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Patrick McCabe

    27. März 1955

    Patrick McCabe blickt meisterhaft hinter die Fassade der Respektabilität, um die brutale Stagnation des irischen Kleinstadtlebens aufzudecken. Seine Prosa besitzt eine lebendige, antiautoritäre Energie, die mit Alltagssprache die vorherrschenden Ideologien einer vergangenen Ära demontiert. Trotz der oft dargestellten Dunkelheit und Gewalt verleiht McCabe seinen Charakteren ein tiefes Mitgefühl. Seine Arbeit dient als überzeugendes Argument für eine inklusivere irische Kultur, die ihre Geschichte anerkennt, ohne von ihr eingeschränkt zu werden, und ihm wird die Erfindung des Genres 'Bog Gothic' zugeschrieben.

    Patrick McCabe
    Stadt an der Grenze
    Phildy Hackballs Universum
    Winterwald
    Breakfast on Pluto
    Der Schlächterbursche
    Die heilige Stadt
    • Chris McCool ist siebenundsechzig Jahre alt und so richtig zufrieden. Seine Freunde sagen, er sehe aus wie Roger Moore, und seine halb so alte, attraktive Freundin liest ihm jeden Wunsch von den Lippen ab. Sicher, als verstoßener, unehelicher Bastard einer Protestantin aus besserem Hause und einem katholischen Bauernlümmel war er für die Protestanten Katholik und für die Katholiken Protestant. Das ist durchaus ein Problem in Irland. Aber wenn er in seinem Ford Cortina durch die Straßen kreuzte, waren ihm alle Blicke sicher, die begehrlichen wie die neidischen. Doch dann waren da dieser Zwischenfall mit Ethel Baid, die geschändete katholische Kirche, die Missverständnisse mit Marcus Otoyo und die unangenehmen Geschichten aus der Irrenanstalt. In Die heilige Stadt präsentiert uns Patrick McCabe einen Erzähler, dessen Geschichte mit jeder Seite fadenscheiniger und löchriger wird. Es sind wohl kultivierte Löcher in der Erinnerung eines Mannes, der gegen die Wut, die Trauer und den Wahn anredet.

      Die heilige Stadt
    • „Butcher Boys“ nannte die Öffentlichkeit jene beiden Jungen, die vor einigen Zeit in der Nähe von Liverpool einen Säugling ermordet haben. Francie Brady, der Junge aus der irischen Provinz, ist ein solcher Schlächterbursche. Er lebt mit seinen Eltern in einer irischen Kleinstadt. Die schwermütige Mutter trällert gern makabre Balladen, stopft das Haus mit Kuchen voll und muß zeitweilig in die Irrenanstalt. Als Francie von zu Hause abhaut, geht seine geliebte Mutter ins Wasser, die heile Kinderwelt beginnt aus den Fugen zu geraten. Es wird noch schwerer für Francie, als auch der Vater tot und Joe nicht länger sein Freund ist. Alle kehren ihm dem Rücken zu. Er muß den Abfall für die Schweine zusammenkarren, man lacht ihn aus und tuschelt darüber, daß er irre ist und der Tod seiner Mutter auf sein Konto geht. So ist es kein Wunder, daß er sich bemüht, das Francie-Brady-ist-kein-Bastard-mehr-Diplom zu erlangen, und sich wünscht, daß er alle seine Freunde wieder zurückbekommt und alles so ist wie in den guten alten Zeiten. Patrick McCabe hat eine beklemmende Geschichte von Leid und Schrecken geschrieben. Er hat eine zerrissene Welt voller Verachtung und Angst, voller Ignoranz und Gewalt geschaffen, eine Welt, zu der man unmöglich gehören kann, wenn man die Spielregeln nicht kennt, eine Welt, in der die scheinbar unschuldige Logik eines Kindes fließend in die manische Logik eines Menschen übergeht, der keinen Halt mehr hat und den Verstand verliert. Aus der angsteinflößenden Perspektive des Mörders Francie Brady, eines verwahrlosten, zornigen jungen Burschen, wird das ganze Gewaltpotential kleinstädtischen Lebens ausgebreitet. McCabe erzählt diese Geschichte mit waghalsiger Aggressivität und in einer derben, gewöhnlichen Sprache, die unterhält und verstört. „Ein hervorragendes Beispiel für einen zeitgenössischen Schauerroman, riskant und experimentell, ohne daß dadurch der Zugang verstellt wird. McCabe präsentiert die Studie einer Geisteskrankheit, die unsere Aufmerksamkeit mehr fesselt als abstößt.“ Sunday Times.

