Der aufsehenerregende Debütroman von Saphia Addezine, Französin mit marokkanischen Wurzeln, als Graphic Novel: »Eine Kindheit im Ziegenlederzelt, umgeben von Bergen und Wüste. Schafe als Gefährten. Nicht hinterfragte Gesetze als Norm. Jbara lebt mit ihren Eltern und Geschwistern in einem winzigen, ärmlichen Dorf und hadert mit Allah, ihrem zugleich einzigen Vertrauten. Die Freiheit fährt zweimal pro Woche im Bus vorbei, doch eines Tages fällt – Allah sei Dank – ein rosa Koffer mit Rollen vom Gepäckdach herunter. Jbaras Aussteuer für ein neues Leben, das sie sich unter vielen Opfern und mit Einsatz ihres Körpers erkämpfen wird. Aus Jbara wird Scheherazade, aus Scheherazade schließlich Khadija. Sie verliert ihre Unschuld, ihre Heimat und zwei Zähne, doch nie ihren derben Humor und den Glauben an Gott.« In der Comicadaption von »Zorngebete« bringt nun Eddy Simon Jbara-Kahdijas zornige und zugleich zärtliche Monologe, ihr Auflehnen gegen die verlangte Unterwerfung und ihr Vertrauen in ihren Gott konsequent auf den Punkt, der da heißt: Selbstfindung. Vor allem aber fügt Marie Avril Farbe hinzu, Landschaften, Bilder, die diesen außergewöhnlichen maghrebinischen Bildungsroman auch zu einem einzigartigen sinnlichen Erlebnis werden lassen, weitab von allen islamophoben wie -philen Klischees.
Eddy Simon Reihenfolge der Bücher






- 2016
- 2014
Aufgewachsen in einem bürgerlichen Milieu, träumt Violette von einem anderen Leben. Mit ihrem Widerwillen gegen Arbeit und Verpflichtungen zieht sie das leichte Leben vor – Prostitution, Partys, wiederholte Betrügereien und Diebstahl bei ihren Eltern. Am Ende wird sie zur Giftmischerin. Nach dem bekannten Film von Claude Chabrol und den Romanen der Surrealisten befasst sich nun das Duo Simon/Benyamina mit diesem aufsehenerregenden Kriminalfall aus den 1930er-Jahren. Dabei konzentrieren sie sich in poetisch-geheimnisvollem Stil auf das junge Mädchen Violette. So entfaltet sich vor uns das fesselnde Porträt einer leichtfertigen, frivolen, manipulativen Persönlichkeit, und das Gewicht liegt auf der psychologischen Frage dieses Kriminalfalls. Die genau erzählte Geschichte wird durch ein achtseitiges Dossier mit Fotos ergänzt.