Der Briefwechsel zwischen Rudolf Bultmann und seinen Kollegen Hans von Soden, Philipp Vielhauer und Hans Conzelmann bietet tiefgehende Einblicke in die theologischen Auseinandersetzungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Korrespondenz dokumentiert das geistige Ringen um die Positionierung innerhalb der liberalen und dialektischen Theologie. Zentrale Themen wie das Verhältnis zwischen dem historischen Jesus und dem Glaubens-Christus sowie die Entstehung des Osterglaubens werden behandelt, deren Bedeutung bis heute relevant ist.
Rudolf Bultmann Reihenfolge der Bücher
Rudolf Bultmann war ein deutscher Theologe, der die Notwendigkeit der historischen Analyse des Neuen Testaments in Frage stellte. Er argumentierte, dass nur die Existenz Jesu, seine Predigt und seine Kreuzigung für den christlichen Glauben von Bedeutung seien, nicht jedoch die Details seines Lebens. Bultmann konzentrierte sich auf die Entmythologisierung, einen Ansatz, der die biblischen Mythen existenziell interpretierte. Er glaubte, dass der Glaube an das Kerygma, also die Verkündigung des Neuen Testaments, der Schlüssel zum christlichen Glauben sei, nicht spezifische historische Fakten.







- 2023
- 2022
Briefwechsel 1926-1967
- 316 Seiten
- 12 Lesestunden
Die Korrespondenz zwischen Rudolf Bultmann und Oscar Cullmann, zwei herausragenden Neutestamentlern des 20. Jahrhunderts, wird in diesem Band umfassend dokumentiert. Die Briefe und Postkarten, die von gegenseitiger Wertschätzung und einem regen Austausch geprägt sind, zeigen die Entwicklung ihrer theologischen Differenzen auf. Ergänzend werden in zehn Studien ihre Werke aus verschiedenen Perspektiven analysiert, was deren Relevanz für die heutige theologische Arbeit unterstreicht. Diese Sammlung bietet somit einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt und den Dialog der beiden bedeutenden Theologen.
- 2018
Aus Zeit wird Ewigkeit
Trauerpredigten
Von Rudolf Bultmann sind aus seiner Marburger Zeit 15 Trauerpredigten und zwei Gedenkansprachen erhalten. Sie vermitteln den Trost aus dem Glauben, dass die Toten in Gottes Hand sind. Dabei wird die Schwere des Verlusts nicht überspielt, zugleich jedoch der Blick auf die Ewigkeit als das Ziel unserer irdischen Wanderschaft gerichtet. Der Glaubende nimmt in der Hoffnung bereits voraus, was sich in der Gottesschau erfüllen wird. In der Trauerpredigt darf auch der Dank zum Ausdruck kommen für das, was den Trauernden in dem zu Ende gegangenen Leben geschenkt worden ist und nun in der Erinnerung zu ihrem inneren Besitz werden kann. Dabei verzichtet Bultmann auf ein richterliches Urteil, da dieses allein Gott zusteht. Es ist Gottes Gnade, die den Tod zum Tor in das Leben werden lässt. [Time becomes Eternity. Mourning Sermons] From Rudolf Bultmann's time in Marburg fifteen mourning sermons and two remembrance speeches are preserved. They offer comfort from the belief that the dead are in God's hand. This does not smooth over the serverity of loss, yet directs the view on eternity as the end of our earthly wanderings. The believer anticipates already in its hope what will be fulfilled in the beatific vision of God. Gratitude ist expressed in the mourning sermons for what was given to the mourners by the life that ended and what can now become their internal possession through their remembrance. At the same time Bultmann forgoes an adjudication, since this is exclusively entitled to God. It is from God's grace that death turns to be the gate into life.
- 2017
Die Briefwechsel Rudolf Bultmanns mit dem Praktischen Theologen Götz Harbsmeier sowie dem Kirchenhistoriker und späteren Systematiker Ernst Wolf werden in einer gemeinsamen Edition zugänglich gemacht. Schließlich berühren sich die beiden Korrespondenzen nicht nur vielfach inhaltlich, sondern nehmen auch aufeinander Bezug. Somit wird eine facettenreiche und differenzierte Wahrnehmung der verhandelten Themen möglich, denen nicht nur eine theologiegeschichtliche Bedeutung, sondern auch eine hohe Relevanz für Theologie und Kirche in der Gegenwart zukommt. Die Themenpalette reicht dabei von der Entmythologisierungsdebatte, über die Schuldfrage und den Neuanfang in Kirche und Gesellschaft nach 1945, die Verhältnisbestimmung von Bekennender Kirche und liberalem Protestantismus, bis hin zum Problem der politischen Aktivität innerhalb der Kirche. Die Briefwechsel sind eindrucksvolle Zeugnisse theologischer und persönlicher Weggenossenschaft.