      Der Schlächterbursche
    • Patrick „Pussy“ Braden kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Nach einer trostlosen Kindheit im bigotten Irland der fünfziger Jahre schafft er den Ausbruch, indem er sich in Frauenkleider hüllt, nach England geht und dort sein Geld als Transvestit im Londoner Rotlichtmilieu verdient. Doch als der englisch-irische Konflikt mit voller Gewalt ausbricht, gerät auch Pussys Traumwelt ins Wanken … • Der irische Kultroman wurde jetzt verfilmt von Neil Jordan mit Liam Neeson und Cillian Murphy („Das Mädchen mit dem Perlenohrring“, „Unterwegs nach Cold Mountain“) in den Hauptrollen. • Der Erfolgsfilm der BERLINALE 2006.

      Breakfast on Pluto
    • Die Begegnung mit dem Fiddlespieler Ned Strange in seinem irischen Heimatdorf erweist sich für Redmond Hatch als folgenreich: Anfangs fasziniert von diesem hoch geachteten Wahrer der Traditionen, erkennt er nach und nach, wie der alte Ned in seinen Geschichten die Wirklichkeit immer aufs Neue verdreht. Redmond kann sich dem intriganten Spiel nicht entziehen, er erweist sich vielmehr als gelehriger Schüler: Was er über seine Ehe mit der sehr viel jüngeren Catherine und über seine geliebte Tochter erzählt, stellt sich in diesem trügerischen Roman am Ende als phantastisches Blendwerk heraus. Patrick McCabe verwandelt die komplizierten Fragen der modernisierten irischen Republik in faszinierende literarische Figuren, die den Leser in eine Welt voller Illusionen entführen und die alten mörderischen Balladen und Märchen mit den Themen und Motiven des heutigen Irland verknüpfen.

      Winterwald
    • Phildy Hackballs Universum

      • 270 Seiten
      • 10 Lesestunden
      3,2(210)Abgeben

      Kaum zu glauben, daß sich in einer Kleinstadt wie der unsrigen eine reife Frau von achtundzwanzig Jahren auf eine Clique kaputter Typen einläßt, aber genau das ist mit Cora Bunyan passiert, und ich muß es ja wissen, schließlich war sie meine Frau. Inzwischen ist es genau ein Jahr her, daß der Alptraum begann und mein guter Freund Walter Skelly zum ersten Mal seinen Verdacht äußerte. Als wir nach dem Mittagessen aus Louie's Bar & Grill kamen und wieder auf die Büroräume der Barntrosna Versicherung zusteuerten, nahm er mich beim Arm und sagte: „Larry, schau mal her. Ich will dich ja nicht beunruhigen, aber da ist etwas, worüber du, finde ich, Bescheid wissen solltest. Es geht um Frauen - Cora. Die haben Bedürfnisse, verstehst du, was ich meine? Du mußt ihnen ein bißchen Beachtung schenken, das ist alles.“ Als Walter mit seiner Geschichte zu Ende war, konnte ich mich nur noch mit Mühe auf den Beinen halten. Ich sah ihn an und kläffte: "Ich kann's nicht fassen, daß du so was sagst! Ausgerechnet du, Walter! Du solltest dich wirklich was schämen!„ Er tat sein Bestes, versuchte sich zu entschuldigen, aber ich hatte mich bereits abgewandt, denn ich wollte nichts mehr hören. “Nimm deine Pfoten weg!„ fuhr ich ihn an und ging allein ins Büro zurück. Doch den ganzen Nachmittag über gingen mir seine Worte nicht aus dem Kopf. Um halb vier hielt ich es nicht mehr aus. Ich trat aus meinem Büro und stellte mich, ein Tintenfaß in der Hand, in seine Tür. “Walter!„ brüllte ich, und als er den Kopf hob, schüttete ich ihm den Inhalt mitten ins Gesicht. Bevor er reagieren konnte, war ich schon über alle Berge. Inzwischen wußte ich, weshalb Skelly versucht hatte, mich gegen Cora aufzustacheln. Und ob ich es wußte - seit wir in die Stadt gezogen waren, hatte er ein Auge auf sie geworfen, wie alle Männer in diesem miesen Provinznest. Ich schwor mir, ihm den Garaus zu machen, falls er sich je an sie heranwagen würde. Mit einer.357 Magnum würde ich ihm ein Loch in den Schädel pusten, groß genug, daß man sich darin schlafen legen konnte. “Hast du das gehört, Skelly!„ fauchte ich den Spiegel in der Toilette an. Hätte ich damals auch nur ein Zehntel dessen gewußt, was ich heute weiß, so hätte ich begriffen, daß Walter mir nur helfen wollte. Daß er tat, was jeder Freund als seine Pflicht angesehen hätte. Aber ich war blind. Blind! Ich hatte nur Augen für Cora, und sie wußte es. Sie hatte es vom ersten Tag an gewußt. Als ich an dem Abend aus dem Büro ging, sprach ich noch kurz mit Walter Skelly. Ich sagte ihm, daß ich ihn nie wieder sehen wollte, so lange ich lebte. “Hast du das kapiert, Skelly?" knurrte ich und schnippte mit Daumen und Zeigefinger meinen Hutrand zurück. Er fing an, irgend etwas von Cora daherzumurmeln, aber ich unterbrach ihn und sagte, wenn er unbedingt noch ein Tintenfaß an den Kopf haben wollte, sollte es mir recht sein, und einen Schlag in die Fresse könnte er auch gern haben. Damals wußte ich es natürlich noch nicht, aber das war meine letzte Chance, den Gang der Dinge aufzuhalten und die tragische Kette von Ereignissen zu vermeiden. Und jetzt war es zu spät.

