kulturgeschichte dieser Gemüse, beleuchtet ihre Heilwirkungen, erinnert an historische Expeditionen und teilt Rezepte sowie persönliche Erfahrungen mit Kohlpflanzen.
Angelika Overath Bücher






Engadinerinnen
Frauenleben in einem hohen Tal
Die Geschichten der 18 Frauen, die Angelika Overath porträtiert, sind ganz unterschiedlich, aber eines verbindet sie: die Liebe zum Engadin, wo sie alle leben, wobei manche zugezogen sind, andere ihr Heimatdorf nie verlassen haben. Von der 25-jährigen Studentin bis zur 83-jährigen Journalistin wird ein breites Spektrum an Lebensentwürfen aufgezeigt, die alle einzigartig sind. Sie bilden ein Panorama des weiblichen Teils der Engadiner Bevölkerung und zeigen für einmal nicht berühmte Personen, die Aussergewöhnliches geleistet haben, sondern diejenigen, deren Wirken zum Engadiner Alltag beiträgt: eine Kindergärtnerin, eine Hüttenwartin, eine Bäuerin oder eine Reinigungskraft beispielsweise. Inspirierend, berührend und zugänglich sind diese Porträts von Engadiner Alltagsheldinnen.
Wie lebt es sich an einem Sehnsuchtsort? Ferienorte sind flüchtige Heimat. Oft verbinden sie sich mit dem Wunsch für immer bleiben zu können. Und doch reisen wir ab. In der Regel. Die Reporterin und Romanautorin Angelika Overath hat sich, zusammen mit ihrem Mann und dem jüngsten Sohn aufgemacht, aus einem Traum Realität werden zu lassen. Die Familie ist nach Sent ins Unterengadin gezogen. Ihr Buch erzählt, wie sich Wahrnehmungen und Lebensweise ändern, wenn das Feriendorf in den Bergen zum festen Wohnort wird.
Wenn man kein Ziel hat, muss man sich eines erfinden! Es ist der Klassiker und trotzdem ein Schock: Ihr Mann betrügt sie mit einer jungen Kollegin! Und Anna Michaelis geht. Sie packt etwas Wäsche zusammen und nimmt den erstbesten Flug, nach Edinburgh. Ihr Weg führt sie in die Nationalgalerie. Auf einem Gemälde von Gauguin beginnt eine Frau, als Rückenansicht dargestellt, plötzlich zu sprechen. Es ist der Anfang eines Spiels. Anna reist weiter. Sie steht vor Bildern in aller Welt und entdeckt Komplizinnen, die von Sehnsucht, Ehealltag, Liebe erzählen. In der Beschäftigung mit den Kunstwerken sieht Anna auf ihre eigene Ehe zurück und findet den Mut zu einem neuen Selbstbild. Anna Michaelis, Journalistin, 50 Jahre, nimmt ihre Scheckkarte, ihr Handgepäck und geht. Gerade hat sie erfahren, dass ihr Mann, Altphilologe an einem Münchner Gymnasium, sie mit einer jungen Kollegin betrügt. Anna will retten, was zu retten ist, also sich. Doch wohin jetzt? Der erstmögliche Flug bringt sie nach Edinburgh, eine Stadt, in der sie nie war. Und da sie sich in der Fremde immer unter Bildern heimisch gefühlt hat, stolpert sie in die Schottische Nationalgalerie. Während sie müde und irritiert vor einem Gemälde von Gauguin sitzt, beginnt eines der bretonischen Mädchen, plötzlich zu sprechen. Es erzählt, wie es damals war in Pont Aven, als die Maler kamen. Anna staunt und versteht, dass weibliche Rückenfiguren wie jene Frau auf dem Gemälde Gauguins ihr etwas sagen können. Ihr verraten wollen, wie es wirklich war: als Modell, als Ehefrau eines Malers, als Künstlerin. Von da an begibt sich Anna, frisch verlassen, auf eine Reise zu Rückenfiguren in aller Welt: von Edinburgh nach Kopenhagen, weiter bis Boston und zurück auf den Kontinent nach St. Moritz; von dort nach Paris und noch einmal bis ins dänische Skagen. Anna begegnet Gemälden von Paul Gauguin, Vilhelm Hammershøi, Edward Hopper, Giovanni Segantini, Ingres, Jacobus Vrel und Anna Ancher. Über die Antworten der Bilder lernt Anna Michaelis, sich und ihre lange Ehe anders zu sehen, und am Ende weiß sie, dass sie neu beginnen kann.
