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Nedim Gürsel

    5. April 1951

    Nedim Gürsel schafft Erzählungen, die sich mit der Komplexität menschlicher Erfahrungen auseinandersetzen, insbesondere im Kontext der türkischen Gesellschaft und ihrer Geschichte. Seine Werke erforschen Themen wie Identität, Erinnerung und den Einfluss politischer Ereignisse auf das Leben von Einzelpersonen. Gürsel verwebt meisterhaft persönliche Geschichten mit breiteren sozialen und historischen Realitäten und schafft so zutiefst berührende Literatur. Sein Stil wird oft als lyrisch und prägnant beschrieben, der die verborgenen Emotionen und Motivationen seiner Charaktere offenbart.

    Nedim Gürsel
    Turbane in Venedig
    Ein Sommer ohne Ende
    Allahs Töchter
    Der Eroberer
    Der Sohn des Hauptmanns
    Sieben Derwische
    • 2017

      Nach vielen Jahren im Ausland, wo er als Journalist tätig war, ist der Ich-Erzähler im Alter in seine Heimat Türkei zurückgekehrt. In der Hoffnung, dass sich jemand eines Tages für seine Erinnerungen interessieren wird, vertraut er seine Gedanken einem Tonbandgerät an. Erst spät in seinem Leben hat er sich auf seine Eltern und seine Herkunft besonnen und erkannt, wie prägend seine Kindheit in einer Garnisonsstadt in der türkischen Provinz war, wie sehr sein Denken und Fühlen bestimmt wurden von den Jahren in einem Istanbuler Internat mit den derben Scherzen und den ersten sexuellen Erfahrungen. Vermisste er damals schon seine früh verstorbene Mutter, oder stellte sich die Sehnsucht nach ihr erst mit zunehmendem Alter ein? Wäre er mit ihr ein anderer geworden? Was empfand er wirklich für seinen Vater, der am Militärputsch von 1960 beteiligt war und dem er die Begnadigung eines Mannes abringen konnte, der der Vater seines besten Freundes und der Ehemann seiner ersten großen Liebe war? In ›Der Sohn des Hauptmanns‹ stellt Nedim Gürsel Fragen, die uns alle bewegen: Welchen Einfluss hat unsere Herkunft auf unser Leben? Und was ist Heimat: ein Land, die Familie oder die Menschen, die man liebt? Ein alter Mann blickt zurück auf sein Leben, auf Jahre voller gewaltiger Umbrüche, voller Liebe und Zorn. In seiner Erinnerung lässt er das Istanbul seiner Jugend wieder auferstehen, seinen übermächtigen Vater, seine geliebte Mutter: ein ganzes Panorama und zugleich das persönliche Schicksal eines Einzelnen. In diesem kraftvollen Roman zeigt Nedim Gürsel, warum er zu den großen Erzählern der Türkei gehört und als genauer Beobachter seiner Heimat gilt.

      Der Sohn des Hauptmanns
    • 2012

      Nedim Gürsel, Jahrgang 1951, erzählt von der eigenen Kindheit, die er bei den Großeltern in Manisa in der Türkei verlebte. Der Großvater führt Nedim in die Welt des Islam ein. Er tut es sanft und menschlich. Trotzdem beschäftigen und plagen den Jungen die Rätsel, Wunder und Legenden der Religion – von denen Gürsel ebenfalls erzählt: von der »Kindheit« des Islam, in der »Allahs Töchter« dem Kampf Mohammeds für den einen Gott zu weichen haben. In einer Mischung aus Bedauern, Eifersucht, Neid und Faszination läßt er Lat, Manat und Uzza – so heißen die drei weiblichen Götzen – aus der Kaaba in Mekka berichten. Der Großvater diente im Ersten Weltkrieg »nebenan«, in Medina, als Soldat. Aus seinen Erinnerungen erfahren wir mehr über den Untergang des Osmanischen Reichs, über Geburtswehen und »Kindheit« der modernen Türkei. Muslime kämpften gegen Muslime, Türken gegen Araber und Engländer … Das alles ist aktuellste Vorgeschichte der Gegenwart, in der uns der Islam in manchen Erscheinungen absolut und bedrohlich begegnet. Fast unter der Hand führt Gürsels Geschichtenerzählen zu einer menschlich relativierenden Betrachtungsweise. (Übrigens ist, wovon der Autor die Töchter Allahs singen und klagen läßt, zwar überraschend und wenig bekannt, es entstammt jedoch der islamischen Überlieferung – weshalb von Blasphemie nicht die Rede sein kann.) Einnehmend, phantastisch und erhellend ist Nedim Gürsels weit in die Vergangenheit – bis zu Allahs Töchtern – ausgreifender Entwicklungsroman eines türkischen Jungen in der Mitte des 20. Jahrhunderts.

      Allahs Töchter
    • 2008
    • 2002
    • 1998

      Der Eroberer

      • 345 Seiten
      • 13 Lesestunden
      3,3(4)Abgeben

      Über Jahrhunderte war das osmanische Reich Weltmacht. Sei Zentrum lag am Bosporus, da, wo Abendland und Morgenland sich begegnen. Ein junger Schriftsteller blickt von einer alten Villa am Bosporus auf das pulsierende Istanbul mit seinen steinernen Zeugnissen einer bewegten Vergangenheit. Alles überragend die Burg Bogazkesen. Mehmet II. ließ sie einst errichten und belagerte Mitte des 15. Jahrhunderts das damalige Konstantinopel. Die christliche Metropole fällt, und im Triumph hält der Sultan Einzug. Von nun an wird er sich Faith, der Eroberer, nennen und seine Stadt zum prächtigen, offenen und aufregenden Zentrum der damaligen Welt machen. Ein sinnenbetörender, aber auch gefährlicher Ort. Nedim Gürsels erster Roman ist eine gleißend schöne Liebeserklärung an seine Heimatstadt.

      Der Eroberer