Ein Vierteljahrhundert nach dem Ende des Kalten Krieges stehen wir erneut vor einer geteilten Welt, in der der freiheitlich-liberale Westen in zähem Ringen Schritt für Schritt vor autoritären Staaten zurückweicht. Diese stellen sich ohne unabhängige Rechtsprechung wieder als historisch-politische Alternative zu den beispielhaften Errungenschaften der demokratischen Verfassungsstaaten dar. Dabei treten sie die einst mühsam errungenen Freiheitsrechte mit Füßen - am stärksten wohl die erste aller Freiheiten: die Religionsfreiheit. Die faktische Ohnmacht des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte lässt alle Aussichten auf einen abermaligen Umschwung als Illusion erscheinen. Die Geschichte von Jehovas Zeugen in Europa zeigt exemplarisch bis in die Gegenwart, wie eine Religionsgemeinschaft ohne Rückhalt bei der Staatsmacht seit ihrem Bestehen dafür kämpfen muss, ihren Glauben öffentlich leben zu dürfen.
Gerhard Besier Reihenfolge der Bücher







- 2018
- 2018
Der erste Band der Neuen Folge der ZRPh versammelt Beiträge, die thematisch um eine aktuelle rechtsphilosophische Aneignung von Positionen Kants, Fichtes und Hegels zur Begründung der Strafe oder des Eigentums kreisen. Andere Beiträge erörtern die Bedeutung des Begriffs der Grenze für das Recht oder rechtsphilosophische Bezüge der Sozialphilosophie A. Honneths. Der Band umfaßt zudem ein Editorial zum Neustart der Zeitschrift sowie einen Rezensionenteil.
- 2014
Für ein aktuelles Buch saß der Autor Roger Willemsen ein Jahr im Bundestag und besah sich aufmerksam den Parlamentsbetrieb. Für dieses Buch hier saß der Autor Gerhard Besier eine Legislatur im Landtag von Sachsen. Er studierte das Hohe Haus von innen. Nun zieht er Bilanz. Sie fällt, wen überrascht es, natürlich kritisch aus. Die Ernüchterung, die sich bei dem Abgeordneten Besier einstellte, befällt auch den Leser bei der Lektüre seiner Beobachtungen. Man bekommt nicht nur eine Ahnung, warum es eine Politikerverdrossenheit im Lande gibt. Sondern erfährt deren Ursachen. Da wird intrigiert, gekungelt, gemauschelt und gemeuchelt ohne Ende. Mag sein, dass der promovierte Theologe, Historiker und Diplompsychologe Besier ein Idealist ist und darum vielleicht nicht frei von Illusionen war, als er in die Politik ging. Doch in der Analyse wahrt er die Distanz eines Wissenschaftlers zum Gegenstand. Das macht seinen Bericht glaubwürdig. Schlimm nur: Dresden ist überall.
- 2013
Band 1. Belgien, Frankreich, Griechenland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Portugal und Spanien Gebundenes Buch Seit etwa 150 Jahren gibt es die Religionsgemeinschaft Jehovas Zeugen in Europa. Ihr Weg in den einzelnen Ländern war auch davon abhängig, wie diese missionierende Gemeinschaft von der Mehrheit der Andersgläubigen, der Staatsmacht und den etablierten Kirchen behandelt wurde. Insofern ist die Geschichte von Jehovas Zeugen in Europa auch eine Geschichte über die gesellschaftliche Verfasstheit dieser Länder - deren Bereitschaft, religiöse Minderheiten zu akzeptieren und zu integrieren. Nicht nur in Diktaturen, sondern auch in manchen demokratischen Staaten erlebten Jehovas Zeugen Unterdrückung und Verfolgung, in anderen konnten sie sich relativ frei entfalten. Wie sich die unterschiedlichen Verhältnisse auf die Religionsgemeinschaft in der jeweiligen nationalen Gesellschaft auswirkten und welche Herausforderungen - zum Teil bis in die Gegenwart - Jehovas Zeugen zu bestehen hatten und noch haben, ist das Thema dieser auf drei Bände angelegten Studie.
