Carlo Emilio Gadda Bücher
Carlo Emilio Gadda war ein italienischer Schriftsteller und Dichter, der für seinen meisterhaften Sprachgebrauch bekannt ist. Sein Werk zeichnet sich durch einen innovativen Ansatz aus, bei dem er Elemente aus Dialekten, Fachjargon und Wortspielen in die standardmäßige italienische Prosa einfließen ließ. Als praktizierender Ingenieur hegte Gadda eine komplexe Beziehung zu seinem Beruf, die sich in der Präzision und Detailgenauigkeit seiner literarischen Werke widerspiegelt und Vergleiche mit Autoren wissenschaftlicher Neigung hervorruft. Sein unverwechselbarer Stil, der bürgerliche Werte durch sprachliche Dissonanz kritisiert, macht sein Schreiben einzigartig und provokativ.







Im Jahre 1918 begegneten sich nördlich von Hannover, im berüchtigten 'Celle Lager Scheuen' drei internierte italienische Offiziere: der Dramatiker Ugo Betti, der Schriftsteller Carlo Emilio Gadda und der Germanist Bonaventura Tecchi. Ihr leidenschaftliches Interesse für Literatur und der daraus entstehende Austausch half den drei Schicksalsgenossen, die Entbehrungen der Gefangenschaft zu überstehen. Fast 100 Jahre später liegen Gaddas Gefangenentagebuch und Tecchis Prosaporträts 'Baracca 15c' nun erstmals auf Deutsch vor und dokumentieren eindrücklich und bewegend die Zeit dieser Lagerhaft, die ihre Biografien entscheidend geprägt hat. 'Celle-Lager war nach allgemeinem Bekunden eines der härtesten unter den deutschen und österreichischen Gefangenenlagern, die im Ersten Weltkrieg den italienischen Offizieren vorbehalten waren.' Bonaventura Tecchi 'Die vorsätzlichen deutschen Repressalien sind sehr hart.: Man zittert im feuchten Wind, während die Deutschen gemütlich plaudern und ihre Späße machen. – Es herrscht eine absolute, strenge Grußpflicht gegenüber den deutschen Offizieren; sie zu vernachlässigen brächte die Zuwiderhandelnden ins Gefängnis.' Carlo Emilio Gadda
Carlo Emilio Gadda beschreibt in "Vier Töchter - und jede eine Königin" seine Mailänder Erlebnisse in lebendigen Skizzen. Das Werk bietet einen Einblick in die Stadt und ihre Menschen durch Gaddas einzigartige Perspektive.
Wenige Jahre vor seinem Tod stimmte Carlo Emilio Gadda (1893 - 1973) der Veröffentlichung seines ersten in den Jahren 1928 und 1929 sorgfältig erarbeiteten, jedoch unvollendet gebliebenen Romans zu. Es ist eine Geschichte aus dem ersten Weltkrieg, deren drei Schlußkapitel der Autor noch geschrieben, aber nicht mehr in das Romanganze integriert hat.
Die Briefe, die Gadda zwischen 1920 und 1963 an den »brüderlichen Freund« Bonaventura Tecchi richtet, den er in deutscher Kriegsgefangenschaft kennengelernt hat, bezeugen die Leidensgeschichte des Ingenieurs Gadda, der unter seinem Brotberuf leidet und als Dichter hartnäckig und zäh um »Zutritt zum Parnaß« kämpft.