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Michel Tournier

    19. Dezember 1924 – 18. Januar 2016

    Michel Tournier war ein französischer Schriftsteller, dessen Werke für ihre tiefe Auseinandersetzung mit dem Fantastischen hoch geschätzt werden. Inspiriert von der traditionellen deutschen Kultur, dem Katholizismus und der Philosophie von Gaston Bachelard, bietet sein Schreiben eine einzigartige und originelle Perspektive. Sein unverwechselbarer Stil und seine fesselnden Erzählungen haben seinen Platz als bedeutende literarische Stimme gefestigt.

    Michel Tournier
    Lucio oder die Belagerung des Glücks
    Zwillingssterne
    Der Erlkönig
    Kaspar, Melchior & Balthasar
    Eleasar oder Quelle und Dornbusch
    Der Erlkönig. Roman
    • Abel Tiffauges, ein Automechaniker aus Paris, wird während des Zweiten Weltkriegs unschuldig verurteilt und an die Front geschickt. In deutscher Kriegsgefangenschaft gewinnt er das Vertrauen von SS-Führern und rekrutiert junge Männer für eine Erziehungsanstalt. Als er die Wahrheit erkennt, zerbricht sein Glaube an eine bessere Welt. Tournier verknüpft meisterhaft Geschichte mit Mythos und Philosophie.

      Der Erlkönig. Roman
    • Im Jahre 1845 emigriert Pastor Eleaser mit seiner Familie aus Irland nach Amerika. Für Eleaser wird Kalifornien zum Gelobten Land, er selbst zu einem Moses seiner Zeit, der sein Volk aus der Gefangenschaft führt.

      Eleasar oder Quelle und Dornbusch
    • 'Wir haben diesen Roman zum Buch des Monats gewählt', entschied seinerzeit die Darmstädter Jury, 'weil der Versuch eines Franzosen, deutsche Unheimlichkeit in einer phantastisch-realistischen Groteske seinen Landsleuten begreifbar zu machen, auch für deutsche Leser bedeutungsvoll ist.' Wohl nur ein Nicht-Deutscher konnte sich so (un-)befangen an die Nazi-Jahre machen und einen Titelhelden mit dem beziehungsreichen Namen Tiffauges vom Elsaß aus in deutsche Kriegsgefangenschaft schicken, von dort nach Ostpreußen, wo er in der Rominter Heide Tierpfleger von Gnaden des Reichsjägermeisters Göring und schließlich Faktotum in der Nationalpolitischen Erziehungsanstalt 'Kaltenborn' wird. Nebenbei: In keinem deutschsprachigen Nachkriegsbuch finden sich derart brillante und präzise Landschaftsbeschreibungen Ostpreußens wie im 'Erlkönig'.

      Der Erlkönig
    • In Maghreb, im Nordwesten der Sahara, photographiert eine schöne, junge, blonde Pariserin, von ihrem Landrover steigend, den 15jährigen Schafhirten Idris vom Stamm der Berber, der in der Oase Tabelbala lebt. Er ist von ihrer Schönheit wie verzaubert, um nicht zu sagen: verhext, zugleich aber schockiert, weil ihm mit dem Photo seine Seele genommen ist. Er fordert die Frau auf, es ihm sofort aus Paris zu schicken. Da das Photo natürlich nicht eintrifft, bricht Idris fünf Jahre später, als Zwanzigjähriger, nach Paris auf, um seine Seele wiederzufinden. Seine Stationen, von Tournier atmosphärisch eindrucksvoll geschildert, sind Beni Abbes. Bechar, Oran und Marseille. Hier ereilt ihn das Pech, daß ihm eine blonde Dirne auch noch seinen Talisman, seinen Goldtropfen, entwendet, der in der Oase Symbol des Mannes und Symbol seiner Freiheit ist. Tournier. um uns seine Idee von der modernen Bilderwelt als Falle vorzuführen, läßt nun den naiven Araberjungen Idris 14 Abenteuer bestehen, die Begegnung mit einem Fremdenführer, der Berberphotos in einer Glasvitrine erklärt, was Idris seine «Gefangenschaft» beweist; die Bekanntschaft mit einem Photographen, der in seinem Atelier die Sahara nachstellt und auf einem einzigen Photo Eiffelturm, L'Étoile, Moulin Rouge und Notre Dame...

      Der Goldtropfen