      Phildy Hackballs Universum
    • Nach dem erfolgreichen Roman „Der Schlächterbursche“ nun der große Irland-Roman von Patrick McCabe. Ein Bänkelsänger erzählt die Ballade von Liebe und Tod, vom irischen Patriotismus, von den guten alten Zeiten, die schneller enden, als ein Menschenleben dauert. Und er erzählt von der schicksalhaften Begegnung zweier Männer, denen die Liebe ihres Lebens und das Leben selbst abhanden kommt. Raphael Bell, geboren 1913, und Malachy Dudgeon, Jahrgang 1956, stammen aus der irischen Provinz. Beide verlieren früh ihren Vater. Raphaels Vater wird als irischer Patriot vor den Augen des Sohnes hingerichtet, der von Malachy ertränkt sich aus Trauer über die Untreue seiner Frau. Die Lebenswege von Raphael und Malachy spiegeln die widerspruchsvolle Geschichte der grünen Insel von der Unabhängigkeit „Eires“ bis zum Einbruch der Moderne in die „heile Welt“ einer auf alten Traditionen fußenden Gesellschaft. Patrick McCabe präsentiert seine Moritat im Stil der großen Geschichtenerzähler, hintergründig und voller Komik, Wehmut und Menschlichkeit. Eine mitreißende Geschichte von Untreue und zerstörten Träumen, grandios spannend erzählt von einem exzellenten Geschichtenerzähler." Los Angeles Times

      Von Hochzeit, Tod und Leben des Schulmeisters Raphael Bell und wie dem Affengesicht Malachy Dudgeon die Liebe abhanden kommt
    • Wenn es stimmt, was Chris McCoolvon seiner Jugend in den Swinging Sixties erzählt, machte er seinem Namen alle Ehre. Er tanzte in Samthosen und rüschenhemden auf den tischen der coolsten Clubs der Stadt, war begehrt bei den Frauen und von den Männern beneidet. Wenn es stimmt.

      Chris McCool
    • Eine geniale Parodie auf Hitchcocks Filmklassiker „Psycho“ - die Geschichte eines traurig-komischen Serienmöders Pat McNabb ist 45, eine traurige Gestalt und lebt immer noch bei seiner Mutter - oft teilt er sogar ihr Bett oder sitzt auf ihren Knien und beide schmettern Schlager wie eine zweiköpfige Musikbox. Aber irgendwann bereitet eine schwarze Pfanne dem Leben der Mutter ein Ende und Pat muss dafür sorgen, dass die Nachbarn in der irischen Kleinstadtnichts mitbekommen. Die Lieblingslieder seiner Mutter sind für Pat aber auch weiterhin schmerzhafte Erinnerung, Handlungsanleitung und Energiespender für den Umgang mit herzlosen Krankenschwestern, gierigen Torfverkäufern und dieverschiedenen Verwendungsmöglichkeiten von Mistgabeln.

      Die schwarze Pfanne. Eine irische Greuelgeschichte