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Moacyr Scliar

    23. März 1937 – 27. Februar 2011

    Moacyr Scliar war ein brasilianischer Schriftsteller und Arzt, dessen Werke sich oft mit der menschlichen Psyche und komplexen Beziehungen befassen. Seine Erzählungen zeichnen sich durch einen scharfen Einblick in die menschliche Natur aus und beleuchten die moralischen Dilemmas, mit denen seine Charaktere konfrontiert sind. Scliar's Schreiben beinhaltet häufig Elemente des Surrealen und existenzielle Reflexionen, die die Leser zum Nachdenken über den Sinn des Lebens und die Natur der Realität anregen. Seine Bedeutung liegt in der meisterhaften Verwebung von philosophischer Untersuchung mit fesselndem Geschichtenerzählen.

    Moacyr Scliar
    Die Götter der Raquel
    Der Krieg in Bom Fim
    Die Ein - Mann - Armee. Roman.
    Die Ein-Mann-Armee
    Kafkas Leoparden
    Der Zentaur im Garten
    • 2013

      1943. In Bom Fim, dem jüdischen Viertel von Porto Alegre, wachsen Joel und seine Freunde wohl behütet unter der fürsorglichen Obhut ihrer Mütter auf. Dort verschmelzen die Alte und die Neue Welt. Man trifft ebenso auf Figuren aus Chagalls Bilderwelt und Franz Kafkas Werken wie auf temperamentvolle, gütige Schwarze, deren fremde Kultur von den Bewohnern neugierig bestaunt wird. Diese Harmonie und Geborgenheit sind jedoch in Gefahr. Der Zweite Weltkrieg wirft seine dunklen Schatten auf Bom Fim. Brasilien befindet sich im Krieg mit Deutschland. Joel ist nicht bereit, den Nazis und ihren brasilianischen Verbündeten Bom Fim widerstandslos zu überlassen. Als selbst ernannter König und Hauptmann sieht er sich als Retter des Vaterlands. Gemeinsam mit seinen Freunden stellt er sich mutig dem Kampf und schreckt auch dann nicht zurück, als ihm eines Tages Hitler in Porto Alegre begegnet. Moacyr Scliar beschreibt in diesem Roman die hierzulande wenig bekannte aktive Teilnahme Brasiliens am Zweiten Weltkrieg und deren Auswirkungen auf den Alltag im Land. Während der Militärdiktatur veröffentlicht, wirft er auch ein neues Licht auf diese dunklen Jahre der brasilianischen Geschichte. „Der Krieg in Bom Fim“ komplettiert die Trilogie von „Die Ein-Mann Armee“ und „Die Götter der Raquel“.

      Der Krieg in Bom Fim
    • 2013

      „Die Götter der Raquel“ erzählt von den inneren Konflikten der zweiten Generation jüdischer Immigranten in der christlichen Mehrheitsgesellschaft Brasiliens. Als Jüdin auf einer Nonnenschule ist Raquel, die Tochter des ungarisch-jüdischen Immigranten Ferenc, dem starken Druck dieser religiös geprägten Umwelt ausgesetzt. Unter den Mädchen des jüdischen Viertels Bom Fim in Porto Alegre bleibt sie aufgrund der fehlenden Bindungen zu ihren Wurzeln eine Außenseiterin. Zwischen zwei Welten zerrissen, denen sie beiden nicht richtig angehört, beginnt für Raquel die schwierige Suche nach der eigenen Identität. Wie der biblische Erzengel Michael nimmt sich der Angestellte ihres Vaters Miguel ihrer an und wird zum allgegenwärtigen Begleiter in ihrem Leben, in dem die Grenzen zwischen Phantasie und Realität aufgehoben zu sein scheinen. Mit ihm findet Raquels von Dämonen und Göttern beherrschtes Ringen um den inneren Frieden einen überraschenden Schluss.

      Die Götter der Raquel
    • 2013

      1916, kurz vor der Russischen Revolution, begibt sich der junge Benjamin im geheimen Auftrag Trotzkis aus seinem jüdischen Dorf nach Prag. Dort gerät aber alles durcheinander, und ein Text Franz Kafkas, der vielleicht eine Geheimbotschaft enthält, führt in wahrhaft kafkaeske Situationen und wirkt sich bis in die Zeit der brasilianischen Militärdiktatur nach 1964 aus. „Kafkas Leoparden“ ist ein Meisterwerk des großen brasilianischen Autors Moacyr Scliar, und der Gastland-Auftritt Brasiliens zur Frankfurter Buchmesse 2013 ist willkommener Anlaß, endlich wieder an diesen zeitgenössischen Klassiker seines Landes zu erinnern. Scliar reizte „die fließende Grenze zwischen dem Literarischen und dem Humorvollen, dem Realen und dem Absurden“, wobei an seinen Texten auch die besonders einzigartige Mischung aus Jüdischem und Brasilianischem fasziniert. Der Roman über ein durch einen Text von Kafka geprägtes Schicksal erscheint zum ersten Mal in deutscher Übersetzung.

      Kafkas Leoparden
    • 2000

      Moacyr Scliars Roman von 1973 schildert das Leben des eigensinnigen Idealisten Mayer Guinzburg. In Ermangelung von Mitstreitern entscheidet er sich unter anderem dafür, ganz allein die Republik „Nova Birobidjan“ zu errichten, die angesichts des Niedergangs des Kapitalismus zum Vorbild einer idealen Gesellschaftsordnung werden soll. Das heißt, eigentlich ist er nicht ganz allein: ein Schwein, eine Ziege und eine Henne sind als seine Genossen mit dabei, auch wenn sie natürlich nicht in jedem Fall das nötige politische Bewußtsein zeigen können. Aber dann werden Mayer Guinzburgs Ideale auf immer härtere Proben gestellt. Einer der bekanntesten Romane des großen brasilianischen Autors Moacyr Scliar wird mit dieser Ausgabe wieder zugänglich gemacht.

      Die Ein-Mann-Armee
    • 1985

      „Der angesehenste Schriftsteller Brasiliens!“ The New York Times Ganz in der Tradition lateinamerikanischer Literatur steht dieser hochgerühmte Roman, dessen Übersetzung in den achtziger Jahren erschien. Scliar erzählt mit großer Fabulierlust die unglaubliche Geschichte von Guedali Tartakovsky. Als Zentaur geboren, ist der Sohn russisch-jüdischer Einwanderer in Brasilien in doppelter Hinsicht fremd. Guedali sucht Trost in Büchern, bis ihn die Abenteuerlust packt und er sich auf eine tollkühne Reise macht. Eine großartige Wiederentdeckung. Guedalis Vermutung, dass ein gefährliches Leben gleichsam ein intensiveres ist, bewahrheitet sich aufs schönste. Nach allerlei Eskapaden, darunter ein kurzfristiger Aufenthalt beim Zirkus, wo man den Zentauren als Attraktion begrüßt, bis man bemerkt, dass er echt ist, trifft Guedali tatsächlich auf ein weibliches Pendant. Tita wird zu seiner Gemahlin, und alles könnte gut sein, wäre sie nicht von dem Wunsch besessen, sich ihres Pferdeparts zu entledigen. Tragikomisch beschreibt Scliar das Schicksal der Außenseiter und nutzt die Sicht des Zentauren zur Verfremdung des Alltäglichen. Auf vergnügliche Weise macht er dadurch die Erfahrungen all jener greifbar, die der Norm nicht entsprechen. Ein überbordender Roman voller Phantasie, Philosophie und Erotik.

      Der Zentaur im Garten