„Ich war durch die Grausamkeiten der Tyrannei des Zaren verzaubert; das Klirren der Ketten der Sklaven hallte in meinem Bewusstsein wider und ich hörte das Rauschen des sich aus den Tiefen nähernden Sturms. Dann folgte plötzlicher Donner von Kanonen, Stöhnen von Verletzten und Sterbenden im Gemetzel der Welt, gefolgt vom Blitz der Rebellion und des Triumphes der Revolution. Ich durchlebte die vollständige Skala des großen Kampfes innerhalb der zwei Stunden der Vorstellung und ich war zutiefst gerührt. Aber die riesige Zuschauermenge blieb ruhig, nicht ein Zeichen der Annerkennung wurde offenkundig. „War es die Apathie des nordischen Temperaments?“, überlegte ich. Plötzlich hörte ich in meiner Nähe einen jungen Arbeiter sagen: „Was hat das alles für einen Nutzen! Ich würde gern wissen, was wir erhalten haben.“ - Alexander Berkman, 1. Mai 1920 -
Alexander Berkman Reihenfolge der Bücher
Alexander Berkman war ein bedeutender Anarchist, dessen Leben von seinem unermüdlichen Streben nach politischer Freiheit und sozialer Gerechtigkeit geprägt war. Seine literarischen Werke, die oft auf persönlichen Erfahrungen beruhen, thematisieren Unterdrückung, das Gefängnissystem und Repression. Berkman Stil ist direkt und leidenschaftlich und spiegelt sein Engagement für die Verbreitung radikaler Ideen wider. Seine Schriften bieten einen tiefen Einblick in den Anarchismus und seine praktischen Anwendungen und fordern die Leser auf, über Machtstrukturen und individuelle Freiheit nachzudenken.







- 2004
- 2001
Nachdem der Pittburger Fabrikunternehmer Frick am 6. Juli 1892 auf eine Gruppe Streikender schießen läßt und dabei ein Blutbad anrichtet, entschließt sich der 22-jährige Anarchist Berkman, Frick zur Rechenschaft zu ziehen – ihn zu ermorden. Das Attentat mißlingt, Frick wird nur leicht verletzt und Berkmann überwältigt. 22 Jahre Zuchthaus heißt das Urteil nach einem politischen Prozeß; 14 Jahre davon sitzt Berkman, zumeist in einer verdunkelten Einzelzelle, ab. „Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen, welch mächtigen Eindruck die tat Berkmans auf mich gemacht hatte. In uns allen glühte damals noch der ganze Rebellentrotz der Jugend, und da Berkman selbst in unserem Alter stand, so fühlten wir uns ihm noch besonders verbunden durch jenes unsichtbare Band, das durch keinerlei Satzungen zusammengefügt, nur den tiefsten Empfindungen des inneren Erlebens entspringt.“ Rudolf Rocker, 1926
- 1978