Sklaven und Hörige im Mittelalter
Ausgewählte Quellen, übersetzt und kommentiert
Peter Dinzelbacher ist ein Professor, dessen Forschung sich auf die Geschichte von Religiosität, Volkskultur und Mentalität konzentriert. Seine Arbeit taucht tief in die Aspekte des europäischen Mittelalters und der Spätantike ein und untersucht, wie sich spirituelle und soziale Einstellungen in diesen Epochen formten und ausdrückten. Dinzelbacher analysiert die Schlüsselelemente des europäischen Denkens und Erlebens und bietet den Lesern so faszinierende Einblicke in die Vergangenheit.







Ausgewählte Quellen, übersetzt und kommentiert
Religiöses Erleben im Mittelalter
Im Mittelalter spielten Visionen eine zentrale Rolle in der religiösen Kultur, die in verschiedenen Lebensbereichen auftraten. Der Band untersucht psychologische Ansätze zu diesen Phänomenen, vergleicht mittelalterliche und moderne Wahrnehmungen und beleuchtet die Rezeption von Visionären sowie die Entwicklung von Visionen in der Neuzeit.
INHALT - Peter DINZELBACHER: Einführung - I. Theorien - Bernhard DIETZ: Zur Theorie des „Wertewandels“ – Ein Schlüssel für sozialen und mentalen Wandel in der Geschichte? - Peter DINZELBACHER: Psychologische Erklärungsmodelle historischen Kulturwandels. Übersicht, Kritik und Entwürfe - Marco MOSTERT: Schrift als Ausdruck von Mentalität und die Gründe ihres Wandels - II. Beispiele historischer Wandlungen - Albrecht CLASSEN: Globalerwärmung im Mittelalter als Grundlage für die Entstehung der höfischen Liebe? - Werner HEINZ: Die Kehrtwende des Franz von Assisi: Ein radikaler Mentalitätswandel - Karsten MACKENSEN: Musik als „Werk“. Überlegungen zu einer Theorie der Entstehung einer Wahrnehmungsdisposition - Friedrich HARRER: „Und die Sonne Homers, siehe! sie lächelt auch uns?“ Wandlungen des europäischen Naturgefühls - Romedio SCHMITZ-ESSER: Aufbruch ins helle Mittelalter: Der Mentalitätswandel vom Barock zum Historizismus und seine Gründe - Dieter JAEHRLING: Sterben und Tod – Ein Wandel setzt sich langsam durch
Der Historiker Peter Dinzelbacher untersucht die Endzeitphantasien von der Antike bis zur Gegenwart. Im ersten Teil des Buches gibt er Einblicke in die Vorstellungen der Untergangspropheten und zeigt, dass die Angst vor Weltkatastrophen bereits vor der jüdisch-christlichen Apokalyptik existierte. Er verfolgt die Motive durch das christliche Mittelalter bis zur Neuzeit und ordnet moderne, ökologisch begründete Schreckensszenarien in diese Tradition ein. Der zweite Teil bietet eine mentalitätsgeschichtliche Analyse, in der Dinzelbacher die Beweggründe der Weltuntergangspropheten hinterfragt und die Ängste, Wünsche und Phantasien, die sie antreiben, untersucht. Eine zentrale Frage ist, warum und zu wessen Vorteil apokalyptische Szenarien verbreitet wurden. Es lassen sich zwei Typen von Weltuntergangserwartungen beobachten: die rational kalkulierte, die auf kosmologischem Wissen basiert, und die, die aus religiösen Inspirationen, Träumen und Visionen hervorgeht. Beide Komplexe werden von Ängsten genährt und können zur Manipulation autoritätsgläubiger Menschen genutzt werden. Dies zeigt sich nicht nur bei apokalyptischen Sekten, sondern auch in der Drohung mit dem Jüngsten Gericht, die in der Vormoderne von allen Kirchen verbreitet wurde. Die Steigerung der Machtstellung der Untergangspropheten war stets ihr Ziel, wobei die Vorstellung von der Auserwählung ihrer Anhänger besonders nützlich war.
Symbolische Bauplastik an mittelalterlichen Kirchen
Schau, schau! In mittelalterlichen Kirchen fühlt man sich oft von kopfförmigen Skulpturen an den Kapitellen geradezu beobachtet. In Gesellschaft steinerner Masken, Tiere, ja bisweilen Monstren, Pflanzen und geometrischer Figuren geben sie viel über die religiösen Vorstellungen einer Epoche preis, die bis heute auf uns eine rätselhafte Faszination ausübt. Der vorliegende Band zeigt erstmals in etwa 200 Abbildungen den Reichtum dieser von der Kunstgeschichte weitgehend vernachlässigten Objekte – nicht nur im Land Salzburg, sondern auch in Bayern. Da es sich bei den Kopfskulpturen und Motiven um ein gesamteuropäisches Phänomen handelt, werden immer wieder Vergleiche aus anderen Regionen gezeigt. Eingegangen wird auf die formale Entstehung dieser steinernen Masken und Gesichter in Romanik und Gotik ebenso wie auf die Psychologie ihrer Wirkung. Die Fülle der Beispiele erlaubt eine eingehende Diskussion dieser Interpretationen und ermöglicht tiefe Einblicke in die faszinierende religiöse Mentalität des Mittelalters.
Ein Studienbuch
Der Band gibt einen aktuellen Überblick über Texte, Bilder, Phänomene und Persönlichkeiten der christlichen Mystik im westlichen Mittelalter, wobeiliteratur- und mentalitätshistorische sowie religionspsychologische Zugangsweisen im Vordergrund stehen. Vermittelt wird kritisch das Basiswissen, das auch über einenlexikalen Abschnitt erschlossen wird. Obwohl die deutsche Mystik deutlich im Zentrum steht, wird vergleichend auf die Entwicklungen in den anderen europäischen Ländern hingewiesen.
Peter Dinzelbacher beschreibt die kulturellen und mentalen Veränderungen zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert, die unsere westliche Kultur bis heute prägen. Er beleuchtet die Wiederbelebung städtischen Lebens, die Entstehung von Universitäten und die Entwicklung der höfischen Minnedichtung, während traditionelle Strukturen weiterhin bestehen blieben.
Seit dem Mittelalter rankten sich zahlreiche Mythen und Legenden um den Orden der Tempelritter. Peter Dinzelbacher erzählt die Geschichte des großen Ordens, der die mittelalterliche Welt entscheidend beeinflusste und unsere Vorstellungen vom Mittelalter prägte.