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Danilo Kiš

    22. Februar 1935 – 15. Oktober 1989

    Danilo Kiš war eine tiefgründige literarische Stimme, deren Werk sich mit den tiefen Narben des Verlusts und der Suche nach Identität inmitten turbulenter historischer Perioden auseinandersetzt. Stark beeinflusst von persönlichen Erfahrungen mit Kriegstraumata und familiärer Zerstörung, besitzt seine Prosa eine rohe, schonungslose emotionale Intensität. Kiš verwischt meisterhaft die Grenzen zwischen Fakten und Fiktion und erforscht die Natur der Erinnerung und vererbter Hinterlassenschaften. Seine Erzählungen schwingen mit einer eindringlichen Dringlichkeit und literarischer Präzision, die den Leser zwingt, sich mit den dunkleren Aspekten der menschlichen Existenz und der unerschütterlichen Stärke des menschlichen Geistes auseinanderzusetzen.

    Danilo Kiš
    Ein Grabmal für Boris Dawidowitsch
    Die Dachkammer
    Die Enzyklopädie der Toten
    Sanduhr. Roman
    Frühe Leiden. Roman
    Anatomiestunde
    • Kis’ Buch Ein Grabmal für Boris Dawidowitsch stieß bei seinem Erscheinen in Jugoslawien auf heftigste Kritik - der tatsächliche Grund war politischer Natur. Anatomiestunde ist Kis’ Antwort auf die Vorwürfe und gilt heute als sein poetologisches Vermächtnis. Diese hinreißende Polemik gegen jede doktrinäre Form von Literatur und Kritik ist gleichzeitig einer der wichtigsten Beiträge zur Poetologie des 20. Jahrhunderts.

      Anatomiestunde
    • Eine Dachkammer in einem heruntergekommenen Mietshaus, in der man von fern die Züge pfeifen hört, Schabenkolonien, die geschäftig im Strohlager rascheln, Zigarettenqualm und Ofenruß: standesgemäß hausen hier Orpheus, der Dichter, und Igor, der Sterngucker, zwei wunderliche Freunde, die mit allen Mitteln versuchen, den Sternen näher und dem Ernst des Lebens ein wenig ferner zu sein. Und von allen Fragen des Lebens, auf die sie dort oben eine Antwort suchen, ist natürlich die nach der Liebe die wichtigste. Kis' erster Roman ist ein übermütiger Liebes- und Künstlerroman, eine Verklärung der Jugend, wie wir sie aus den frühen Filmen von Truffaut und Godard kennen.

      Die Dachkammer
    • Danilo Kis' berühmter Roman erregte bei seinem Erscheinen 1976 in Jugoslawien einen Skandal. In „sieben Kapiteln ein und derselben Geschichte“ werden sieben tragische Lebensläufe erzählt. Ihre Protagonisten fallen alle dem politischen Terror zum Opfer. In einer einzigartigen Mischung von Politischem und Poetischem, Fakten und Fiktion setzt Kis ihnen in diesem Buch ein Denkmal.

      Ein Grabmal für Boris Dawidowitsch
    • Garten, Asche. Roman

      • 228 Seiten
      • 8 Lesestunden

      Der Roman thematisiert die komplexe Figur des Vaters Eduard Sam, ein vielschichtiger Charakter, der als Schriftsteller und Revolutionär auftritt. Sein Lebenswerk dient als "Fahrplan" und spiegelt das zentrale Motiv der Flucht der jüdischen Familie Sam aus Serbien zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wider.

      Garten, Asche. Roman