So war das nicht! Wie unsere Erinnerung uns belügt. »Was in deiner Jugend geschah, ist häufig das Ergebnis dessen, wie dein späteres Leben verlaufen ist.« Sie glauben, die Vergangenheit sei die Summe Ihrer Erinnerungen? – Weit gefehlt! In Halbe Wahrheiten. Vom seltsamen Eigenleben unserer Erinnerung spürt Douwe Draaisma den Tricks und Fallen nach, mit denen wir uns selbst täuschen. Die meisten von uns meinen noch genau zu wissen, wo sie waren und was sie gerade taten, als sie von 9/11, vom Tod John F. Kennedys oder Lady Dianas erfuhren. Selten entsprechen diese »Blitzlichterinnerungen« an Schockmomente jedoch der Wahrheit. Sie haben sich erst mit der Zeit geformt. Erinnerungen werden durch spätere Ereignisse um- und überschrieben. Jemand, der erfährt, dass er ein Kuckuckskind ist, beginnt, seine Familie in völlig neuem Licht zu sehen. Dieselben Ereignisse der Vergangenheit erhalten plötzlich eine andere Bedeutung. Lange Vergessenes taucht wie aus dem Nichts auf und fügt sich zu einem neuen Bild. Draaisma zeigt, dass Erinnerungen höchstens Versionen der Vergangenheit bieten und folglich nur »halbe Wahrheiten« sein können. Mit Blick auf eine »Vergessenspille«, wie sie beispielsweise in der Traumatherapie erforscht wird, fragt er auch nach der Rolle der Erinnerung für unsere Identität. Angenommen, unsere Erinnerungen sind identitätsstiftend: Was geschieht, wenn sich diese Erinnerungen verändern oder sogar vergessen werden?
Douwe Draaisma Reihenfolge der Bücher
Douwe Draaisma ist Professor für Psychologiegeschichte an der Universität Groningen und Autor mehrerer Bestseller. Seine Werke tauchen ein in die faszinierende Welt des menschlichen Gedächtnisses und seine Funktionsweise. Draaismas Schriften machen komplexe psychologische Themen für ein breites Publikum zugänglich und ansprechend und erforschen die Feinheiten dessen, wie wir uns erinnern.







- 2016
- 2015
Alles, was Sie schon immer über Ihr Nachtleben wissen wollten. Ob Flug-, Nackt-, Alb- oder Prüfungstraum, ob erotischer oder prophetischer Traum – Douwe Draaisma kennt sie alle. Und auch die spannenden Geschichten, Analysen und Interpretationen von Traumforschern, Psychologen und Neurologen dazu. Manche Teile unseres Gehirns müssen wachen, während wir schlafen. Sie fangen an, seltsame Geschichten zu spinnen: Eine Prüfung muss wiederholt werden, die man schon vor Jahren bestanden hat. Man trifft Menschen, die nicht mehr leben. Plötzlich steht man nackt zwischen Kollegen, die sich darüber aber überhaupt nicht wundern. Oder man springt von einem steilen Felsen und kann wie ein Adler fliegen. Viele dieser Geschichten lösen sich beim Erwachen in Luft auf und sind schnell vergessen. Oft jedoch werfen sie Fragen auf und beschäftigen einen noch tagelang: Warum muss man im Traum immer durch Examen fallen, die man im wahren Leben längst bestanden hat? Wie kommt es zu der peinlichen Vorstellung, plötzlich irgendwo nackt herumzustehen? Weshalb träumt man, dass man fliegen kann? Douwe Draaisma durchquerte entschlossen alle möglichen Traumlandschaften. Auch ihn beschäftigte die Frage, was Träume bedeuten, ob sie etwas über den Träumenden aussagen, ja ob man sie vielleicht sogar steuern kann. Er durchstöberte ganze Bibliotheken von Schlaf- und Traumforschern, von Psychologen und Neurologen. Und stieß dabei auf immer noch spannendere Themen
- 2012
Das Buch des Vergessens
- 350 Seiten
- 13 Lesestunden
