In »Paula« beschreibt Arno Gruen die bewegende Geschichte einer Patientin, die er über Jahrzehnte begleitete. Er zeigt, wie Paula, missbraucht und ausgebeutet, sich von ihrer traumatischen Vergangenheit befreit und ihre Kreativität sowie Lebensliebe entdeckt. Gruen kritisiert die gesellschaftlichen Bedingungen, die Menschen zur Schizophrenie zwingen.
Arno Gruen Reihenfolge der Bücher
Arno Gruen widmete sich der Tiefenpsychologie und Psychoanalyse und konzentrierte sich dabei auf das Wechselspiel zwischen individuellem seelischem Leid und gesellschaftlichen Kräften. Seine Arbeit untersucht, wie Individuen gezwungen sind, ihr authentisches Selbst zu unterdrücken, um sich gesellschaftlichen Normen und Erwartungen anzupassen. Gruen analysiert die Folgen dieser Unterdrückung für das psychische Wohlbefinden und bietet Wege auf, um eine echtere und erfülltere Existenz zurückzugewinnen. Sein psychoanalytischer Ansatz betont die Verbindung zwischen persönlichen Traumata und breiteren sozialen und politischen Kontexten.







- 2017
- 2016
Mit diesem Band schließt Arno Gruen, einer der führenden Psychoanalytiker unserer Zeit, seine Trilogie ab. Er beleuchtet pointiert und eindringlich, wie gefährlich es ist, alles der abstrakten Rationalisierung zu unterwerfen. Sobald wir sprechen können, lernen wir, gehorsam und vernünftig zu sein. Aber es ist eine kalte Vernunft, die unser Leben entfremdet und unsere Welt vernichtet. Nach und nach nehmen wir unsere Gefühle zurück, lassen sie verkümmern, verlieren unser Selbst. Wir sind in der modernen Welt nicht frei, obwohl wir uns dafür halten. Freiwillig begeben wir uns von einer Abhängigkeit in die nächste: Es sind die Zwänge der durchrationalisierten Gesellschaft, die anonym verwaltet und gesteuert wird. Immer mehr Menschen geraten in einen Teufelskreis von Gehorsam, Gewalt, Terror und kalter Vernunft. Unsere Welt wird durch diese unmenschliche Rationalität in den Abgrund gerissen, wenn wir uns dieser Entwicklung nicht entgegenstellen und umkehren.
- 2015
Der Terrorismus wird mehr und mehr zur tödlichen Bedrohung der ganzen Welt. Wie lässt sich die Gewaltspirale, die sich immer schneller dreht und zum Fluch aller Länder geworden ist, unterbrechen? Die Terroranschläge sind eine tödliche Bedrohung für die Menschheit. Terroristen geben im Namen ihres Gottes die Welt der Zerstörung preis. Menschliches Leid und Schmerz bedeuten für sie Schwäche. Terroristen sind identitätslose Menschen, die Gewalt vor der Weltöffentlichkeit in Szene setzen. Ihre Scheinidentität hoffen sie, zu überwinden und als Helden oder Heilige verehrt zu werden. Terroristen sind keine Mit-Menschen mehr. Ihr Selbst mussten sie abspalten. Den Tod verklären Terroristen zum Sieg. Diesem Terror muss Einhalt geboten werden. Wir müssen endlich das Parallelogramm aus Angst, Hass, Extremismus und Gewalt als Urschande der menschlichen Existenz wahrnehmen und überwinden.
- 2014
Wider den Gehorsam
- 97 Seiten
- 4 Lesestunden
Wer den Mut zum Ungehorsam hat, der entzieht sich nicht nur vermeintlichen Autoritäten, sondern nimmt die Menschen lebendig und mitfühlend wahr. Wie sehr die Kultur des Gehorsams entmenschlichen kann und welche Wege aus dem Kreislauf der Unterordnung führen, zeigt Arno Gruen: ein befreiendes Plädoyer für mehr Mitmenschlichkeit. Lange bevor wir sprechen können und sich unser Denken organisiert, müssen wir lernen, gehorsam zu sein und unsere Gefühle zu unterdrücken. In allen Lebensbereichen erzwingt unsere Zivilisation einen reflexartigen Gehorsam. Zugleich belohnt sie ein Gruppendenken, das ein selbstbestimmtes, freies Denken unmöglich macht. Scharfsinnig entlarvt der bedeutende Psychoanalytiker Arno Gruen die Pathologie der freiwilligen Knechtschaft: Wir selbst halten uns nicht für gehorsam und erkennen nicht, dass die Idealisierung des Unterdrückers ihm Macht über uns verleiht. Es ist höchste Zeit, gegen die Kultur des verschwiegenen Gehorsams zu revoltieren: Nur so können wir die Demokratie stärken und besser miteinander leben.
- 2013
Dem Leben entfremdet
- 207 Seiten
- 8 Lesestunden
Unser Bewusstsein und unsere Wirklichkeit sind beherrscht von Krisen, Hass, Exzessen und Gewalt bis hin zur Verachtung des Menschlichen. Wissenschaftliche Erkenntnisse, Technik und Informatik beeinflussen, beaufsichtigen, befehlen uns: Das abstrakte Bewusstsein entfremdet uns unaufhaltsam dem Leben. Das Empfinden für die Wirklichkeit und das Mitgefühl für andere Menschen werden zunehmend durch ein unnatürliches und nicht mehr menschliches Bewusstsein abgewertet und unterdrückt. So nehmen wir den Ursprung unseres selbstzerstörerischen Tuns nicht mehr wahr. Das empathische Bewusstsein würde es uns ermöglichen, den Weg des Lebens neu zu entdecken.
