Ostpreußen 1945. Auf der Flucht vor der Roten Armee verliert die siebenjährige Liesabeth Otto ihre Mutter und Geschwister. Allein irrt sie durch die Wälder und gerät auf der Suche nach Nahrung und Unterkunft ins benachbarte Baltikum. Unter unfassbaren Entbehrungen schlägt sie sich jahrelang durch, stets auf der Hut vor sowjetischen Häschern. Ein erschütterndes Schicksal, zugleich ein Panorama deutsch-sowjetischer Nachkriegsgeschichte.
„Ich bin kein Held, ich habe nur meinen Job gemacht.“ Am 26. September 1983 meldet das Computersystem um null Uhr fünfzehn den höchstwahrscheinlichen Start einer amerikanischen Interkontinentalrakete. Oberstleutnant Stanislaw Petrow steht als verantwortlicher Offizier vor der entscheidenden Frage eines atomaren Gegenschlags und wird zum Mann, der die Welt rettete. 90 km südlich von Moskau beginnt sein Dienst in der Kommandozentrale der sowjetischen Satellitenüberwachung. An diesem scheinbar normalen Arbeitstag wird Petrow mit einer alarmierenden Situation konfrontiert: Viermal meldet der Computer den Start einer amerikanischen Rakete. Doch Petrow bleibt skeptisch und entscheidet, dass kein US-Atomangriff stattfindet. In den kritischen 20 bis 25 Minuten, die eine amerikanische Rakete benötigt, um den sowjetischen Luftraum zu erreichen, geschieht nichts. Der drohende Schritt in einen Atomkrieg, vor dem die Friedensbewegung in der Bundesrepublik jahrelang gewarnt hatte, bleibt aus. Ingeborg Jacobs erzählt die außergewöhnliche Geschichte von Stanislaw Petrow in einer Zeit, als die Welt erneut am Rande eines Konflikts steht.
Im Jahr 1945, als die Rote Armee gegen Hitlers Drittes Reich vorrückte, wurden Frauen in den deutschen Ostgebieten und in Berlin zu Opfern russischer Soldaten. Hunderttausende wurden in sowjetische Arbeitslager verschleppt, und in Berlin erlebten über hunderttausend Frauen und Mädchen Vergewaltigungen, während insgesamt annähernd zwei Millionen Frauen betroffen waren. Viele starben an den erlittenen Qualen, andere nahmen sich das Leben. Die Überlebenden litten unter Traumata und Stigmatisierung, wurden von ihren Männern verlassen, und ihre Kinder wurden als „Russenbälger“ diskriminiert.
Das Schicksal dieser Frauen blieb ein großes Tabu in der deutschen Nachkriegsgesellschaft, sowohl im Osten als auch im Westen. Erst der Bestseller eines Berliner Journalisten aus dem Jahr 2003 brachte das Thema ans Licht. Anlässlich der Verfilmung dieses Buches bereitet die TV-Journalistin Ingeborg Jacobs eine Dokumentation für das ZDF vor. Das begleitende Buch präsentiert die Ergebnisse ihrer umfangreichen Recherchen, die auf zahlreichen Interviews mit betroffenen Frauen basieren. Mit Sensibilität und erzählerischer Kraft wird das zeitgeschichtliche Umfeld beleuchtet. So entsteht ein Gesamtbild dieses schrecklichen Geschehens, das von der deutschen Gesellschaft angesichts ihrer Kriegsschuld tief verdrängt wurde.
Ingeborg Jacobs erzählt die Familiengeschichte von Cathrine Bladt, die das Ausflugslokal „Mommark“ in Nordschleswig leitete, symbolisch für die Trennung zwischen Nord- und Südschleswig. Die Erzählung zwischen 1900 und 1950 zeigt, wie persönliche Konflikte und gesellschaftliche Veränderungen das Leben der Menschen prägten.
Wer rettet uns das nächste Mal? Mit einer Laudatio von Claus Kleber
"Ich bin kein Held, ich habe nur meinen Job gemacht." erzählt die Geschichte von Oberstleutnant Stanislaw Petrow, der am 26. September 1983 einen vermeintlichen amerikanischen Raketenangriff als Fehlalarm erkannte und somit einen Atomkrieg verhinderte. Ingeborg Jacobs beleuchtet diesen entscheidenden Moment in einer angespannten Zeit.
Die Geschichten, die in diesen biographischen Skizzen erzählt werden, sind zugleich ein Porträt eines kleinen Angeliter Dorfes aus einer Zeit, in der man kein Krimineller sein musste, um ein Unmensch zu werden, aber häufig ein Held hätte sein sollen, um Anstand zu wahren. Mit Sensibilität bewegt sich die Autorin im Spannungsfeld zwischen authentischer Dokumentation und literarischer Aufarbeitung von Biographien, die Spuren bis heute hinterlassen haben. Dennoch zeigt sich, dass in all dem Dunkel stets Hoffnung bestand, dass auch Dissidenten in einer noch weitgehend intakten Dorfgemeinschaft überleben konnten. Eine einfühlsame, konkrete Geschichtsdarstellung aus der schleswig-holsteinischen Provinz.
Tisíce detí prišli v povojnových rokoch vo Východnom Prusku o svojich rodičov a zostali vo svete samé. Hovorilo sa im vlčie deti. Tisíce týchto malých, túlavých žobrákov prežili vďaka pomoci litovského obyvatelstva vo vtedajšej Litovskej sovietskej socialistickej republike. Len málo sa ich zatúlalo ďalej na východ na lotyšské a bieloruské územia Sovietskeho zväzu.
Aj malá Liesabeth prespáva v stodolách alebo pod mostami, príležitostne ju na deň-dva prichýlia sedliaci. Nikto sa jej však nechce ujať natrvalo. Štvú proti nej psov, miestne deti ju týrajú pri hre na Hitlera, v ôsmich rokoch sa stane obeťou znásilnenia. Keď ju ako pätnásťročnú pristihnú pri krádeži, skončí v trestaneckých táboroch na Sibíri. Po prepustení sa začína jej úmorné putovanie krížom krážom po Sovietskom zväze. Plamienok nádeje, že raz opäť nájde svoju rodinu, v nej však stále tlie...
Liesabeth Ottová vyrozprávala svoj životný príbeh nemeckej novinárke Ingeborg Jacobsovej, ktorej dokumentárny film o bývalom vlčom dieťati, o železnej Márii získal ocenenie World Television Award. Zakrátko vznikla táto kniha, otvorený a v prvej osobe vyrozprávaný príbeh o tom, ako Liesabeth napriek mnohým úderom osudu nestráca odvahu prebíjať sa životom a neúnavne v ňom hľadá svoje miesto, svoje korene, rodinu a domov, kde by mohla byť konečne slobodná a šťastná.