Sven Lindqvist war ein schwedischer Autor, der vor allem für seine Sachbuchwerke bekannt ist. Seine Schriften befassten sich häufig mit einer kritischen Auseinandersetzung von Geschichte und Gesellschaft und nahmen einen strengen analytischen Ansatz an. Lindqvist erforschte tiefere soziale und historische Strömungen, die menschliche Erfahrungen prägten, und bot den Lesern tiefgründige Einblicke.
Ein Europäer fährt, seinen Laptop im Gepäck, mit dem Bus durch die Sahara. Seine Reise ist zugleich eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert: In kleinen, sandigen Wüstenhotels beschäftigt er sich mit den Geschehnissen der Kolonialzeit, die Zeugnisse von Literaten, Philosophen, Politikern und Historikern der letzten zweihundert Jahre erscheinen ihm in neuem Licht. Dabei entsteht nicht nur ein Reisebericht, sondern auch ein Bericht über ein dunkles, gern vergessenes Kapitel europäischer Geschichte. Lindqvist schlägt einen Bogen von der Selbstherrlichkeit europäischer Kolonialherren in Afrika bis hin zum Holocaust und zum Rassismus heute.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stürzten sich europäische Schriftsteller, getrieben von ihren fantastischen Träumen, in die glühend heißen Weiten der Sahara. Ein Pilot, der in die Wüste fliegt und wiederholt die Risiken eines Abschusses in Kauf nimmt, schreibt großartige Abenteuergeschichten und Der Kleine Prinz. Ein junger Mann dringt, als arabische Frau verkleidet, in eine »verbotene Stadt« ein, und eine Französin lebt ihr kurzes, herrlich freies Leben als moslemischer Mann. Träumer und Geschichtenerzähler – Antoine de Saint-Exupéry, Michel Vieuchange, Eugène Fromentin, Pierre Loti, Isabelle Eberhardt, André Gide – sie alle schrieben ein Kapitel zur großen Wüstenromanze.
eine Reise auf den Spurenvdes europäischen Völermords
Eine schonungslose Abrechnung mit den Gräueltaten der europäischen Kolonialgeschichte Auf einer Reise durch die Sahara setzt sich Sven Lindqvist mit der Geschichte der europäischen Eroberung Afrikas auseinander. Dem Selbstbild Europas als »Wiege des Fortschritts« stellt er die brutale europäische Expansionspolitik entgegen, die im Namen einer vermeintlichen biologischen und intellektuellen Überlegenheit sowie eines ebenso fragwürdigen zivilisatorischen Auftrags den Weg frei gemacht hat für immer neue Gewalttätigkeiten. Eigene poetische Notizen verwebt Lindqvist mit Werken von Kriegsherren, Eroberern, Publizisten, Philosophen, Historikern, Sozial- und Naturwissenschaftlern wie Winston Churchill, Carl Peters, Charles Darwin, Herbert Spencer, Friedrich Ratzel u. a. Diesen erschütternden Zeugnissen stellt er literarische Werke von Joseph Conrad, H. G. Wells u. a. entgegen und rekonstruiert so die Geschichte des kolonialen Imperialismus und seiner rassistischen Rechtfertigung. Das Buch wurde in 15 Sprachen übertragen, für die Bühne dramatisiert und bildete eine der drei Grundlagen für den gleichnamigen vierteiligen Filmessay des haitianischen oscarnominierten Regisseurs Raoul Peck, der 2022 auf ARTE ausgestrahlt wurde – »eines der wichtigsten Fernsehereignisse des Jahres« (radioeins). Die schwedische Originalausgabe Utrota varenda jävel erschien 1992. Eine deutsche, aus dem Englischen übersetzte Ausgabe kam 1999 unter dem Titel Durch das Herz der Finsternis heraus. Erstmals liegt mit diesem Band eine autorisierte Übersetzung aus dem Schwedischen vor. »Lindqvists Blick auf die Welt ist weder rassifiziert noch eurozentrisch, sondern kritisch und radikal und stellt die Menschlichkeit in den Mittelpunkt.« Raoul Peck »Lindqvists verstörendes, brillantes Werk historischer Detektivarbeit verdient es, in allen Klassenzimmern gelesen zu werden.« Voice Literary Supplement Eine schonungslose Abrechnung mit den Gräueltaten der europäischen Kolonialgeschichte.
Sven Lindqvist's work uniquely blends travel writing with deep historical analysis, focusing on themes of race, colonialism, and genocide. His distinctive style and insightful exploration of these heavy subjects create a profound and memorable reading experience, making his books both impactful and thought-provoking.
Exploring the ideologies surrounding war and violence, this book delves into a pivotal moment in military history when Lieutenant Giulio Cavotti conducted one of the first aerial bombings in 1911 over North Africa. It examines the implications of this act and its lasting impact on warfare, providing a daring literary and historical perspective on the evolution of military tactics and their consequences.
Through a travel diary format, Sven Lindqvist explores Europe's troubling history in Africa, delving into the legacy of racism. By contextualizing Joseph Conrad's "Heart of Darkness," he sheds light on the chilling implications of Conrad's infamous line, "Exterminate all the brutes." The work includes nine illustrations that enhance the narrative, making it a profound examination of colonialism and its enduring impact.
Enlightening stories of courageous eighteenth- and nineteenth-century men and women who defied the racial prejudices of their communities In this unique book, Sven Lindqvist, author of the acclaimed "Exterminate All the Brutes," shows why the history of antiracist work must not be limited only to the study of racists. Here we have the inspiring stories of more than twenty eighteenth- and nineteenth-century men and women who struggled and fought against ignorance and animus, often going against the times to expose the many facets of racism and hate. Well-documented and rich in anecdote, The Skull Measurer's Mistake recounts the antiracist efforts of Benjamin Franklin, Helen Hunt, Joseph Conrad, and Alexis de Tocqueville, as well as others whose names are perhaps forgotten but whose important work lives on. Lindqvist--whose writing, Adam Hochschild has said, "leaves you changed"--shows how racist arguments emerged, and reemerged, over time. At a time when conversations about racial justice are occurring in every corner of society, knowledge of past antiracists can help us defeat racism today.