Was haben uns Heilige heute noch zu sagen? Jenseits aller religiösen Verbrämung versucht der reformierte Theologe auf diese Frage eine Antwort zu finden. Anhand von elf großen Heiligen zeigt er, wie auch sie mit dunklen Mächten in sich zu kämpfen hatten. Und wie sie dennoch zu Leitbildern und Ausnahmemenschen wurden.
Franz von Assisi, Jeanne d'Arc, Niklaus von Flüe, Katharina von Genua, Theresia von Avila, Johannes vom Kreuz, Franz von Sales, Joseph von Copertino, Gerhard Tersteegen, Vianney, der Pfarrer von Ars, Therese von Lisieux
'Das Buch der Ketzer' beleuchtet das Leben von verunglückten Heiligen, die von der Kirche verstoßen wurden. Walter Nigg beschreibt empathisch die Schicksale von Gottes- und Wahrheitssuchern, darunter Hexen, Katharer sowie bekannte Philosophen, Theologen, Literaten und Wissenschaftler.
Walter Nigg verfolgt das personifizierte Böse durch die Jahrhunderte und zeigt eindrücklich, welche Auswirkungen der Teufelsglauben in frühen Jahrhunderten auf die kollektive Psyche hatte. Eingehend stellt er sowohl den Kampf der Heiligen mit den dunklen Mächten als auch die dichterischen Anstrengungen moderner Schriftsteller dar, dem Bösen zu begegnen. Baudelaires scharfsichtige Beobachtung, wonach es »die vollkommene List des Teufels« sei, den Menschen zu überreden, daß er gar nicht existiere, sieht Nigg in neuerer Zeit erfüllt. Dieser Täuschung, der Verleugnung und Verdrängung des Bösen als fester Größe, ist auch die Gegenwart zum Opfer gefallen, ohne zu merken, daß sie ihm gerade dadurch nahezu unbeschränkte Macht verleiht. Ein engagiertes, anregendes Buch."