- 2012
Weder Gut noch Böse
- 358 Seiten
- 13 Lesestunden
Nach grausamen Taten Einzelner erstarrt unsere Gesellschaft regelmäßig in hilflosem Entsetzen. Man sucht nach Erklärungen für das anscheinend Unerklärliche, und alsbald nennen die Kommentatoren den Täter „böse“. Aber nicht nur Einzelne, sondern auch größere Verbände, ja ganze Völker können gemeinschaftlich Verbrechen begehen und dabei noch davon überzeugt sein, für eine gute Sache zu kämpfen. In einer integrativen Darstellung verschiedener Forschungsansätze geht die Studie den Gründen für menschliches Verhalten und den unterschiedlichen Deutungen dieses Verhaltens nach. Das Buch sucht zu zeigen, wie sehr wir in sozial konstruierten Wirklichkeiten leben, uns an Bilder und Vorstellungen klammern, die in Krisensituationen leicht zerbröseln.
- 2012
20 Jahre neue Bundesrepublik
- 269 Seiten
- 10 Lesestunden
- 2007
Die Leiden, die der von Hitlerdeutschland ausgelöste Zweite Weltkrieg über die Völker Europas gebracht hat, waren ungeheuerlich. Ungeheuerlich waren auch -am Ende des Krieges -die Leiden der Deutschen. Nachkriegspolen strebte danach, die Deutschen aus den Gebieten östlich von Oder und Lausitzer Neiße zu vertreiben und wandte dabei ebenfalls brutale Methoden an. Heute kann man über diese Ereignisse offen sprechen und sie an dem gemeinsamen Kriterium der Menschenrechte messen und nicht an den vergangenen Standpunkten zweier verfeindeter Völker. Wenn wir den Ballast dieser schweren Geschichte abwerfen, wenn wir das damals erlittene Leid überwinden wollen, dann müssen wir einander zuhören. Hierzu bedarf es nicht nur eines Willens, sondern auch einer Methode. Der Wille auf beiden Seiten ist nach wie vor deutlich vorhanden, es mangelt jedoch nach wie vor an Erfolg versprechenden Mitteln. Aus diesem Grunde stellen wir eine deutsche Ausgabe der von der polnischen Quartalschrift „Karta“ in Polen gesammelten Zeugnisse vor.
- 2007
15 Jahre deutsche Einheit
- 176 Seiten
- 7 Lesestunden
Der 15. Jahrestag des staatlichen Vollzugs der Deutschen Einheit lud ein zu einer Bilanz. Was ist in den 15 Jahren geleistet worden? Ist zusammengewachsen, was zusammengehört? Welche Konsequenzen hatte die Einigung für das westliche und das östliche Deutschland? Worin sehen die Deutschen heute die wesentlichen Errungenschaften, worin die schwersten Lasten der Einheit? Hat die Demokratie im östlichen Deutschland Wurzeln geschlagen? Oder gibt es große Konsolidierungsdefizite? Um diese und zahlreiche andere Fragen zu beantworten, initiierte das Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung an der TU Dresden (HAIT) die Vorlesungsreihe: 15 Jahre Deutsche Einheit - Eine Zwischenbilanz. Die in diesem Sammelband abgedruckten Beiträge dokumentieren die Ergebnisse der Vortragsreihe.
- 2006
Das Europa der Diktaturen
- 879 Seiten
- 31 Lesestunden
Nicht nur in Deutschland zählt das 20. Jahrhundert zu den dunkelsten der Geschichte. In fast allen anderen europäischen Nationen gab es Diktaturen; Millionen von Menschen wurden Opfer von Zwangsherrschaft, Verfolgung und Krieg. Gerhard Besiers Darstellung untersucht erstmals im großen Zusammenhang, wie es zur Destabilisierung der europäischen Staaten in der ersten Hälfte des Jahrhunderts kommen konnte und wie sich die neu entstehenden rechten und linken Diktaturen wechselseitig stützten und einander beeinflußten. Der Autor vergleicht die unterschiedlichen Zwangsregime, die Deutschland, Rußland und Italien geprägt haben, aber auch viele weitere kleinere und größere europäische Staaten, von Griechenland bis Polen, von Portugal bis Rumänien. In dieser perspektivischen Weite liefert Besiers Werk eine grundlegend neue Analyse der antidemokratischen Vergangenheit unseres Kontinents.
