Sieben Frauen - drei von ihnen verheiratet, zwei unvermählt und zwei verwitwet - versammeln sich zu einem Streitgespräch über den Wert der Männer und der Frauen. Die Strategie der Anklage und der Verteidigung gibt eine achte Frau vor: die Verfasserin Moderata Fonte, Gemahlin eines venezianischen Anwalts, Mutter von fünf Kindern und literarisch vielfach bewandert. Ort des Zusammentreffens ist Venedig, ein Palazzo am Canale Grande im letzten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts. Geführt wird die geistvolle und ironische Debatte über das Menschsein der Frau mit allen verfügbaren Argumenten: den theologischen der Schöpfungsgeschichte, den neuesten medizinischen Erkenntnissen, historischen Beispielen und den ganz eigenen Erfahrungen der versammelten Frauen mit dem anderen Geschlecht. Der lebensnahe Dialog bietet in beispielloser Fülle Einblicke in das Venedig der Spätrenaissance. Er stellt damit ein außergewöhnlich persönliches Dokument der italienischen Kulturgeschichte dar und er liefert den Beweis, daß die Beziehungen zwischen Frauen und Männern wechselvoll und in jeder Epoche neu auszuhandeln sind.
Moderata Fonte Reihenfolge der Bücher
1. Januar 1555 – 1. Januar 1592
Moderata Fonte, geboren als Modesta Pozzo, war eine venezianische Schriftstellerin, deren Werk sich hauptsächlich mit der gesellschaftlichen Stellung der Frau auseinandersetzte. Ihr bekanntester posthum veröffentlichter Dialog untersuchte kritisch den Wert der Frau in ihrer Zeit. Neben diesem einflussreichen Werk schrieb sie auch Liebesromane und religiöse Gedichte und zeigte eine vielfältige literarische Produktion, die eine einzigartige Perspektive auf die Renaissance-Welt bot.


- 2001