Wilhelm Heinrich Immanuel Bleek war ein wegweisender Linguist, der sich tiefgehend mit dem Studium und der Klassifizierung afrikanischer Sprachen beschäftigte. Seine Arbeit konzentrierte sich auf die Aufdeckung von Zusammenhängen zwischen den vielfältigen Sprachfamilien des Kontinents mit dem ehrgeizigen Ziel, eine vergleichende Grammatik zu erstellen. Trotz erheblicher finanzieller Schwierigkeiten widmete sich Bleek sorgfältiger Forschung und Datensammlung und legte damit den Grundstein für zukünftige Linguisten. Sein Vermächtnis liegt in seinem unermüdlichen Streben, das reiche sprachliche Erbe Afrikas zu verstehen und zu bewahren.
In dem Standardwerk zur politischen Bildung haben die Autoren die Entwicklung Deutschlands seit der Wende und der Vereinigung bis in die Gegenwart fortgeschrieben.
Die Politikwissenschaft gehört heute in Deutschland zu den anerkannten akademischen Disziplinen. Sie ist an allen Universitäten mit zahlreichen Professuren vertreten, wird in vielfältigen Studiengängen gelehrt, und ihre Forschungsergebnisse werden in der Öffentlichkeit beachtet. Diese Etablierung der Politikwissenschaft an den deutschen Universitäten ist das Resultat einer mühsamen und oft kontroversen Entwicklung seit 1945. Daher wird zumeist vermutet, daß in Deutschland die akademische Disziplin der Politikwissenschaft so alt bzw. jung ist wie der Staat der Bundesrepublik. Doch tatsächlich reichen die Anfänge des Faches bis in die Frühzeit der europäischen Universitäten im Mittelalter zurück, und auch die geistigen Grundlagen der modernen Politikwissenschaft sind viel älteren Datums.
Promotionspraxis und Geheimhaltung von Doktorarbeiten im SED-Staat
Dr. Wilhelm Bleek ist Professor für Politische Wissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Dr. Lothar Mertens ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Sozialwissenschaften der Ruhr-Universität Bochum.
InhaltsverzeichnisZur Soziologie wissenschaftlicher Schulen.- Die Kanonistik als Leitwissenschaft für die politische Theorie der scholastischen Universität.- Die frühneuzeitliche Politikwissenschaft im 16. und 17. Jahrhundert.- Zur Göttinger Schule der Staatswissenschaften bis zu den Freiheitskriegen.- Die Tübinger Schule der gesamten Staatswissenschaft.- Die Historische Schule der Nationalökonomie. Ihr Wissenschaftsverständnis und die Historisierung der politischen Wissenschaft(en).- Gab es eine „Kieler Schule“? Die Kieler Grenzlanduniversität und das Konzept der „politischen Wissenschaften“ im Dritten Reich.- Wissenschaft von der Politik, Auslandswissenschaft, Political Science, Politologie. Die Berliner Tradition der Politikwissenschaft von der Weimarer Republik bis zur Bundesrepublik.- Die Freiburger Schule 1954–1970. Politikwissenschaft in „Sorge um den deutschen Staat“.- Integration und Verfassung. Oder: Gibt es eine Heidelberger Schule der Politikwissenschaft?.- Die Münchener Schule der Politikwissenschaft.- Die „Marburger Schule(n)“ im Umfeld der westdeutschen Politikwissenschaft 1951–1975.- Die Autoren.
150. Todestag am 5. Dezember 2010 1837 prangerte Friedrich Christoph Dahlmann (1785-1860) mit sechs anderen Göttinger Professoren die Aufhebung der Verfassung im Königreich Hannover an. Als Wortführer der „Göttinger Sieben“ wurde der Historiker und Lehrer der Politik zu einem der Heroen des deutschen Vormärz. Wilhelm Bleek legt nun die erste Biographie Dahlmanns vor und zeichnet dabei ein lebendiges Porträt seiner Epoche. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war der in Wismar geborene Gelehrte eine der prägenden Figuren. Mit Heinrich von Kleist inspizierte er 1809 die Leichenberge auf dem Schlachtfeld von Aspern und mit den Brüdern Grimm verband ihn eine enge Freundschaft. Er war einer der Väter der Paulskirchenverfassung von 1848 und gehörte zu der Delegation, die dem preußischen König Friedrich Wilhelm IV. die deutsche Kaiserkrone anbot. Nicht zuletzt zählt ihn die deutsche Politikwissenschaft zu ihren Gründern. In seiner Biographie spürt Wilhelm Bleek dem Wechselverhältnis von akademischer Gelehrsamkeit, sittlichen Überzeugungen und politischem Engagement in Dahlmanns Wirken nach und lässt die familiären, freundschaftlichen und räumlichen Lebensumstände eines deutschen Gelehrten zwischen Revolution und Restauration wieder aufleben.