- 2014
Rudolf Bultmann (1884-1976) und Martin Rade (1857- 1940) waren zwei der bekanntesten Marburger Theologen des 20. Jahrhunderts. Ihre Korrespondenz aus den Jahren 1913-1937 gewährt über das Persönliche hinaus einen guten Einblick in die wichtigsten theologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen jener Zeit: vom Kaiserreich bis zu den Anfängen des von den Nationalsozialisten beherrschten „Dritten Reiches“. Beide Theologen begegneten der politischen Entwicklung mit liberalen Ideen. Sie vertraten jedoch verschiedene Ansichten über das für Kirche und Gesellschaft aus christlicher Verantwortung angemessene Handeln. Der frühere Marburger Theologe Bernd Jaspert gab schon den Barth-Bultmann-Briefwechsel heraus. Die hier vorliegende, von ihm sorgfältig kommentierte Korrespondenz Bultmanns und Rades ist ein hervorragendes Zeitzeugnis der ersten drei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Es hilft, die damalige Geschichte von Kirche und Gesellschaft besser zu verstehen und ihre Folgen historisch angemessen einzuordnen.
- 2014
Im Briefwechsel zwischen Rudolf Bultmann und Günther Bornkamm werden zentrale Fragestellungen der neutestamentlichen Wissenschaft erörtert, die nichts an Brisanz verloren haben: sei es das Verständnis des letzten Mahles Jesu und der Abendmahlstradition, sei es die Bedeutung des irdischen Jesus für eine Theologie des Neuen Testaments oder sei es das hermeneutische Problem der Entmythologisierung der neutestamentlichen Verkündigung. Darüber hinaus wird der Leser in den Entstehungsprozess maßgeblicher theologischer Arbeiten mit hineingenommen. Zugleich ist es sehr aufschlussreich, wie der eine Briefpartner die veröffentlichten Arbeiten des anderen beurteilt. Bultmann und Bornkamm gehörten von Anfang an der Bekennenden Kirche an. Wenn es galt, sich dem totalitären Machtanspruch des NS-Staates zu widersetzen, vertraten sie stets eine geradlinige theologische Position. Zwar leisteten beide Theologen keinen eigentlichen politischen Widerstand, traten aber - jeder auf seine Weise - konsequent für die Freiheit von Theologie und Kirche ein: Bultmann als Universitätsprofessor und Bornkamm als Dozent und als Pfarrer. Die Konzentration auf die Sache der Theologie verband beide mit Hans von Soden, dem Marburger liberalen Theologen. Dessen Wirken in Theologie und Kirche, das durch den Mut zum kritischen Denken und die Selbstverpflichtung auf absolute Wahrhaftigkeit bei gleichzeitiger Bindung an das Evangelium bestimmt war, schätzten beide Theologen hoch. Nicht zuletzt dies dürfte der Briefwechsel Rudolf Bultmann - Günther Bornkamm deutlich machen, dass dialektische und liberale Theologie sich gegenseitig befruchten können.