Von Alfred Andersch bis Oscar Wilde, von Hannah Arendt bis Ludwig Wittgenstein, von Louis Armstrong bis Billy Wilder – sie alle hatten Geheimnisse. In unterhaltsamen Rätseln werden die kleinen Schwächen großer Genies vorgestellt. Die oft überraschenden 'Abgründe' berühmter Persönlichkeiten aus Politik, Naturwissenschaften, Kunst und Kultur dienen als Aufhänger für biographische Rätsel. Diese Sammlung enthüllt unerwähnte Besonderheiten: Aberglaube, Hypochondrie, Genußsucht, Geltungsdrang oder rührende Schüchternheit im Umgang mit dem anderen Geschlecht. Die Schrullen und Peinlichkeiten historischer Berühmtheiten werden lebendig und zeigen die menschliche Seite dieser Geistesgrößen. Ein Beispiel: Ein Kind, das am liebsten auf dem Friedhof spielte, wurde als alte Frau von Journalisten zwischen Grabsteinen entdeckt, wo sie mit unbekannten Toten sprach. Gabrielle, im Waisenhaus aufgewachsen, las heimlich Groschenromane und ahnte, dass ihre Zukunft anders sein würde. Die Kälte und Härte ihrer Umgebung prägten sie, und sie entwickelte eine absurde Schlichtheit, die an Exzentrik grenzte. Nach dem Tod des Mannes, den sie liebte, soll sie gesagt haben, sie werde die ganze Welt in Trauer kleiden – was ihr auch gelang. Wer war diese manische Arbeiterin, die, wie ein Zeitgenosse bemerkte, die Frau neu erfunden hat?
Erzählt mit Härte und Erbarmen, mit Staunen und Glanz ... Wie verbringt man die erste Nacht, wenn ein geliebter Mensch gestorben ist? Mit den letzten Habseligkeiten der Mutter kehrt Johanna zurück in die Wohnung, in der sie selbst aufgewachsen ist. Während sie dort aufräumt, macht sie sich an eine Inventur ihrer Kindheit. Dieser provozierend leise Text erzählt feinfühlig von der Sprachlosigkeit in Familien und ist ein Plädoyer für die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. »Eine Prosa der leisen Töne, die diese Lebenskrise zu einer eindrucksvollen Rätselgeschichte ausmalt.« (›Focus‹)
Flughafenfische
- 172 Seiten
- 7 Lesestunden
Ernst-Willner-Preis in Klagenfurt 2006 In der Ortlosigkeit eines Flughafens kreuzen sich die Lebenslinien dreier Menschen. Eine müde Magazinfotografin gerät vor dem Riffaquarium der Transithalle in den Schwindel fragmentierter Reisebilder aus Afrika und Asien. Sie findet eine seltsame Nähe zu dem Mann, der hier die stillen Tiere pflegt wie seine Kinder. Während sich zwischen den beiden eine verschwiegene Liebe entwickelt, geht nebenan im Raucherfoyer eine Ehe zu Ende. Variiert werden im Wendekreis der Fische die Muster von Sehnsucht, Einsamkeit und Paarungen. Es hatte keinen Anschlussflug gegeben; Elis streift durch den Transit. Sie zweifelt an ihrem Leben als Magazinfotografin. Auf einmal stockt sie vor einem riesigen Aquarium. Fische aus allen tropischen Meeren ziehen über Korallenbänke und Anemonenwiesen, während der Strom der Passanten den Glaskörper umfließt. Als sie Tobias entdeckt, der die Scheiben reinigt, beginnt sie, sich für diesen Mann zu interessieren. Auch er hat sie beobachtet, aus einem Grund, den sie nicht ahnt. Sie spricht ihn an. Er gibt Auskunft über Fischsymbiosen, Seepferdchenväter, die Fortpflanzung von Korallen; sie erzählt von Reisen, einer unglücklichen Liebe. Die beiden sprechen aneinander vorbei und geraten doch in eine vorsichtige Vertrautheit, die alles ändern kann. Im Raucherfoyer trinkt sich unterdessen ein alternder Biochemiker in einen finalen Ehemonolog. „Flughafenfische“ variiert im Transit eines futuristischen Airports die uralten Themen Liebe und Tod. Angelika Overath schreibt Romane als „Reportagen aus der Intimität“. Wo scheinbar nichts geschieht, öffnet sie irritierende und berührende Innenräume.