In einem unbewachten Augenblick erzählt die Geschichte der Marianne Strauß, der 1923 geborenen Tochter einer wohlhabenden jüdischen Familie aus Essen. Geschützt durch die Abwehr der Wehrmacht hatte sich die Familie lange der Illusion hingegeben, ihr könne nichts passieren, bis am 31. August 1943 die Gestapo auftauchte und Mariannes Eltern und ihren Bruder verhaftete (sie wurden nach Theresienstadt gebracht, später nach Auschwitz deportiert und vergast). Marianne gelang es zu fliehen, und so wurde sie zu einer von 3000 jüdischen Personen, die im Untergrund versteckt in Deutschland den Zweiten Weltkrieg überlebten. In einem unbewachten Augenblick erzählt aber auch die Geschichte einer detektivischen Arbeit - der des Autors. In intensiven Gesprächen hat sich Marianne Strauß dem Historiker Mark Roseman anvertraut, und nach Mariannes Tod 1996 machte sich Roseman auf die Suche nach weiteren Zeugnissen und Zeugen - ausgehend von Mariannes eigenem umfangreichen Archiv, ihrem Tagebuch, ihren Briefen. In seinem Buch entwirft Roseman ein komplexes Bild von Mariannes Leben, das er aus immer neuen Facetten behutsam zusammensetzt. Dabei überprüft er immer wieder seine Rolle als Historiker. Gerade die selbstkritische Reflexion macht dieses Buch zu einem einzigartigen Werk, das in Fach- und Publikumskreisen hochgelobt und von renommierten Institutionen mit wichtigen Preisen bedacht wurde.
Mark Roseman Bücher
Dieser englische Historiker konzentriert sich auf das moderne Europa mit besonderem Interesse am Holocaust. Seine Arbeit befasst sich mit komplexen historischen Ereignissen und einem tiefen Verständnis ihrer Auswirkungen. Sein akademischer Schwerpunkt ermöglicht es ihm, einzigartige Perspektiven auf entscheidende Momente der europäischen Geschichte zu bieten.







Am 20. Januar 1942 versammelten sich 15 führende Vertreter der obersten Reichs- und Parteibehörden des NS-Regimes am Berliner Wannsee. Einziger Tagesordnungspunkt: "Besprechung über die Endlösung der Judenfrage". Die Ergebnisse wurden in einem Geheimprotokoll festgehalten, das als deutlichster Beweis für die Pläne des Regimes zur Ermordung der europäischen Juden gilt. Doch weshalb war das Treffen überhaupt notwendig, wo doch bereits 1941 Hunderttausende von Juden durch Massenerschießungen getötet worden waren? Ging es um konkrete Absprachen oder eher darum, die Ministerialbürokratie auf das bevorstehende Menschheitsverbrechen einzuschwören?§ Bis heute ist der Entscheidungsprozess, der zum Holocaust führte, nicht abschließend erforscht. Zweifellos spielte die Wannsee-Konferenz, zu der sich am 20. Januar 1942 führende Vertreter des NS-Regimes zur "Besprechung über die Endlösung der Judenfrage" versammelten, eine zentrale Rolle. Der britische Historiker Mark Roseman schildert anhand neuester Forschungsergebnisse die Hintergründe und Folgen dieser geheimen Zusammenkunft.
