Ein Meisterwerk der Weltliteratur Ein literarisches Kabinettstück, in dem sich die Quintessenz von Hermans’ Werk findet: Ein Landstrich zwischen den Fronten, der sich mal in der Hand von Deutschen, Russen und auch Partisanen befindet – zu denen der namenlose Erzähler gehört. Im Chaos der Luftangriffe will jeder einfach nur überleben, so auch der Held. Im grauenhaften Durcheinander funktioniert seine Beobachtungsgabe erschreckend präzise, und so wird das verlassene und riesige Haus, in das er flüchtet, zur zweiten Hauptfigur. Am Ende ist das Haus ausgebrannt und zerstört, mitsamt seinen toten Bewohnern. Bewohnern eines sadistischen Universums des Mutwillens und Missverständnisses, aus dem kein Entrinnen möglich ist, jedenfalls nicht in diesem aufrüttelnden Buch.
Willem Frederik Hermans Reihenfolge der Bücher
Willem Frederik Hermans zählt zu den bedeutendsten niederländischen Autoren der Nachkriegszeit, bekannt für seinen polemischen und provokativen Stil. Zentral für seine Philosophie ist die Überzeugung, dass Individuen zur Selbsterhaltung ihre eigene Realität erschaffen müssen, ein Prozess, der zwangsläufig zu Konflikten der Erfahrungen führt. Hermans betrachtete Sprache als ein wesentliches Werkzeug, um Ordnung im Chaos zu schaffen, ein Thema, das er in seinen Essays tiefgründig untersuchte. Seine Romane siedeln Charaktere oft in Welten an, die subjektiv sicher, aber objektiv für den Leser mehrdeutig sind, wodurch innerhalb dieser Spannung narrative Intrige entsteht.







- 2011
- 2005
Ein großer europäischer Erzähler Das letzte Jahr des 2. Weltkriegs: Deutsche Truppen besetzen die Niederlande. Arthur Muttah ist durch den Krieg völlig entwurzelt. So sehr er versucht, sich neu zu orientieren, so wenig begreift er von dem, was um ihn herum passiert: Ist sein Freund Oskar ein Widerstandskämpfer, ein Opportunist oder ein Kollaborateur? Und seine Halbschwester eine Heldin der Résistance oder eine "Deutschdirne"? "Die niederländische Literatur des 20. Jahrhunderts ist ohne ihn undenkbar." Cees Nooteboom "Das genialische Frühwerk eines holländischen Céline … nach wenigen Seiten ist man süchtig." Süddeutsche Zeitung
- 2003
„Ein intelligenter Thriller - Spannung bis zum Zerreißen!“ Märkische Allgemeine Die 19jährige Paulina kommt als Au pair nach Paris, ins Haus eines reichen Generals. Doch bald fragt sie sich, wozu diese Familie überhaupt eine Haushilfe braucht. Schließlich wird Paulina in ein Familiengeheimnis eingeweiht und soll in sonderbarer Mission Vermögen ins Ausland bringen. Willem Frederik Hermans' letzter Roman ist ein imposantes Buch über die Undurchschaubarkeit der uns umgebenden Welt, über Sein und Schein, Wahrheit und Betrug. „Eine literarische Entdeckung, die seit langem überfällig ist: der Niederländer Willem Frederik Hermans.“ Literaturen
- 2002
„Ein Meisterwerk der Weltliteratur.“ Die Welt Der junge Niederländer Alfred Issendorff strebt nach Ruhm und akademischem Lorbeer: Er will in die Geschichte seiner Wissenschaft eingehen. Das könnte gelingen, wenn er es fertigbringt, eine These seines Professors zu beweisen. Der vermutet nämlich, dass bestimmte Seen in der Finnmark durch Einschläge von Meteoriten entstanden sind. Issendorf reist nach Tromsø und schließt sich einer geologischen Expedition an, die ins nördliche Norwegen unterwegs ist. Die Erkundungen dort finden unter ungeheuerlichen Strapazen statt, in einer Gegend, in der kaum jemand vorher gewesen ist. Allen vier Beteiligten wird das Äußerste abverlangt – und Issendorf beschwört durch seine Leichtfertigkeit die Katastrophe herauf. Orientierungslos irrt er tagelang allein umher. Als er in die Zivilisation zurückfindet, ist er zwar Zeuge eines unheimlichen Lichtphänomens geworden, doch hat er den Tod eines Freundes auf dem Gewissen. Voller Sarkasmus und dabei unglaublich fesselnd erzählt Willem Frederik Hermans von Grenzsituationen und kläglichem Scheitern. Und nicht von ungefähr beschleicht den Leser mitunter das Gefühl, auch er könnte angesprochen sein.
- 2001
Die Dunkelkammer des Damokles
- 415 Seiten
- 15 Lesestunden
Henri Osewoudt, dessen Mutter in einem Anflug von Wahnsinn den eigenen Mann erstach, ist von seinem Onkel Bart erzogen worden. Mit der sieben Jahre älteren Cousine Ria hat er schon früh die Wonnen der Liebe erlebt. Gerade achtzehn geworden, beschließt Osewoudt, die junge Frau zu heiraten und den Tabakwarenladen seines Vaters weiterzuführen. Schicksalhaft wird für ihn die Begegnung mit dem Offizier Dorbeck, der eines Tages das Geschäft betritt. Er hält ihn zur Mitarbeit im Widerstand an. Osewoudt führt Dorbecks Aufträge aus und verstrickt sich immer tiefer in Gewalt und Mord. Als sich Osewoudt nach der Befreiung vor Gericht verantworten soll, könnte der geheimnisumwitterte Auftraggeber die Unschuld bezeugen. Allein Dorbeck bleibt verschwunden, und Osewoudt Unschuldsbeteuerungen werden für die niederländische Polizei immer fadenscheiniger. Unglaublich spannend erzählt Willem Frederik Hermans die Geschichte eines Mannes, der sich als Held wähnt und in Schuld verstrickt.
- 1986
Ein Fest der Niedertracht Wer in den Niederlanden promoviert, bekommt diesen Klassiker geschenkt – als Warnung. Doch welch ein Vergnügen! Als Roef Dingelam, Professor der Chemie an einer Provinzuniversität in Hollands flachem Norden, eines Samstagmorgens ein Telegramm erhält, kann er es kaum glauben: Er, der neue Nobelpreisträger für Chemie! Es dauert nicht lange, da steht sein beschauliches Leben kopf. Als die Missgunst der engstirnigen Kollegen schließlich groteske Züge annimmt, bleibt Roef Dingelam nur ein einziger Ausweg: die Flucht. »Die niederländische Literatur ist ohne Hermans undenkbar.« Cees Nooteboom
