James Hamilton-Paterson ist ein gefeierter Autor von Sachbüchern, dessen Werk sich mit tiefgründigen und fesselnden Erkundungen der Welt befasst. Sein Schreiben zeichnet sich durch Gelehrsamkeit und Witz aus und dringt oft unter die Oberfläche seiner gewählten Themen. Seiner Belletristik nähert er sich mit ähnlicher Präzision und Erfindungsgabe und bietet den Lesern ein anregendes literarisches Erlebnis.
AIs Journalist, Sachbuch- und Roman-Autor wagt Hamilton-Paterson immer wieder den Schritt ins Unbekannte. Als ihm 1994 angeboten wird, sich einer waghalsi- gen Schatzsuche im Atlantik anzuschließen, zögert er nicht. Dabei gilt sein Interesse weniger jenem Gold, das die beiden im Zweiten Weltkrieg gesunkenen Schiffe tonnenweise an Bord haben sollen. Ihn lockt das Meer. In einer der berühmten MIR-Kugeln schwebt Hamilton-Paterson bis in eine Tiefe von 3 Meilen. 14 Stunden verweilt er in einer Welt, die ohne Licht bizarres Leben hervorbringt und von seltsam schönen Klängen erfüllt ist.
Gerald Samper Hausbesitzer in der Toskana, Ghostwriter und Biograph ruhmsüchtiger Popstars und mediengeiler Sportskanonen, hat einen neuen Auftrag. Gerald Samper - vielen Lesern bereits bekannt aus »Kochen mit Fernet Branca« - Hausbesitzer in der Toskana, Ghostwriter und Biograph ruhmsüchtiger Popstars und mediengeiler Sportskanonen, hat einen neuen Auftrag: Er soll ein Buch schreiben über Millie Cleat, eine wettergegerbte Fünfzigerin, die mit ihrem Hightech-Trimaran über die Weltmeere segelt und dabei einen Weltrekord nach dem anderen bricht. Bald greift sie, ein Genie der Selbstvermarktung, zu den Sternen: sie wird die Hohepriesterin einer maritimen Sekte, deren Machenschaften Samper mit abgründigem Spott verfolgt. Die Welt ist ein mediales Dorf, und je schräger die Geschichten seiner Akteure, desto besser. Mafiöse Balkan-Politiker, weltberühmte Dirigenten und windige italienische Makler, Ökofeministinnen und pakistanische Taxifahrer: sie alle treten in dieser Parforcejagd britischen Humors auf - und nicht immer würdig wieder ab. Mit hinreißendem satirischen Talent und hemmungsloser Fabulierlust legt James Hamilton-Paterson sein neues, pralles Buch vor: böse und exzentrisch, haarsträubend und - wunderbar.
Wie überleben Menschen die Schrecken Manilas, mit welchen Überlebenstechniken, mit welchen Gefühlen? Wie tauglich sind unsere Begriffe von Menschlichkeit, staatlicher Ordnung, Gerechtigkeit, Korruption, um einen solchen -Kosmos- zu begreifen? Hamilton-Paterson porträtiert eine der gewalttätigsten Städte der Welt - in Form eines vielfigurigen, packenden Romans.
Seestücke ist ein Roman von James Hamilton-Paterson, der die faszinierende Welt der Ozeane erkundet. Der Autor nimmt uns mit auf eine abenteuerliche Reise, in der er seine persönlichen Erfahrungen und sein Wissen über das Meer teilt. Er beschreibt die sieben Zehntel der Erdoberfläche, die vom Ozean bedeckt sind, und enthüllt dabei die Schönheit, aber auch die Bedrohungen, die diesem Lebensraum gegenüberstehen. Hamilton-Paterson erzählt von seinen Begegnungen mit Wissenschaftlern, Fischern und Seeleuten und gibt Einblicke in die faszinierende Fauna und Flora der Meere. Gleichzeitig warnt er vor der Zerstörung der Ökosysteme durch Umweltverschmutzung, Überfischung und den Klimawandel. Mit eindringlicher Prosa und tiefem Respekt für die Ozeane zeigt der Autor, wie eng unser Schicksal mit dem der Meere verbunden ist. Seestücke ist eine inspirierende und informative Lektüre, die uns die Wichtigkeit des Schutzes und der Erhaltung unserer Ozeane bewusst macht.
Tiwarik heißt eine kleine, wasserlose Insel in Sichtweite der philippinischen Hauptinseln, wo James Hamiton-Paterson für einige Zeit seßhaft war. Mit der Insel hat es eine besondere Bewandtnis. "Ich habe auf Tiwarik gewartet", sagt der Autor und erzählt, wie er als Zwölfjähriger aus Langeweile während der Schulstunde die Karte einer Insel malte. Längst vergessen tauchte das Heft dreißig Jahre später zufällig auf. "Auf dem linierten Papier war eine Zeichnung der Insel Tiwarik, die ich selbst doch erst zwei Jahre zuvor entdeckt hatte!"
Gerald Samper lebt in der Toskana. Er ist Ghostwriter für reiche B-Promis. Doch sein Ehrgeiz ist, als Créateur erlesener Speisen in die Geschichte einzugehen. Seine Rezepte sind eigenwillig: Muscheln in Schokolade, Knoblauch- und Fernet-Branca-Eis, Fischotter mit Dörrpflaumen und Rhabarber.
