Heilige Landschaft
Eranos 2013 und 2014
Dieser Autor taucht tief in die altägyptische Totenliteratur und das Tal der Könige ein, um zentrale Aspekte des alten Glaubens aufzudecken. Sein Ansatz betont, dass das Verständnis komplexer Denkprozesse eine vielschichtige Perspektive erfordert, nicht eine einzige Methode. Durch sein bekanntestes Werk erforscht er die Beziehung zwischen Einheit und Vielfalt in den ägyptischen Gottesvorstellungen und etabliert sich als führende Autorität auf diesem Gebiet. Seine Schriften, oft ins Englische übersetzt, fordern die Leser auf, Geschichte und Glauben mit Ernsthaftigkeit und Offenheit für unterschiedliche Interpretationen zu betrachten.
Eranos 2013 und 2014
Der Band untersucht die elementaren Kräfte von Feuer und Wasser, die gegensätzlich erscheinen, aber dennoch eng miteinander verbunden sind. Vor etwa 3,8 Milliarden Jahren entstand das erste mikroorganische Leben auf der Erde, als in den Ozeanen, wo die Hitze des Erdinnern austrat, Leben begann. Bestimmte Bakterien entwickelten die Photosynthese, was zur Produktion von Sauerstoff führte. Dieses Zusammenkommen von Feuer und Wasser, oder der Vereinigung des Trockenen mit dem Feuchten, ist fundamental für unser Leben. Die Beiträge des Bandes beleuchten die elementare Energie dieser beiden Kräfte in verschiedenen Epochen und Kulturen, von Heraklit über Paracelsus bis hin zum zoroastrischen Feuerkult. Die Eranos-Tagung, die seit 1933 den interkulturellen und interdisziplinären Dialog fördert, setzt diesen Austausch fort. Die Autoren aus verschiedenen Fachgebieten tragen zu einem neuen, einheitlichen Verständnis bei, das in unserer zerrütteten Welt Ordnung und Sinn stiften kann. Die Themen reichen von der Bedeutung des Wassers in Ritualen bis hin zu den philosophischen Aspekten des Feuers bei Heraklit und Empedokles.
Die Reise der Seele ins Jenseits zählt zu den ältesten religiösen Vorstellungen der Menschheit. Bereits in prähistorischer Zeit wurden Rituale praktiziert, die die Seele eines getöteten Tieres in dessen «geistige Heimat» entließen. Auch die Schamanenreisen zu den Göttern, um Jagdsegen oder andere Gaben zu erbitten, sind bis in archaische Zeiten zurückverfolgbar. Kaum ein Volk ist ohne eine Form der Jenseitsreise. Diese kann, wie bei den Pharaonen des Alten Reiches, von der Dunkelheit der Grabkammer zum himmlischen Jenseits führen, wo die Hoffnung auf die Helligkeit der Zirkumpolarsterne ruht. Alternativ kann die Reise, wie bei den Pharaonen des Neuen Reiches, in die Tiefen der Unterwelt gehen, wo die Erneuerung des Lichts ihren Anfang nimmt. In diesem Band werden die Themen Himmelsreise und Unterweltsfahrt miteinander verbunden, um zu erkunden, wie der Mensch mit der jenseitigen Welt in Kontakt treten kann. Die Antworten variieren entsprechend der kulturellen Vielfalt, was die faszinierende Ausstrahlungskraft der menschlichen Seele zeigt. Diese hat stets danach gestrebt, ihren Horizont zu erweitern und inmitten der kosmischen Weite eine Heimat zu finden. Die Erzählungen über Himmelsreisen und Unterweltsfahrten spiegeln innerseelische Prozesse wider und repräsentieren eine göttlich inspirierte «Pädagogik», die auf dem schöpferischen Boden des Bewusstseins gedeiht.
Lebensräume - Lebensbilder - Weltbilder
Die Vielfalt der Beiträge in diesem Band spiegelt die unbegrenzte Faszination des Unerkennbaren wider, ein Geheimnis des Lebens, dem wir uns nur annähern können. Die Autoren umkreisen dieses Geheimnis auf ihre eigene Weise, obwohl es letztlich nie vollständig enthüllt werden kann. Diese Beschränkung schafft eine verbindende Dimension über alle wissenschaftlichen und menschlichen Grenzen hinweg. Das Streben nach Einheit jenseits oft isolierter wissenschaftlicher Disziplinen ist bei jedem Referenten spürbar, sodass hinter den unterschiedlichen Beiträgen ein gemeinsames Licht zu leuchten beginnt. Dies ist ein charakteristisches Merkmal der Eranos Tagungen. Inhaltlich gliedert sich das Werk in zwei Teile. Der erste Teil behandelt das unzerstörbare Leben, mit Themen wie den Jenseitsvorstellungen der Kelten, Hegels Gedanken über das Leben, Elemente eines gelungenen Lebens in der alttestamentlichen Literatur und den Ursprung des Universums im indischen Linga. Der zweite Teil widmet sich den Bildern des Unerkennbaren, einschließlich der verborgenen Baupläne bei Wirbeltieren, Humboldts Kosmos als Überforderung, Überlegungen zum unus mundus als Erkenntnisproblem und sinnlichen Wegen zum Übersinnlichen.