Das Vergessen ist besser als sein Ruf Das Standardwerk über den Nutzen und Nachteil des Vergessens für das Leben Warum erinnern wir uns so schlecht an unsere Träume? Was passiert mit verdrängten Erinnerungen – wo bleiben sie? Warum ist die Vorstellung eines absoluten Gedächtnisses für uns so verführerisch, ja faszinierend? Warum gibt es Gedächtnistrainings, aber keine Vergessenstechnik? Mit solchen und vielen anderen Fragen nähert sich der holländische Bestsellerautor Douwe Draaisma in Das Buch des Vergessens umfassend, erhellend und unterhaltsam dem interessantesten Aspekt der Gehirnforschung: dem Vergessen. Unser Gedächtnis, so Draaisma, ist wie ein unfolgsames Kind: Woran wir uns erinnern und woran nicht –, darauf haben wir keinen Einfluss. Kein Wunder, dass es so schwer ist, die dahinterstehenden Mechanismen zu erkennen. Douwe Draaisma lädt seine Leser ein zu einem Streifzug durch Psychologie, Philosophie und Gehirnforschung, die sich seit Jahrhunderten mit dem Vergessen befassen. Er erzählt von Schlaflabors und Traumprotokollen, von Gehirnoperationen und Patientenschicksalen, er beschäftigt sich mit den neusten Techniken der Traumatherapie genauso wie er seinen Blick auf die Pioniere der Gedächtnisforschung richtet. Ein spannendes Buch, das vor allem eins klarmacht: Vergessen ist besser als sein Ruf.
- 2009
Douwe Draaismas These ist in Zeiten von Gehirndoping und dem Bemühen um bessere Gedächtnisleistung so ungewöhnlich wie bestechend: Das Gedächtnis wird im Alter nicht schlechter, es wird anders: Bestimmte Funktionen des Gedächtnisses nehmen ab, andere aber funktionieren besser als zu je zuvor. 80- und 100-Jährige erinnern sich beispielsweise detailgenau an Ereignisse aus ihrer Kindheit, Jugend und ihrem frühen Erwachsenenalter. Dieser „Reminiszenzeffekt“ ist wissenschaftlich erforscht und belegt. Dass sich die individuelle Sicht auf Ereignetes mit der Zeit verändert, ist bekannt. Draaisma erklärt diese veränderte Sicht auf Vergangenes durch den Zugewinn an Erfahrung und die dadurch entstehende Fähigkeit zur Differenzierung.
- 2008
Ob Alzheimer, Parkinson, Tourette oder Asperger – jeder kennt die Krankheiten, aber kaum einer die Forscher, die sich hinter diesen Namen verbergen. Douwe Draaisma erzählt, wie die Symptome, Ursachen und Folgen dieser und anderer neurologischer Defekte beobachtet und systematisch untersucht wurden. Die Anekdoten, Überraschungen, Tragödien und genialen Funde zeichnen das spannende Bild einer wichtigen Epoche der Gehirnforschung und ihrer Pioniere.
- 2004
Von Déjà-vus, absolutem Gedächtnis, inneren Blitzlichtern und Gedächtnislücken - Douwe Draaismas faszinierendes Meisterwerk über Erinnern und Vergessen. Kaum ein Phänomen ist faszinierender als das menschliche Gedächtnis - grandios, was wir uns merken können, staunenswert, was wir alles erinnern; erschütternd aber auch, was wir vergessen. Aber vergessen wir es wirklich? Manchmal werden angeblich längst vergessene Ereignisse wieder nach oben gespült - irgendwo waren sie im Verborgenen gespeichert. Gedächtnis und Erinnerung sind rätselhafte Phänomene und längst sind noch nicht alle Geheimnisse um sie gelöst. Warum etwa erinnert man sich so gut an Demütigungen und Niederlagen? Warum haben manche Menschen das absolute Gedächtnis? Wie funktioniert das Gedächtnis und wie kann man es trainieren? Warum ist die Grenze zwischen Erinnerung und Erfindung oft so unklar? Und: wie sieht es mit so geheimnisvollen Erlebnissen wie Déja-Vus und dem berühmten Zug der Erinnerungs-Bilder kurz vorm Tod aus? Der niederländische Arzt und Psychologe Douwe Draaisma nimmt in seinem glänzend geschriebenen Buch den staunenden Leser bei der Hand und führt ihn - kundig, anregend und bewusstseinserweiternd - durch die dunklen Wälder der Erinnerung.
- 1999