- 2006
"Ich will eine Welt ohne Kriege"
- 126 Seiten
- 5 Lesestunden
Was ist lächerlich an der Vorstellung einer Welt ohne Gewalt? Warum wird der Traum von einem friedlichen Zusammenleben als kindliche Illusion abgetan, für Frieden demonstrierende Jugendliche sogar belächelt? Arno Gruen antwortet: Weil die Kraft der Träume die Anpassung an die angebliche Realität gefährdet. Menschen werden genau dann zu Eroberern und Kriegstreibern, wenn sie Gewalt mit Lebendigkeit verwechseln. Solange diese Illusion funktioniert, wird Größenwahn für Stärke gehalten. Gerade junge Menschen sind noch in der Lage, Ungerechtigkeit und Benachteiligung zu erkennen, weil sie noch mit den Opfern mitfühlen. Doch angesichts nicht endender Kriege fragen sich viele Menschen, ob es heute überhaupt noch richtig ist, Kinder in die Welt zu setzen. Arno Gruen engagiert sich in diesem aufrüttelnden Manifest mit Nachdruck für die Kraft der Träume. Denn der feste Glaube an das Gute in der Welt ist folgenreicher und lebendiger als politische Ideologien. Es ist sein Appell an die kommenden Generationen, sich die Kraft für den Frieden zu bewahren, und macht Mut, dafür einzutreten.
- 2002
Was empfinden Menschen, die sich nur dann lebendig fühlen, wenn sie gewalttätig sind? Wie ist es zu verstehen, daß gerade Menschen anderen gegenüber pathologisch gehorsam sind, obwohl sie von ihnen zutiefst traumatisiert oder verletzt wurden? Täter und Opfer halten die gefährlichste Symbiose aufrecht, ein ganzes Leben lang nacheinander zu suchen. Der linke und rechte Extremismus, die Gewalt in ihren verstecktesten Formen und der offene Terror gegen andere und sich selbst: das sind die Endpunkte der Zerstörungsspirale, die sich scheinbar naturnotwendig dreht. Kann sie nicht angehalten werden? Was ist zu tun? Arno Gruen plädiert für Kultur der inneren Autonomie, die sich nicht als Stärke inszeniert oder Überlegenheit vorgibt. Autonomie ist Übereinstimmung mit den eigenen Gefühlen und Bedürfnissen. Wer derart frei ist, braucht keine Posen, spielt keine Rollen und keine öffentliche Selbstinszenierung. Die Verteidigung gegen den Terror, das Führen von Kriegen ist teurer als alle Investitionen in das Leben. Nur so lassen sich demokratische Gesellschaften retten.
- 2001
- 2000
Der Fremde in uns
- 237 Seiten
- 9 Lesestunden
»Als wäre das Buch für den 11. September geschrieben.« Süddeutsche Zeitung anlässlich der Verleihung des Geschwister-Scholl-Preises an Arno Gruen 2001. »Ich fürchte, unsere Kultur engt uns von Anfang an ein und treibt uns weg von dem, was wir sein könnten«, sagt Arno Gruen. Sein Ziel ist es, die zerstörerischen Anteile in uns, die das Eigene zum Fremden machen, als eigentliche Krankheit offen zu legen. Ignorieren wir dies, muss unser Geschichtsbewusstsein unvollständig bleiben, und Pogrome, Holocaust, ethnische Säuberungen und verdeckter oder offener Fremdenhass werden weiter die Geschichte des Menschen bestimmen. Arno Gruen ermutigt uns, den eigenen unbekannten Kontinent der Gefühle zu erforschen. Dabei geht es um individuelle Antriebe bis hin zum politischen Handeln und darum, jene Einsichten zu gewinnen, die das zwischenmenschliche Handeln leiten.
- 1999
Ein früher Abschied
- 211 Seiten
- 8 Lesestunden
Wenn ein Baby plötzlich tot im Bettchen liegt, ohne daß es erkennbar krank war, ist das für die Eltern und die Familie ein schockierendes Ereignis. Die Medizin hat die Ursachen des Plötzlichen Kindstods bis heute nicht enträtseln können. Es liegt keine Krankheit vor im strengen Sinn mit lokalisierbarer Ursache und typischem Verlauf. Der Psychoanalytiker Arno Gruen hat einen neuen Ansatz zur Erkundung dieses Phänomens gewagt und durch eine empirische Untersuchung untermauert. Seine Erkenntnisse zeigen, daß unsere gesellschaftlichen Lebensbedingungen – es gibt Kulturkreise, in denen der Plötzliche Kindstod nicht auftritt – wesentliche Bedingung für dieses Phänomen sind. Unsere idealisierenden Vorstellungen von der richtigen Mutter- und Vaterrolle spalten uns von unseren tatsächlich erlebten Gefühlen ab. Wir verleugnen ganz natürliche und berechtigte aggressive Gefühlsanteile, um die gesellschaftlichen Rollenerwartungen zu erfüllen. Die ins Unbewußte gedrängten Gefühle der Eltern verhindern bei den Säuglingen die Herausbildung jener adäquaten Objektbeziehungen, die gegen Hilflosigkeit und Apathie schützen. So können psychosomatische Prozesse einsetzen, die ein Kind direkt mit dem Tod bedrohen. Wenn die seelische Isolation, in die sich vornehmlich Mütter durch die Anforderungen eines unerfüllbaren Rollenklischees gedrängt fühlen, durch gezielte Kontakte aufgebrochen wird, kann der tödlichen Gefahr vorgebeugt werden.