Der vorliegende Band umfasst die Tagungen der Jahre 2005 und 2006. Die Tagung im August 2005 stand unter dem Zeichen der «Göttlichen Schönheit». Diese erfordert, wenn sie sich im Bereich des Menschen verwirklichen soll, ein nach bestimmten Kriterien abgewogenes Mas. Das führte zum Titel des folgenden Jahres: «Menschliches und kosmisches Mass». Was die grossen Denker des Alten Orients bis in unsere Zeit hinein darüber gedacht haben, zeigen die im zweiten Teil dieses Bandes vereinigten Referate. Inhalt: Tagung 2005: Göttliche Schönheit Josef van Ess, Schönheit und Macht. Verborgene Ansichten des islamischen Gottesbildes Hubert Herkommer, Die Schönheit des Gottessohnes und der Gottesmutter. Historische Betrachtungen zur Ästhetik des Heiligen Claudine Bautze-Picron, Der Buddha und die Wandlung seiner Erscheinungen Othmar Keel, Das Hohelied Schönheit der Form oder tiefere Bedeutung? Tagung 2006: Menschliches und kosmisches Mass Stefan M. Maul, Ringen um göttliches und menschliches Mass. Die Sintflut und ihre Bedeutung im Alten Orient Andreas Schweizer, «Das Mass des Mannes ist seine Gefährtin» (Komarios). Irdisches und göttliches Mass in der Alchemie Erik Hornung, Die Vermessung der Unterwelt. Altägypten als Kultur des Masses.
Zum ersten Mal seit etwas mehr als 30 Jahren erscheint eine wissenschaftliche Studie über das altägyptische Sedfest. Für das vorliegende Buch wurden die Belege für das pharaonische Fest aktualisiert und die Problematik auf Grund von ergänzendem Material neu diskutiert. Dabei zeigt sich immer wieder, dass man die ägyptischen Bild– und Textaussagen nicht a priori «wörtlich» nehmen darf. Im wichtigen altägyptischen Sedfest kann der Herrscher seine im Laufe der Zeit abgenützten Kräfte erneuern. Es wird im Idealfall nach 30 Regierungsjahren, der Zeitspanne einer Generation, begangen und in kürzeren Abständen wiederholt. Es ist allerdings nur in wenigen Fällen als wirkliche historische Feier bezeugt. Dafür wird es aber oft ideell in Darstellungen festgehalten und gewinnt so allein durch das Dasein im Bild für den König Realität. Auch in den Wünschen der Götter für den Pharao wird es immer wieder aktualisiert. Es garantiert so dem Herrscher eine fortgesetzte, niemals unterbrochene Regeneration, die selbst den Tod überdauert, so dass «Millionen von Sedfesten» auch im Jenseits gefeiert werden können. Das Sedfest wird dadurch gar zu einem idealen Mass der Zeit, das aber ausschliesslich für den König gilt.
Altägyptische Götterwelt
Der ägyptische Götterglaube vereint das Prinzip des ›Einen‹ mit der Vielfalt der Götter. Die komplexe Mythologie und die besonderen Mischgestalten stellen Herausforderungen dar. Das Werk behandelt die Grundlagen des ägyptischen Götterverständnisses und trägt zum Verständnis dieser faszinierenden Kultur bei. Seit 1971 ein Standardwerk.
Der vorliegende Band vereint die Vorträge der Eranos-Tagungen von 2003 und 2004 in Ascona. Die erste Tagung widmete sich der Schlange und ihrer Symbolik, während die folgende dem neuen Licht und Bewusstsein nachging, das aus der Begegnung mit dem Schlangendämon resultiert. Dieses lebendige Licht muss gebrochen werden, um vom Menschen erkannt zu werden, was an Fausts Hymne an die Natur erinnert. Das Thema der zweiten Tagung, Licht-Brechungen, stellt die Frage, wie das Geheimnis des Schöpferischen im Lichtphänomen sichtbar wird, das aus der Finsternis geboren wird. Die Schlange bleibt ein unergründliches Wesen, selbst wenn Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen zusammenkommen, um darüber nachzudenken. Die Vielfalt der Beiträge reflektiert die ungebrochene Symbolkraft der Schlange und das tiefere Geheimnis des Lebens, dem wir uns nur annähern können. Die Inhalte umfassen Themen wie die Weisheit der Schlange im Islam, Begegnungen zwischen Mensch und Schlange, die ägyptische Sicht auf Schlangen, sowie die Rolle der Schlange als Geist der Erde. Darüber hinaus werden Aspekte des Lichts und dessen theologischer Bedeutung im Alten Ägypten behandelt, sowie die Verbindungen zwischen Bergbauern, Schamanen, Priestern und dem Jenseits.