Die Anmerkung beschreibt die nostalgische Rückschau auf Berlin (West) als eine einzigartige "Insel" in der DDR, geprägt von Künstlern und einer besonderen Atmosphäre. Rudolf Lorenzen bietet in seinen Reportagen und Glossen einen authentischen Einblick in diese faszinierende Teilstadt, die vor zwanzig Jahren verschwand.
Der Kunsthistoriker Claus Jordan führt gemeinsam mit Margret Lambertsen ein
renommiertes Antiquitätengeschäft in Frankfurt/M. Jordan, labil, manisch-
depressiv, ständig auf der Flucht in die Vergangenheit, kann sich der realen
Welt nur zwischen zwei resoluten Frauen stellen, seiner Teilhaberin Margret
und seiner jungen Ehefrau Susanne, einst Lehrling im Laden Lambertsen&Jordan.;
Auf der Rückfahrt von einer Einkaufsreise in die Provence gerät das Ehepaar
Jordan in die obskure Gesellschaft von Grundstücksspekulanten im Kurort Bad
Walden. Unter ihnen der Redakteur Uwe Hinz, der den weltfremden Jordan
erpressen will. Also täuscht er zusammen mit seiner Verlobten Christa einen
Mord vor. Jordan, ohnehin in der Angst vor ständiger Verfolgung, fühlt sich
schuldig... Eine erste Fassung von BAD WALDEN erschien bereits 1981 unter dem
Titel Grüße aus Bad Walden. Mord auf Super 8. Für diese Neuveröffentlichung im
Rahmen der Rudolf-Lorenzen-Werkausgabe hat der Autor seinen Roman radikal
umgearbeitet. Die Bedrohung ist nun allgegenwärtig.
Voller Ironie führt Rudolf Lorenzen in seinem wiederentdeckten Roman seine Zeit vor: Aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen, soll der schwächliche Robert Mohwinkel an der Front den Helden mimen: Doch mit List und Drückebergerei übersteht der Biedermann Bomben und Lazarett. Zurück im deutschen Wirtschaftswunder kommen neue Tücken und Demütigungen auf den peniblen Büroangestellten zu - nun muß er seinem Glück etwas nachhelfen.