Die dreibändige Reihe von Raul Hilberg bietet eine umfassende Analyse der systematischen Vernichtung der europäischen Juden während des Zweiten Weltkriegs. Hilberg untersucht detailliert die bürokratischen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturen, die zur Durchführung des Holocaust führten. Der erste Band befasst sich mit der Vorgeschichte und den ideologischen Grundlagen des Antisemitismus, während der zweite Band die Mechanismen der Umsetzung der Vernichtungspolitik, einschließlich der Rolle staatlicher Institutionen und der Zusammenarbeit verschiedener Akteure, behandelt. Der dritte Band analysiert die Konsequenzen und die Nachwirkungen der Vernichtung, einschließlich der Herausforderungen der Nachkriegszeit und der Erinnerungskultur. Hilberg stützt sich auf umfangreiche Quellen und Dokumente, um die Komplexität und die Dimensionen des Holocaust zu beleuchten. Die Themen der Verantwortung, der Täter und der Opfer sowie die Rolle der Gesellschaft werden eingehend behandelt. Diese Arbeit ist ein bedeutender Beitrag zur Geschichtswissenschaft und bietet einen tiefen Einblick in die Mechanismen des Genozids und die Auswirkungen auf die jüdische Gemeinschaft in Europa. Die detaillierte Untersuchung der historischen Fakten und die kritische Reflexion über die moralischen Implikationen machen diese Reihe zu einer wichtigen Quelle für das Verständnis des Holocaust.
Raul Hilberg Reihenfolge der Bücher
Raul Hilberg war ein in Österreich geborener amerikanischer Politikwissenschaftler und Historiker, der als weltweit führender Holocaust-Gelehrter galt. Sein monumentales Werk wird als eine wegweisende Studie zur nationalsozialistischen „Endlösung“ angesehen, die die systematische Natur der Vernichtung der europäischen Juden akribisch untersucht. Hilbergs Ansatz zeichnete sich durch strenge Detailgenauigkeit und gründliche Analyse aus, was seine Forschungen zu einem wesentlichen Beitrag zum Verständnis dieser tragischen Epoche macht. Seine Untersuchung deckt die bürokratischen Komplexitäten und Mechanismen auf, die die Durchführung des Völkermords ermöglichten.







- 2016
- 2016
Der große Historiker Raul Hilberg hat mit seinem Werk ›Die Vernichtung der europäischen Juden‹ die Erforschung des Holocaust maßgeblich geprägt. Auch sein Buch ›Täter, Opfer, Zuschauer‹ ist in der Debatte um die Geschichte des Nationalsozialismus bis heute zentral. Der 2007 verstorbene Doyen der Holocaust-Forschung hat einen reichhaltigen Fundus an wichtigen Texten hinterlassen, die bislang nicht ins Deutsche übersetzt wurden. Im Band ›Anatomie des Holocaust‹ liegt nun erstmals eine Auswahl dieser Texte auf Deutsch vor. Es geht darin um bis heute kontroverse Fragen zur Geschichte des Holocaust, etwa die Rolle der Judenräte, die Motive der Deutschen für die Verfolgung und Ermordung der Juden und die Frage der moralischen Verantwortung. Zugleich runden sehr persönliche Texte das Bild ab: So beschreibt Raul Hilberg seine bewegende Reise nach Auschwitz als Mitglied der Holocaust-Kommission 1979 und erzählt, wie er seine Arbeit als Holocaust-Forscher empfunden hat. Ein Band, der uns den Menschen und Historiker Raul Hilberg neu entdecken lässt.
- 2002
Die Quellen des Holocaust
Entschlüsseln und Interpretieren
- 1999
- 1994
- 1994
Unerbetene Erinnerung
- 176 Seiten
- 7 Lesestunden
Raul Hilberg begann 1948 mit seinen Forschungen über die Vernichtung der europäischen Juden und stieß auf Skepsis und Desinteresse. In seiner Autobiographie beleuchtet er die politische Dimension von Verdrängung und Erinnerung. Ulrich Herbert betont, dass Hilberg seiner Zeit weit voraus war.
- 1992
Nach seinem Standardwerk 'Die Vernichtung der europäischen Juden' beschreibt der Autor die Massenvernichtung der Juden nun aus der Sicht der damals handelnden, leidenden oder scheinbar unbeteiligt danebenstehenden Personen. Im Teil 'Täter' werden die alten und neuen Eliten dargestellt, die eifrigen Karrieristen in Verwaltung, Armee und Partei, in Verbänden und Organisationen. Sie entstammten allen sozialen Schichten. Der Teil 'Opfer' beschäftigt sich mit den Opfern und deren vielfältigen Geschichten. Hier geht es auch um die Rolle der Judenräte beim Vernichtungsprozeß und um die Überlebenden. Im Teil 'Zuschauer' beschreibt der Autor das Verhalten der scheinbar unbeteiligt Danebenstehenden, der kleinen und großen Gewinnler des Judenmordes, die z. B. Wohnungen und Arbeitsplätze übernahmen. Angesprochen wird auch das fragwürdige Verhalten der Staatenwelt, des Roten Kreuzes und anderer humanitärer Organisationen, nicht zuletzt das der Kirchen.
- 1982
Raul Hilbergs großes Werk über den Holocaust erscheint in einer neuen und ergänzten Ausgabe mit einem Vorwort von René Schlott. Vor rund 60 Jahren wurde die weltweit erste Gesamtdarstellung des Holocaust in den USA veröffentlicht, verfasst von dem Politikwissenschaftler und Historiker Raul Hilberg. Erst 1982 wurde das bahnbrechende Werk ins Deutsche übersetzt. Mit »Kühle und Präzision, die den großen Chronisten auszeichnen« (Süddeutsche Zeitung), weist Hilberg die Verwicklung und Beteiligung der Führungseliten in Staatsverwaltung, Industrie und Wehrmacht nach. Hilberg, der sein Werk sein Leben lang ergänzt und aktualisiert hat, galt als der wohl beste Kenner der Quellen. »Die Vernichtung der europäischen Juden« ist zum Standardwerk geworden und hat Hilberg international bekannt gemacht. Die nun vorliegende Neuausgabe enthält neue Kapitel, die aus der letzten englischsprachigen Ausgabe vor Hilbergs Tod stammen. Das Kapitel »Die Nachbarn« erscheint in dieser Ausgabe erstmals in deutscher Übersetzung, ebenso die aktualisierten Abschnitte zur Wiedergutmachung des NS-Unrechts durch die Bundesrepublik Deutschland und die Überlegungen zum Völkermord in Ruanda 1994 aus dem aktualisierten Schlusskapitel der letzten englischen Ausgabe. Anlässlich der Neuausgabe hat der Historiker und Hilberg-Experte René Schlott ein einleitendes Vorwort verfasst. Das Nachwort stammt von Christian Seeger, dem Übersetzer der Originalausgabe.
- 1981
Sonderzüge nach Auschwitz
The Role of the German Railroads in the Destruction of the Jews
„Daß die Eisenbahn über dieses Kapitel ihrer Geschichte gern schweigt ist kein Einzelfall, hat aber, wie Hilberg schreibt, gute Gründe. Deswegen ist dieses Buch so verdienstvoll. Hier kann man einmal im einzelnen sehen, wie der Vernichtungsapparat funktionierte, und vielleicht sogar erkennen, wie er möglich wurde. Deswegen haben die Leser einen Anspruch auf ein solches Buch, und deswegen verdient es viele Leser“ so der Stuttgarter Historiker Eberhard Jäckel im „Jahrbuch für Eisenbahnliteratur“ 1985.