Eines Tages wird seine Einsamkeit von einer neuen Nachbarin gestört. Die stattliche Marta ist - in seinen Augen - eine vulgäre Person aus einer dieser ehemaligen Sowjetrepubliken, in denen es nur so von Gangstern wimmelt. Aber, so behauptet sie, sie ist Komponistin von Filmmusik. Gerald glaubt kein Wort.
Die gespannten nachbarlichen Beziehungen, wechselweise aus Martas und Geralds Sicht kommentiert, gründen von Anfang an auf Mißverständnissen, eskalieren und nehmen immer groteskere Formen an. Schwarze Helikopter in der Nacht, sentimentale Musik aus Martas obskurer Heimat, und immer Fernet-Branca. Mit entsprechenden Folgen. Geralds Versuche, seine Einsamkeit zurückzuerlangen, scheitern. Im Gegenteil. Eine Katastrophe ist unvermeidlich ...
Mit diesem spritzigen Unterhaltungsroman in der Traditon der großen komischen Autoren ist Hamilton-Paterson ein Meisterstück gelungen, witzig, aber nie seicht, beißend, aber nie gemein, prallvoll mit Einfällen - und mit Rezepten. Ein kulinarischer Genuß.
Über die Romantik von Sonnenuntergängen, die Mystik des grünen Blitzes und die dunkle Seite von Delfinen
Was ist an Sonnenuntergängen romantisch? Warum fasziniert uns der grüne Blitz und wieso glauben wir, er beeinflusse unser Liebesglück? Halten wir Delfine zu Recht für unsere Freunde? James Hamilton-Paterson durchleuchtet das Meer in all seinen Facetten, und er liefert erhellende und unterhaltsame Erklärungen zu zahlreichen maritimen Phänomenen – von Tieren über Inseln und Schiffe bis hin zu Mythen und Fabelwesen: Mondregenbogen und Narrenschiffe, Korallen und Seeungeheuer bevölkern das Universum seiner Texte. Scharfsinnig, persönlich und immer wieder überraschend schildert James Hamilton-Paterson seine vielfältigen Begegnungen mit dem Meer, diesem unfassbaren Wesen, das er schützen möchte wie eine Geliebte, und er staunt: »Ich selbst kann mir nicht wirklich er- klären, warum das Meer mich dermaßen stark im Griff hat. Sein Murmeln und sein Ernst sind so tief, dass es kaum einen Aspekt von ihm gibt, dessen Entdeckung in meinem Geist nicht etwas in sympathetische Schwingungen versetzte, so wie die zarten Borstenhaare einer Krabbe noch die feinste Bewegung des Wassers registrieren.«
James Hamilton-Paterson wurde 1941 in eine Arztfamilie geboren und verbrachte seine Kindheit in Footscray, Kent. An der King’s School in Canterbury entdeckte er seine Liebe zur Musik und begann, Gedichte zu schreiben. 1961 begann er ein Literaturstudium am Exeter College in Oxford, wo er zwei Gedichtbände veröffentlichte und mit dem Newdigate Prize for poetry ausgezeichnet wurde. Nach seinem Abschluss 1964 arbeitete er als Sprachlehrer in Libyen und veröffentlichte einen Reisebericht über Südamerika, der sein Interesse am Journalismus weckte. Dies führte ihn unter anderem nach Vietnam, wo er über den Krieg berichtete. Er schrieb für das Times Literary Supplement und war Redakteur des Magazins Nova. In den 1970er Jahren verfasste er Drehbücher und arbeitete als Pfleger, um seinen medizinischen Instinkt zu hinterfragen. 1979 entdeckte er die Philippinen und entschied sich, dort zu bleiben. Er erlernte die Sprache und die lokalen Bräuche. 1981 erwarb er ein Haus in der Toskana. Seine schriftstellerische Karriere begann 1986 mit Kurzgeschichten, gefolgt von autobiografischen Werken und Romanen. 1989 wurde sein erster Roman mit dem Whitbread First Novel Award ausgezeichnet. Es folgten weitere erfolgreiche Bücher, darunter Sachbücher und Romane, die auch in deutscher Übersetzung erschienen.
Der Erfolg seiner neuesten kulinarischen Invention ist fraglich: Nach dem Genuss einer Feldmaus-Vorspeise verstirbt ein britischer Adliger bei einem Dinner im Freundeskreis. Grund genug für Gerald Samper, von Beruf Ghostwriter, sich beleidigt in die Toskana zurückzuziehen. Wo einst sein Haus stand, das einem Erdrutsch zum Opfer fiel. Dort widmet er sich nicht nur dem Libretto einer Oper, sondern ebenso hingebungsvoll der Vermarktung eines aufblühenden Lady-Diana-Kultes. Auch im dritten Teil der Samper-Reihe gelingt Hamilton-Paterson eine rabenschwarze Komödie über launische Künstler, moderne Heilige und fragwürdiges Essen. Und nichts für schwache Nerven.
Raymond Jerningham Jebb, für seine Freunde einfach nur JayJay, umgibt ein Geheimnis. Er ist offensichtlich reich, verkehrt mit dem britischen Königshaus, mit der internationalen Hochfinanz, mit den einflussreichsten Politikern - doch ist das alles wahr? Ist er nicht in Wirklichkeit ein Hochstapler, ein Mann mit einem Doppelleben, vielleicht sogar ein Agent? Witz, Ironie, Erotik - das sind die Ingredienzien dieses ungewöhnlichen Romans eines spannenden Lebens mit einer unerwarteten Enthüllung. „Hamilton-Paterson hat sich auch bei uns als Meister geschliffener Prosa durchgesetzt.“ Abendzeitung?