Spätestens mit Kleopatras Selbstmord im Jahre 30 vor Christus war die Geschichte des selbständigen Ägypten an ihr Ende gelangt. 3000 Jahre währte das Pharaonenreich am Nil, 30 Dynastien lassen sich belegen. Es war der Untergang einer Kultur, deren Erbe noch die griechische und römische Zeit und damit Europa stark beeinflussen sollte. Manfred Clauss lässt die Geschichte Ägyptens Revue passieren: Er erzählt vom Alten, Mittleren und Neuen Reich und davon, wie sich Staat und Verwaltung – straff organisiert, vom König über den Wesir bis zum Heer der Schreiber – entwickelten und eine wichtige Rolle im Vorderen Orient spielten; er erzählt von der Religion, von fremdartigen Mythen und Göttervorstellungen, die ihren Ausdruck in monumentalen Tempelbauten fanden, den Pyramiden, die heute noch die Besucher Ägyptens in Bann ziehen; und er erzählt vom Alltag der Menschen, von ihren Arbeits- und Lebensbedingungen, ihren Vergnügungen und Ritualen. Clauss' Buch ruft nicht nur eine vergangene Kultur wach, es ist auch seit langem die erste umfassende Darstellung einer Epoche, die fasziniert wie sonst kaum eine in der Geschicht der Menschheit.
Manfred Clauss Bücher






Klio. Beiträge zur Alten Geschichte
Band 85. Heft 2
Geschichte des alten Israel
- 272 Seiten
- 10 Lesestunden
Die Geschichte der Hebräer wird von der Ansiedlungsphase um 1200 bis zum Ende der Monarchie in Israel und Juda behandelt. Das Buch beleuchtet nicht nur die historische Entwicklung, sondern auch die gesellschaftlichen und religiösen Strukturen der vorstaatlichen Zeit sowie der beiden Königreiche. Es thematisiert die unterschiedlichen wissenschaftlichen Modelle zur Ansiedlung und die Quellenlage der Monarchien im 10. und 9. Jahrhundert. Die Bewertung schriftlicher Zeugnisse und die Datierung archäologischer Funde sind zentrale Aspekte der Diskussion.
Der Kaiser und sein wahrer Gott. Der spätantike Streit um die Natur Christi
- 143 Seiten
- 6 Lesestunden
Die Geschichte behandelt den Streit um die Natur Christi, der von 300 bis 600 die Spätantike prägte. Manfred Clauss beleuchtet die politischen und theologischen Auseinandersetzungen, insbesondere den Arianismus und die Stellung des Konzils von Nicaea 325, sowie die Fragen zu den göttlichen und menschlichen Naturen Christi.
Der Kult des Sonnengottes Mithras verbreitete sich seit der frühen Kaiserzeit im gesamten Imperium Romanum. Er versprach den Menschen Hilfe im Alltag und Erlösung nach dem Tod.§§Vor allem unter römischen Soldaten war die Religion sehr verbreitet - die Zeugnisse dafür finden sich im gesamten Mittelmeerrau bis nach Gallien und Germanien hinein. Die Mithras-Verehrung stand lange Zeit in unmittelbarer Konkurrenz zum Christentum und wurde erst seit dem 4. Jahrhundert n. Chr. allmählich vom christlichen Glauben verdrängt. Im Mittelpunkt des Kultes stand die rituelle Tötung eines Stiers durch Mithras, die wir von zahlreichen Reliefs aus den Mithräen im gesamten Imperium kennen.
Athanasius, genannt ›der Große‹, war Kirchenvater und – mehrfacher – Bischof von Alexandria. Hineingeboren in eine Zeit, in der sich unter Konstantin aus lokalen Christentümern eine einheitliche Kirche zu formen begann, trat er als leidenschaftlicher Kämpfer gegen den Arianismus auf und als Verfechter der in Nicäa formulierten Lehre der Wesenseinheit von Gottvater und Sohn. Mit der doppelten Perspektive des Althistorikers und des Theologen zeichnet Manfred Clauss diesen Streit nach, der sich nicht in theologischer Spitzfindigkeit erschöpfte, sondern für diese Formierungsphase zentral war und an dem auch die Gemeinden und das oströmische Kaisertum großen Anteil nahmen. »Athanasius contra mundum« (Athanasius gegen die Welt): Der unbeugsame Heilige wurde fünfmal als Bischof aus Alexandrien verbannt und immer wieder von den Kaisern zurückgerufen. Manfred Clauss gelingt das differenzierte Porträt einer der großen Gestalten des frühen Christentums - leichtfüßig geschrieben und spannend erzählt.