In "LOS. Reisegedichte" wird das Exil als Chance für neue Erkenntnisse dargestellt. Das lyrische Ich eröffnet dem Leser durch geschärften Blick die inneren Ereignisse der Landschaften in Europa und Amerika. Der Text thematisiert das Vertrauen in größere Kräfte und die Bedeutung des Augenblicks.
Dieter Schlesak Bücher
Dieter Schlesak, ein gebürtiger Siebenbürger, ist ein angesehener deutsch-rumänischer Dichter, Romanautor und Essayist. Sein literarisches Schaffen taucht oft mit einer einzigartigen lyrischen Qualität in die Tiefen menschlicher Erfahrung ein. Durch sein Schreiben erforscht er komplexe Themen mit scharfem Einblick und poetischer Empfindsamkeit. Sowohl Schlesaks Prosa als auch seine Poesie spiegeln ein tiefes Verständnis der Welt um ihn herum wider.






Der Erzähler, nach dem Tod seiner Mutter in einer psychiatrischen Anstalt, versucht durch Schreiben sein zersplittertes Bewusstsein zu verstehen. Er reflektiert über Erinnerungen, die ihn mit Verstorbenen verbinden, und sucht nach geistiger Befreiung. Sein Wahnsinn spiegelt die Katastrophen des 20. Jahrhunderts wider. Der Roman thematisiert die Suche nach Identität und die Hoffnung auf eine "Heimkehr" im Tod.
Dieter Schlesak fand in der Toskana Zuflucht und erlebt das Drama eines Schriftstellers, der zwischen seiner deutschen Identität und der Notwendigkeit, sich von ihr zu distanzieren, gefangen ist. In der Isolation kämpft er darum, seine Verbindung zur deutschen Kultur aufrechtzuerhalten und die inneren Mauern zu überwinden.
Gibt es also tatsächlich ein Überleben des Todes? Hamlets Einsicht, es gäbe mehr zwischen Himmel und Erde, als sich "unsere Schulweisheit" träumen lässt, ist aktuell. Es sind drei von Zeugen selbst erlebte und nachgewiesene "Fakten", die im Zusammenhang stehen mit der enormen zivilisatorischen (leider nicht auch kulturellen ) Entwicklung der Menschheit 1. Die Möglichkeiten durch Intensivstationen klinisch Tote wieder ins Leben zurückzuholen, so dass sie über ihre "Nahtoderlebnisse" berichten können. 2. Die Möglichkeiten "Wiedergeburtserlebnisse" von Kindern zu überprüfen, (auch hier gibt es ein sehr reiches Faktenmaterial). 3. Durch unsere "elektronischen Haustiere", die sich der Lichtgeschwindigkeit annähern, ist es möglich rätselhafte Signale und Stimmen wahrzunehmen, die von Forschern auch als "Totenstimmen" gedeutet werden.
TranssylWAHNien
- 348 Seiten
- 13 Lesestunden
Dieter Schlesak nennt seine Heimatregion Transsylvanien bewusst „Transsylwahnien“, weil unvorstellbare historische Gewalttaten und ihre Blutspuren, vor allem im 20. Jahrhundert, diese ungemein vielgestaltige, schöne und reiche Gegend zu einer der „verrücktesten“ und am heftigsten gebeutelten Provinzen Europas gemacht haben, die alle europäischen Desaster, oft in gesteigertem Maße als sonst wo, durchleben musste. Transsylwahnien ist der dritte und letzte Teil von Schlesaks Transsylvanischer Trilogie (zusammen mit Vaterlandstage und die Kunst des Verschwindens, 1986, und Capesius, der Auschwitzapotheker, 2006). Der neue Roman führt mit seiner Handlung und seinen Figuren mitten in diese grausame Geschichte. Der Autor hat Leid und Tod, Verfolgung, Entwurzelung und Exil in den zwei Weltkriegen bis hin zur Endstation der Histo-rie – Auschwitz – in Dokumentar- und Zeitliteratur übersetzt: Als Familiengeschichte wird von dieser alten Kulturlandschaft erzählt, die heute jeder nur als Dracula-Land kennt, die aber vor allem im blutigsten Jahrhundert der Menschheitsgeschichte mehr histori- schen Horror bietet als das eher kindliche Gruselmärchen. So überschaubar wie das Meer in einem Wassertropfen kann der Leser diese „verrückte“ Welt in der Sicht eines Zeitzeugen nacherleben. Dieter Schlesak, Lyriker, Essayist, Romancier, Publizist und Übersetzer, lebt seit 1973 in der Toskana und in Stuttgart. Mitglied des deutschen PEN- Zentrums und des PEN-Zent- rums deutschsprachiger Auto- ren im Ausland (London). Zuletzt erschienen: Capesius, der Auschwitzapotheker (Bonn 2006, wurde u. a. ins Ungarische, Rumänische, Polnische, Italienische, Spanische, Englische, Holländische, Portugiesische und Hebräische übersetzt), Vlad. Die Dracula-Korrektur (Ludwigsburg 2007 und 2008), Heimleuchten. Gedichte (Ludwigsburg 2009), Transilvania mon amour (Hermannstadt 2009), Der Tod ist nicht bei Trost. Liebes- und Todesgedich te (München 2010). Zahlreiche Preise und Stipendien.
Der Tod ist nicht bei Trost
- 155 Seiten
- 6 Lesestunden
„Hier ist, um mit Musil zu reden, nicht nur eine neue Seele da, sondern auch der dazugehörige Stil. Das vitale Sprach- und Erfahrungsmaterial ist in großräumige Rhythmen übersetzt, die in der Ferne die Zentnerschwere einer lyrischen Tradition von Gryphius bis Günther und Klopstock ahnen lassen, bei denen die Form gerade noch die alles sprengende Erfahrung fasst. Man moechte auf die formale und sprachliche Kunstleistung hinweisen, auf die Vielfalt der Themen – und könnte doch nur sagen: Ecce Poeta. Viele dieser Gedichte lassen den Leser nicht los, sie greifen seine Erfahrung, sein Bewusstsein an.“ Walter Hinderer, Frankfurter Allgemeine Zeitung