ÜberLeben im Dritten Reich
Handlungsräume und Perspektiven von Juden und ihren Helfern
"Wie erlebten deutsche Juden nach 1933 die wachsende Diskriminierung und Verfolgung durch das NS-Regime und wie reagierten sie darauf? Warum und mit welchen Mitteln versuchten nichtjüdische Deutsche, den Verfolgten zu helfen und sie vor der Deportation zu retten? Und wie erinnerten die Beteiligten - Opfer, Helfer, aber auch Täter - ihre Erfahrungen nach dem Ende des Dritten Reiches? Mit seinen Analysen der zeitgenössischen Akteursperspektiven eröffnet Mark Roseman einen unmittelbaren Zugang zu deren Handlungen und Wahrnehmungen, frei von Deutungen, die erst im Wissen um das Ausmaß der NS-Vernichtungspolitik entstanden. Er begleitet seine jüdischen Protagonisten auf dem Weg der schrittweisen Entrechtung und ihrer wachsenden Erkenntnis eines beinahe ausweglosen Überlebenskampfes; er beleuchtet auch die Motive derer, die sich der antisemitischen Politik des Regimes verweigerten und den Betroffenen zu helfen versuchten. Daneben zeigt er, wie und warum Erinnerungen an die Zeit der Verfolgung verändert und überformt wurden. In einem abschließenden Gespräch reflektiert Mark Roseman über seine wissenschaftliche Sozialisation und seine Zugänge zu einer integrierten Holocaust- und Gedächtnisgeschichte."--Page 4 of cover
Jede Geste zählte - wie der »Bund« im Nationalsozialismus Juden half zu überleben In den frühen 1920er Jahren fand sich in Essen eine kleine Gruppe von Idealisten zusammen. Der »Bund – Gemeinschaft für sozialistisches Leben« war auf der Suche nach einer Lebensweise, die Körper, Geist und Seele in Einklang bringen sollte. Doch mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten änderte sich die Agenda seiner Gründer: Sie arbeiteten gegen das Regime und wurden in der Judenhilfe aktiv. Sie schrieben Briefe an die Opfer, verschickten Pakete mit Lebensmitteln und Kleidern, verschafften den Verfolgten Unterkünfte und unterstützten einige dabei, im Untergrund zu überleben. Anhand von unveröffentlichten Aufzeichnungen, Fotos und Interviews mit früheren Mitgliedern erzählt der britische Historiker Mark Roseman die bislang weitgehend unbekannte Geschichte des »Bunds« und wirft ein neues Licht darauf, was es bedeutete, in dieser dunklen Zeit Hilfe zu leisten. Mit zahlreichen Abbildungen.
Generations in conflict
- 328 Seiten
- 12 Lesestunden
This is the first English-language collection of essays on modern German history with a generational theme. Responding to a recent shift in social historical writing away from an exclusive focus on class towards an interest in other 'imagined communities' of ethnicity, gender and generation, it addresses, first, the extraordinary power and persistence of a German tradition of youthful rebellion extending from the Sturm und Drang in the eighteenth century to the student revolts of 1968 and, second, the impact of the dramatic ruptures and discontinuities in modern German history on the formation and interaction of successive historical cohorts. Using a variety of different approaches, including literary and oral history, the collection pays particular attention to the way generational identities interacted with those of class and gender. The book adds to our understanding of generations, of the balance between continuity and discontinuity in modern German history, of the generational roots of National Socialism and the Hitler Youth generation's impact on East and West German society.
Modern Tkinter for Busy Python Developers
Quickly learn to create great looking user interfaces for Windows, Mac and Linux using Python's standard GUI toolkit
- 270 Seiten
- 10 Lesestunden
This comprehensive guide has been thoroughly revised and expanded, featuring over 20% new material to enhance the learning experience. It has been updated specifically for Python 3.9, ensuring that readers have access to the latest features and best practices. Ideal for both beginners and experienced programmers, the book covers essential concepts and techniques in Python programming, making it a valuable resource for anyone looking to improve their coding skills.
The book delves into the chilling meeting held on January 20, 1942, where Nazi officers crafted the "Wannsee Protocol," marking a pivotal moment in the planning of the Holocaust. It explores the unsettling juxtaposition of a composed discussion about mass murder amidst ongoing atrocities. Mark Roseman investigates the motivations behind the conference, questioning the necessity of formalizing the genocide when hundreds of thousands had already been killed. Through this analysis, the book seeks to illuminate the mindset of those involved in this horrific chapter of history.
Lives reclaimed
- 352 Seiten
- 13 Lesestunden
"The story of a remarkable but largely unsung group known as the Bund, League of Socialist Life, which went on to resist the Nazis during WWII, sheltering Jews and covertly sending letters and parcels into concentration camps, among other activities."-- Provided by publisher
Generations in Conflict
Youth Revolt and Generation Formation in Germany 1770 1968
- 332 Seiten
- 12 Lesestunden
Focusing on generational conflict, this collection of essays explores its origins and effects in modern German history from the eighteenth century through the 1960s student revolts. It highlights how generational issues often eclipsed class struggles and examines the roots of National Socialism, with an emphasis on gender dynamics and the evolution of East German society. This work deepens the understanding of generations as significant historical forces.
In der Reihe Search and Research werden Vorträge, Forschungsberichte und Symposien veröffentlicht, die im Rahmen des Yad Vashem International Institute for Holocaust Research entstanden sind. Darüber hinaus gibt die Reihe den im Umfeld des Instituts agierenden Wissenschaftlern eine Plattform, innovative Forschungsansätze und erste Ergebnisse zu veröffentlichen.