Dominique Fernandez Bücher
Dominique Fernandez ist bekannt für seine innovative „Psychobiografie“, eine Methode, die er zur Erforschung der vielschichtigen Verbindungen zwischen Leben, Ideologien und historischen Kontexten entwickelte. Seine Romane tauchen häufig in reiche, facettenreiche Erzählungen ein, wie sein gefeierter Roman über das Leben eines neapolitanischen Kastraten aus dem 18. Jahrhundert, der eine lebendige Kulisse für historische, ideologische und psychologische Interpretationen bot. Ein weiterer bedeutender Roman zog Inspiration aus dem Leben Pasolinis und erforschte komplexe Themen, die ihm große Anerkennung einbrachten. Fernandez' besonderer Ansatz liegt in seiner Fähigkeit, lebendige Darstellungen und tiefgründige Stoffe zu verweben, was den Leser zu zutiefst eindringlichen literarischen Erfahrungen einlädt.







Er inszenierte Orgien im Palazzo Pitti, förderte die Zuhälterei auf den öffentlichen Plätzen der Stadt, entweihte die heiligsten Güter der abendländischen Kultur, Gian Gastone, der letzte der Medici ..
Maria Dessauer wurde 1920 in Frankfurt am Main geboren und war Schriftstellerin, Literaturübersetzerin und von 1974 bis 1983 Lektorin beim Suhrkamp Verlag. Unter anderem übersetzte sie die Werke von Lewis Caroll, Marguerite Duras und Gustave Flaubert. Dessauer starb am 21. Januar 2021 in Frankfurt.
Signor Giovanni
Winckelmanns Tod in Triest
Der deutsche Gelehrte und Archäologe Johann Joachim Winckelmann wurde am 8. Juni 1768 auf der Reise von Wien nach Rom in seinem Hotel in Triest erstochen. Er hatte zuvor seinem Zimmernachbarn Gold- und Silberstücke gezeigt, die ihm Kaiserin Maria Theresia geschenkt hatte. Der Täter Francesco Arcangeli wurde des Raubmordes beschuldigt und zum Tode verurteilt. So wurde der Nachwelt die Geschichte des Verbrechens überliefert. Dominique Fernandez hat die Prozessakten wieder geöffnet und mit der Genauigkeit des Historikers und der Neugier eines Detektivs den Tathergang rekonstruiert. Dabei fielen ihm viele seltsame Einzelheiten auf und er stellte sich die Frage, ob dieser Vorfall nicht auch ganz anders gedeutet werden kann. Es taucht der Verdacht auf, dass der Lebenswandel des Gelehrten, der in der griechischen Kunst nur »edle Einfalt und stille Größe« sah, auch abgründigere Seiten hatte. Der Mord an dem Gast, der sich als »Signor Giovanni« ins Gästebuch eintrug, weist manche Parallelen mit dem gewaltsamen und ebenso ungeklärten Tod Pier Paolo Pasolinis auf.