- 2012
Für den üblichen Blick auf die Theologiegeschichte des 20. Jahrhunderts dürfte es eine Überraschung sein: Rudolf Bultmann und Paul Althaus führten seit 1929 einen sachlich und persönlich intensiven Briefwechsel. Die beiden politisch, kirchlich, theologisch und exegetisch so unterschiedlich positionierten Forscher nehmen sich darin Kernthemen lutherischer Theologie im 20. Jahrhundert vor: Anthropologie und Sünde, Schuld und Rechtfertigung, Grund und Gegenstand des Osterglaubens, den Zusammenhang der Auferstehung Jesu mit seinem Kreuz und mit der Auferstehung der Gläubigen. Auch in die Entmythologisierungs-Debatte schaltet sich Althaus ein und diskutiert mit Bultmann die Grenze des Mythischen, das Offenbarungs- und das Schriftverständnis. Von besonderem Interesse ist der Einfluss der NS-Zeit auf die Korrespondenz. Nur im Jahr 1933, da die Situation noch offen scheint, wird Politik im Hinblick auf Kirche und Ethik explizit erörtert, wobei überraschende Äußerungen zu Eugenik und Sterbehilfe fallen. Die komplexen Argumentationen der beiden Theologen zeugen von einem respektvollen, immer freundschaftlicher werdenden Ringen um die gemeinsame Sache. Eine Einigung herbeizuführen oder den je anderen zu überzeugen, war nicht das vorrangige Ziel. Vielmehr scheint beide der theologische Eros zu treiben, sich durch die Kritik des anderen zu sorgfältigerer Fassung der eigenen Theologie zu zwingen. Matthias Dreher und Gotthard Jasper ergänzen die Edition der Korrespondenz und mehrerer Quellen-Texte im Anhang durch eine historische Hinführung und einen theologischen Kommentar.
- 2011
Wachen und Träumen
Märchen
Rudolf Bultmann (1884-1976) schrieb vier Märchen für seine spätere Frau Helene Feldmann zwischen 1916 und 1917. Diese Geschichten, die seine kreative Seite zeigen, umfassen "Klumpe-Dumpe", "Das Märchen vom Lachen", "Traum-Märchen" und "Märchen vom goldenen Vlies". Sie wurden 2005 veröffentlicht und erscheinen nun neu im Hardcover.
- 2009
Der Briefwechsel zwischen Martin Heidegger und Rudolf Bultmann offenbart die komplexe Beziehung zwischen Philosophie und Theologie im 20. Jahrhundert. Die Korrespondenz, die mit dieser Edition veröffentlicht wird, zeigt eine intensive Freundschaft, die jedoch von Spannungen und einer klaren Trennung der Wege geprägt ist. Besonders in den ersten Jahren nach Heideggers Wechsel nach Freiburg wird deutlich, wie beide Denker trotz ihrer Differenzen respektvoll miteinander umgehen. Ergänzende Texte im Anhang, darunter Heideggers Vortrag über Luther und Bultmanns Reflexionen, bieten weiteren Einblick in diesen bedeutenden Dialog.
- 2002
Briefwechsel
- 358 Seiten
- 13 Lesestunden
Die Korrespondenz zwischen Rudolf Bultmann und Friedrich Gogarten begleitet das theologische Gespräch beider Männer mehr als vier Jahrzehnte hindurch. Sie spiegelt sowohl ihre Abwendung von der 'liberalen' Theologie als auch die Entstehung und später die Spaltung der 'Dialektischen Theologie'. Die beiden Korrespondenten reflektieren intensiv das Verhältnis zwischen Geschichte, Wort und Glaube. Ihr Ziel war es, die historische Kritik in ein hermeneutisches Verständnis des Neuen Testaments zu integrieren. Zugleich läßt der Briefwechsel erkennen, wie sich Bultmann und Gogarten darum bemühen, das neuzeitliche Denken als theologische Herausforderung anzunehmen und ihm, jeder auf seine Weise, gerecht zu werden. Der Leser erhält aber auch Einblick in das persönliche Ergehen der Briefeschreiber und ihrer Familien. In den frühen Briefen läßt sich sehr deutlich das Bemühen um Übereinstimmung mit Karl Barth erkennen, das aber nach und nach der Erkenntnis der Verschiedenheit ihres Ansatzes weicht. Mehrere Briefe des Jahres 1928 sind dem Thema der Wiederbegründung der 'Theologischen Rundschau in Neuer Folge' gewidmet. Im Anhang sind 14 ergänzende Dokumente und Briefe beigefügt. Unter den bisher unveröffentlichten Texten dieses Anhangs ist vor allem Barths Brief an Gogarten vom Dezember 1922 hervorzuheben, der ebenso wie Bultmanns Brief von Sylvester 1922 Gogartens Buch 'Von Glauben und Offenbarung' (1923) bespricht. Besonders interessant ist Bultmanns Sondervotum, das er im Jahre 1929 zur Frage der Wiederbesetzung des Marburger Lehrstuhls für Systematische Theologie abgegeben hat. Erstmals veröffentlicht wird schließlich auch Bultmanns Bericht davon, wie es ihm und seiner Familie erging, nachdem britische Truppen Marburg Ende März 1945 eingenommen hatten.
